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Dromedare als möglicher Wirt Mers-Epidemie reicht bis in den Jemen

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Bei "Mers" handelt es sich um ein Coronavirus, das schwere Atemwegserkrankungen verursacht und zu Nierenversagen führt.

(Foto: dpa)

Das gefährliche Mers-Virus fordert auf der arabischen Halbinsel immer mehr Opfer. Mindestens vier Menschen sterben innerhalb weniger Tage. Nun wird ein Fall im Jemen bekannt. Die Gesundheitsbehörden scheinen machtlos gegen den Erreger.

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Dromedare könnten als Zwischenwirte an der Ausbreitung von Mers beteiligt sein.

(Foto: REUTERS)

Das seit etwa eineinhalb Jahren auf der arabischen Halbinsel grassierende Mers-Virus breit et sich wieder schneller aus. Nach Dutzenden Fällen in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde der Erreger nun auch im Jemen entdeckt. Lokale Medien berichten unter Berufung auf den Gesundheitsminister, ein junger Flugzeugingenieur habe sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert, das grippeähnliche Symptome, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen kann.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt in der Region bis jetzt 212 bestätigte Fälle, von denen 88 tödlich verlaufen sind. Mers steht für "Middle East Respiratory Syndrome", zu Deutsch etwa Mittlerer-Osten-Atemwegssyndrom. Die WHO stuft das Virus als sehr gefährlich ein. Es ähnelt dem Sars-Erreger, durch den vor zehn Jahren rund 800 Menschen gestorben waren.

Zuletzt war das Virus bei Sanitätern in Abu Dhabi festgestellt worden. Einer ist gestorben. In der saudischen Hauptstadt Riad wurde der Erreger vor wenigen Tagen bei vier Menschen nachgewiesen, von denen einer gestorben ist. Anfang der vergangenen Woche waren bereits in der saudischen Küstenstadt Dschidda elf Infizierte registriert worden. Mindestens zwei von ihnen sind inzwischen gestorben.

Mit 68 Todesfällen ist Saudi-Arabien bislang am stärksten von der Mers-Epidemie betroffen. Sie brach im Herbst 2012 aus. Wissenschaftler sind noch nicht genau dahintergekommen, wie das Virus übertragen wird. Offenbar wird es nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Wirte könnten Feldermäuse sein, die es über Dromedare an Menschen weitergeben.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa

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