Frage & Antwort

Frage und Antwort Warum heulen Hunde bei Sirenen mit?

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(Foto: picture alliance / dpa)

Ich habe schon öfter beobachtet, dass bei Feuerwehrsirenen plötzlich mehrere Hunde in der Nachbarschaft anfangen zu jaulen. Tut ihnen das Geräusch etwa in den Ohren weh oder warum machen sie so einen Lärm? (fragen Maximilian D. und Armin S.)

Ob Krankenwagen oder Alarmsirene: Für viele Hunde sind diese Geräusche offenbar ein Grund, in ein gemeinsames Konzert einzustimmen. Da wird gejault und geheult, als wäre der vierbeinige Freund wieder zum Wolf geworden. Aber warum ist das so? Dass den Hunden das Geräusch wehtut, kann oft ausgeschlossen werden. Schließlich würden sie sich dann eher in stillere Gefilde verkriechen, als auf dem Balkon oder am Fenster mitzujaulen.

Vielmehr ist das Jaulen für die Tiere etwas Positives - und tief im Innern der Vierbeiner angelegt. "Hunde heulen bei bestimmten Frequenzen mit, das ist ein sogenanntes Kontaktheulen", erklärt Tierärztin Hildegard Jung n-tv.de. Diese Frequenzen werden nicht nur durch Sirenen erzeugt, sondern auch durch Instrumente. Ob Trompete, Posaune oder Klavier: Auch beim Musizieren kann es sein, dass der Hund mitmacht.

Machtdemonstration und Zusammenhalt

Oft wird das Jaulen auch durch Frequenzen provoziert, die eine Sirene oder ein Instrument zwar aussendet, die aber für den Menschen nicht hörbar sind. Hunde haben ein deutlich empfindlicheres Gehör als wir Menschen. Sie reagieren mitunter auf Geräusche, die wir gar nicht mitbekommen, etwa im Ultraschallbereich.

Das Jaulen hat verschiedene Funktionen, die ihren Ursprung beim wilden Verwandten, dem Wolf, haben. Auch wenn man viel vermutet, sichere Erkenntnisse darüber gibt es nur wenige. Fest steht: Die Vierbeiner sind sehr soziale Wesen. Das gemeinsame Heulen stärkt offenbar den Zusammenhalt und festigt die sozialen Verbindungen. Wer mitmacht, gehört zur Gruppe. In der Wildnis kann das gemeinsame Heulen auch eine Warnung an andere Rudel sein. Es soll kein Zweifel daran herrschen, wer das Sagen hat.

Übrigens: Keiner jault wie der andere. Bei der Erforschung von Wölfen konnte man zeigen: Sowohl jedes Individuum als auch jedes Rudel hat unterschiedliche Heulmuster, die Frequenzen schwanken dabei von 150 bis zu 1000 Hertz. Auf der Webseite des Wolfsforschungszentrums in Ernstbrunn gibt es die Möglichkeit, sich sowohl das Rudelheulen als auch das Heulen einzelner Wölfe anzuhören.

Quelle: ntv.de

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