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Riskante Verwendung Abwasser in der Landwirtschaft

Der Einsatz von Abwässern auf landwirtschaftlichen Flächen in Städten birgt nach Ansicht von Experten mehr Risiken als bisher angenommen. In Entwicklungsländern trägt die Bewässerung mit Abwässern zwar dazu bei, die Nahrungsversorgung und die Situation der armen Bevölkerung in den Städten zu verbessern, wie Forscher vom Internationalen Institut für Wasser-Management (IWMI) in einer auf der beginnenden Weltwasserwoche in Stockholm veröffentlichten Studie feststellten. Allerdings berge die Technik auch erhebliche Gesundheitsrisiken für die Verbraucher, wenn etwa auf solchen Flächen angebautes Gemüse ungewaschen verzehrt werde.

Die Wissenschaftler betrachteten für ihre Studie 53 Städte weltweit. Demnach benutzten rund 80 Prozent der Städte teilweise oder gar nicht geklärtes Wasser für die Landwirtschaft. In 70 Prozent der Städte wurde mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen mit Abwässern bewässert. Insgesamt werde die Technik auf 20 Millionen Hektar Land eingesetzt, vor allem in asiatischen Ländern wie China, Indien und Vietnam, aber auch südlich der Sahara in Afrika und in lateinamerikanischen Städten. Angebaut werde auf diesen Flächen vor allem Gemüse und Reis.

Nutzen und Schaden gleichzeitig

Der Einsatz von Abwässern helfe der Stadtbevölkerung, schädige sie aber auch, erklärte IWMI-Forscherin Liqa Raschid-Sally. Einen Verzicht auf die Technik empfahlen die Forscher trotz der Risiken nicht. Sie empfahlen aber Schutzmaßnahmen wie eine kontrollierte Bewässerung, Auffangteiche für Abwasser und ein gründliches Waschen des Gemüses.

Auf der Weltwasserwoche in der schwedischen Hauptstadt beraten bis Samstag rund 2500 Experten über die globale Wasserversorgung.

Quelle: ntv.de

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