Kindesmisshandlung erkennen Oberarmbruch selten ein Unfall
11.08.2009, 11:46 Uhr
Das Foto des Instituts für Rechtsmedizin in Eppendorft/Hamburg zeigt Spuren einer Kindesmisshandlung.
(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Verschieden alte Knochenbrüche können ein Indiz für eine Kindesmisshandlung sein. Auch Brüche des Oberarm- oder des Oberschenkelknochens sowie Rippenbrüche seien bei Kindern selten auf einen Unfall zurückzuführen, erläutert Prof. Dietmar Roesner, Direktor an der Poliklinik für Kinderchirurgie am Universitätsklinikum Dresden.
Ärzte sollten Kinder bei einem Verdacht auf Misshandlung nicht nur einer einzigen Röntgenaufnahme des Körpers, einem sogenannten Babygramm, unterziehen - sie sollten gezielte Aufnahmen der betroffenen Körperteile machen.
Bei Verdacht auf Kindesmisshandlung sollten Ärzte gezielt Aufnahmen der betroffenen Körperteile machen - Eltern können solche Untersuchungen nicht verweigern.
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Attacken gegen den Kopf ließen sich am besten in der Computer- oder Kernspintomografie erkennen, erläutert Roesner anlässlich des Deutschen Kongresses für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. Eltern könnten solche Untersuchungen nicht verweigern.
Mehrere Ärzteverbände für Orthopädie und Unfallchirurgie weisen außerdem darauf hin, dass Kindesmisshandlung zu den wenigen Fällen gehöre, in denen ein Arzt seine Schweigepflicht brechen dürfe.
Quelle: ntv.de, dpa