DAX schließt bei Tages- und Jahreshoch
Lange Zeit hat sich am deutschen Aktienmarkt relativ wenig bewegt, es herrschte eigentlich Langeweile. Am Nachmittag ging es mit dem DAX dann über die 15.900er Marke. "Viel mehr ist aber wohl nicht drin", brachte es ein Frankfurter Börsianer auf den Punkt. Dazu sei die Unsicherheit vor dem langen Wochenende zu groß. Kurzum: Die 16.000 Punkte blieben weiter unerreicht.
Verunsichert waren die Anleger wegen der neuen deutschen Wirtschaftsdaten. Mit der schwarzen Null beim Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal wurde eine technische Rezession zwar zunächst vermieden. Die deutsche Wirtschaft befindet sich für Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, auf einem Ritt auf der Rasierklinge zwischen Rezession und Stagnation. Die deutsche Inflation liegt im April mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen. "Sie kommt in Trippelschritten zurück", sagte ein Marktteilnehmer. Ein ähnliches Bild zeigten neue US-Inflationsdaten.
Der DAX ging mit einem Plus von 0,8 Prozent auf 15.922 Punkte ins Wochenende - Tages- und Jahreshoch. Auf Wochensicht legte er geringfügig zu. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent tiefer bei 4352 Stellen.
Covestro schnellten um 8,5 Prozent hoch und lagen damit an der DAX-Spitze. Der Konzern erwartet das EBITDA nun zwischen 1,1 und 1,6 Milliarden Euro, der Mittelwert liegt damit rund sieben Prozent oberhalb der Markterwartung. Die Analysten von Jefferies verwiesen zudem auf den Ausblick auf das laufende Quartal.
Munich Re gewannen 1,1 Prozent. Der Versicherer hat die Prognose mit dem Quartalsgewinn von 1,3 Milliarden Euro um fast 30 Prozent übertroffen. "Besonders gefällt die Schaden-Kosten-Quote von 86,5 Prozent", so ein Marktteilnehmer.
Mercedes-Benz stiegen um 0,7 Prozent. Positiv nahmen Marktteilnehmer zur Kenntnis, dass der Automobilhersteller nach einem guten Start in das Jahr etwas optimistischer wird. So wird nun die Marge bei Cars am oberen Rand des Korridors von 12 bis 14 Prozent erwartet.
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