DAX wandelt auf sehr engem Pfad - 16.000 knapp verpasst
Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Anleger nicht dem Risiko hingegeben. Der DAX tastete sich erneut bis dicht an die 16.000-Punkte-Marke heran. Vor den am Mittwoch anstehenden amerikanischen Inflationszahlen trauten sich die Investoren allerdings keine großen Sprünge zu. Anleger erhoffen sich von den Verbraucherpreisdaten für April nach dem soliden US-Arbeitsmarktbericht Hinweise, ob die US-Notenbank Fed in dem konjunkturellen Umfeld weitere Zinserhöhungen für notwendig erachten könnte.
In Deutschland habe sich die "März-Misere" fortgesetzt, sagte Chef-Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank an. Nach Einzelhandelsumsätzen, Exporten und Auftragseingängen fiel nun auch die Industrieproduktion in Deutschland mit 3,3 Minus sehr schwach aus. "Besonders deutlich fiel der Produktionsrückgang in der Automobilwirtschaft aus", warnt er. Zum Vormonat reduzierte sich die Produktion um 6,5 Prozent.
Doch dies juckte den DAX heute kaum, der Leitindex bewegte sich lediglich zwischen 15.934 und 15.996 Punkten und schloss 0,05 Prozent leichter bei 15.953 Stellen. Der EUROSTOXX50 notierte 0,2 Prozent fester bei 4348 Zählern.
Unternehmensseitig standen hierzulande vor allem Aktien aus dem MDAX und SDAX im Blick. Munich Re verloren im DAX 2,3 Prozent, zeigten sich allerdings nur optisch schwach auf dem vorletzten Index-Platz, denn der Rückversicherer wurde an diesem Tag abzüglich seiner Dividende in Höhe von 11,60 Euro je Aktie gehandelt.
Im MDAX büßten Rational 8,5 Prozent ein und trugen damit die rote Index-Laterne. Die Papiere litten unter der Herabstufung durch die Baader Bank nach den kräftigen Kursgewinnen des Großküchenausrüsters seit September. Mit minus 4,0 Prozent lagen auch Evotec ganz weit hinten. Sie müssen am Dienstag den Index der mittelgroßen Werte verlassen und werden von SMA Solar ersetzt, die an ihrem vorerst letzten Tag im SDAX 1,1 Prozent gewannen.