Närrisches Treiben und kein US-Handel: DAX dümpelt durch den Tag
Tote Hose am Rosenmontag: Wegen latenter Zinserhöhungsängste haben Anleger an der Frankfurter Börse Aktien nur mit spitzen Fingern angefasst. Eine feiertagsbedingt geschlossene Wall Street trug ebenfalls zu einem insgesamt lahmen Handel bei.
Analysten gehen davon aus, dass die am Mittwoch anstehende Veröffentlichung der Protokolle der jüngsten Notenbank-Sitzung in den USA auf eine weitere Straffung der Geldpolitik hindeuten wird. Die US-Einzelhandelsumsätze bewegten sich auf Rekordniveau, der Arbeitsmarkt sei robust und die Preise zögen wieder an, schrieben die Experten der Bank of America. "Die Mission der Fed ist überhaupt nicht erfüllt."
Der DAX hielt heute weitgehend die Füße still und schloss kaum verändert bei 15.478 Punkten. Der EUROSTOXX50 notierte bei insgesamt dünnen Umsätzen 0,1 Prozent tiefer bei 4273 Stellen.
Bei den Einzelwerten gehörten Biontech mit einem Kursplus von 2,1 Prozent zu den Favoriten. Das Unternehmen startet einem Magazinbericht zufolge demnächst mit klinischen Tests für ihren Impfstoff gegen Krebs.
Gefragt waren auch Rheinmetall, die in der Spitze 2,7 Prozent gewannen und mit 256,40 Euro den vierten Tag in Folge ein Rekordhoch markierten. Am Ende verlor die Aktie allerdings wegen Gewinnmitnahmen 0,2 Prozent. Firmenchef Armin Papperger hatte mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba über die Lieferung von Panzern gesprochen.
Anleger nutzten den impulsarmen Wochenauftakt, um bei zuletzt besonders gut gelaufenen Aktien Gewinne mitzunehmen. So verloren im DAX MTU 1,9 Prozent. Zudem büßten Airbus 2,2 Prozent ein.
Commerzbank lagen mit minus 3,5 Prozent weit hinten im MDAX, nachdem sie am Freitag ein Hoch seit 2018 erreicht hatten. Daran änderte nichts, dass das Finanzinstitut mit dem Abschied des Gasherstellers Linde aus dem DAX Ende des Monats in den Leitindex zurückkehrt. Der Schritt war erwartet worden.