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Aufgepasst beim Restaurantbesuch Machen übergewichtige Freunde dick?

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Keine Panik: Wer abnehmen möchte, muss seine übergewichtigen Freunde nicht gleich in die Wüste schicken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Soziale Faktoren können das Essverhalten beeinflussen. Bestellt zum Beispiel der Tischnachbar ein Dessert, ist der Schweinehund schnell überwunden. Eine neue Studie zeigt auf, dass sich auch Äußerlichkeiten unserer Mitmenschen auf die Ernährung auswirken.

Vielen fällt es schwer, die Größe des Appetits mit der Aufnahmefähigkeit des Magens in Einklang zu bringen. Schnell landet mehr auf dem Teller als nötig. Doch nicht immer ist der Heißhunger schuld. Auch unser Umfeld beeinflusst das Essverhalten. Wie eine Studie aus den USA zeigt, spielt dabei das Gewicht der Menschen in unserer direkten Umgebung eine entscheidende Rolle.

In einem Experiment prüfte ein Team von Wissenschaftlern um Mitsuru Shimizu von der Cornell University im US-Bundesstaat New York, wie sich die Anwesenheit einer übergewichtigen Person auf die Essenswahl auswirkt. Die im Fachjournal "Appetite" veröffentlichten Ergebnisse waren eindeutig: Ist eine übergewichtige Person anwesend, tendieren Menschen eher zu einer ungesunden Ernährung.

Fettanzug-Experiment

Im Rahmen der Untersuchung wurden 82 Studenten in vier Gruppen aufgeteilt. Diese sollten sich in Selbstbedienung ein Mittagessen aus Spaghetti und Salat zusammenstellen. Was die Studenten nicht wussten: Bei allen vier Gruppen war auch eine Schauspielerin anwesend. Zweimal trug sie während ihres Einsatzes einen sogenannten Fettanzug, der ihr Körpergewicht um zusätzliche 23 Kilo erhöhte. Bei den zwei weiteren Gruppen trat sie ohne Fettanzug auf.

In den Versuchen mit und ohne Fettanzug lud sich die Frau jeweils einmal ein gesundes Mahl (weniger Pasta, mehr Salat) und in der anderen Gruppe ein ungesundes Mahl (mehr Pasta, weniger Salat) auf die Teller. In allen vier Versuchsanordnungen stand die Eingeweihte am Anfang der Schlange und lenkte die Aufmerksamkeit der Teilnehmer durch eine Frage an die Versuchsleiter auf sich.

Gesundheitsziele vergesssen

Bei der Auswertung der Ergebnisse zeigte sich, dass die Essenswahl der Studenten nicht durch die von der Schauspielerin zusammengestellte Mahlzeit beeinflusst wurde. Der Fettanzug hingegen hatte einen sehr deutlichen Effekt. Trat die Schauspielerin als Übergewichtige auf, nahmen sich die Studenten 31 Prozent mehr Nudeln und 43 Prozent weniger Salat.

Die Forscher werten die Ergebnisse als Bestätigung einer These, wonach die eigenen Gesundheitsziele in der Gesellschaft übergewichtiger Menschen in Vergessenheit geraten. Dem ließe sich jedoch leicht entgegenwirken, sagt Brian Wansink, einer der Co-Autoren der Studie in einer Pressemitteilung der Cornell University: "Schauen Sie schon vor dem Restaurantbesuch in die Karte oder, im Falle eines Buffets, machen Sie sich bereits im Vorhinein Gedanken über die Menge, die Sie wirklich essen wollen."

Quelle: ntv.de, ail

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