Wachsende Kriegsgefahr im Osten treibt Dax in den Keller
Das war kein Tag für Menschen mit schwachen Nerven. Mit dem deutschen Aktienmarkt ist es heute nämlich kräftig bergab gegangen. Die Ukraine-Krise hat sich weiter verschärft. Die russische Armee vermeldet die Tötung von fünf aus der Ukraine kommenden "Saboteuren" auf russischem Boden.
Zuvor hatte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gesagt, dass es keine konkreten Pläne für einen Gipfel zwischen Wladimir Putin und Joe Biden gebe. Die Nachricht über ein mögliches Gipfeltreffen der beiden Präsidenten hatte im frühen Handel die Notierungen noch gestützt. Im Blick steht nun das geplante Treffen der Außenminister Antony Blinken und Sergej Lawrow am Donnerstag. Händler stellen sich auf weiterhin hohe Ausschläge ein.
Der Dax verlor heute 2,1 Prozent oder 311 Zähler und schloss bei 14.731 Punkten. Sein Tagestief lag bei 14.618 Zählern und damit deutlich unter der wichtigen Unterstützung bei rund 14.800 Punkten. Sollte diese nachhaltig fallen, hat der Index Abwärtspotenzial bis auf 13.600 Stellen. Der EuroStoxx50 notierte zum deutschen Handelsschluss 1,9 Prozent tiefer bei 3995 Punkten. Die US-Börsen blieben wegen eines Feiertags geschlossen.
Neben der Ukraine bleibt die Inflation Topthema im Markt. Die deutschen Erzeugerpreise sind im Januar so stark gestiegen wie noch nie seit 1949. Die Jahresrate liegt bei 25 Prozent. Im Zuge gelockerter Corona-Restriktionen hat sich das Wirtschaftswachstum in der Eurozone im Februar überraschend stark beschleunigt, was zugleich aber für Preisauftrieb gesorgt hat.
Die Strategen der US-Bank JP Morgan erwarten laut QC Partners ab März dieses Jahres neun Zinserhöhungen in Folge in den USA. Damit würde der US-Leitzins bis März nächsten Jahres um 2,25 Prozentpunkte steigen.
Vitesco verloren 2,8 Prozent. Der Autozulieferer hatte detaillierte Jahreszahlen veröffentlicht, die von Börsianern allerdings als wenig informativ angesehen wurden. Vergangenen Mittwoch hatte das ehemals zu Continental gehörende Unternehmen vorläufige Kennziffern für 2021 bekannt gegeben.
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