Fundsache

Fundsache, Nr. 1157 3400 Jahre alte Haarnadel

Die rund 3400 Jahre alte Sonnenkultnadel wurde in der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle restauriert.

Die rund 3400 Jahre alte Sonnenkultnadel wurde in der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle restauriert.

(Foto: dpa)

Die Hochsteckfrisur ist keine Erfindung der Neuzeit. Schon in der mittleren Bronzezeit vor rund 3400 Jahren war sie modern. Das belegt jetzt die aufwendige Öffnung eines Hügelgrabes unter Laborbedingungen in Halle.

Der Haarschmuck wurde in einem Hügelgrab in Sachsen-Anhalt entdeckt.

Der Haarschmuck wurde in einem Hügelgrab in Sachsen-Anhalt entdeckt.

(Foto: dpa)

Forscher aus Sachsen-Anhalt haben eine 3400 Jahre alte Bronzenadel entdeckt und als Haarschmuck identifiziert. "Das belegt, dass komplizierte Hochsteckfrisuren schon in der mittleren Bronzezeit modern waren", sagte der Leiter der Restaurierungswerkstatt des Landesmuseums für Vorgeschichte, Christian-Heinrich Wunderlich. "Vermutlich kannten die Menschen schon viel früher Frisuren, aber mit der Nadel ist einer der bislang ältesten Nachweise für eine Haarschmuckpracht gelungen." Die Nadel stammt aus dem Hügelgrab einer Frau in Oechlitz, das bereits 2009 geborgen und jetzt unter Laborbedingungen in Halle geöffnet wurde.

Die Bronzenadel ist 17 Zentimeter lang. An einem ihrer Enden befindet sich ein Rad mit dem Durchmesser von 4,4 Zentimeter. "Diese Radnadel lag zusammen mit zwei ineinander geschlungenen Bronzedrahtringen am Kopf der Frau", sagte Archäologe Marek Vercík.

Bislang waren Radnadeln nur als Bekleidungszubehör zum Verschließen von Mänteln und Umhängen aus den Hügelgräbern Mitteleuropas und Frankreichs bekannt. Das Hügelgrab von Oechlitz wurde bereits 2009 bei der archäologischen Erkundung der künftigen ICE-Bahnstrecke Erfurt-Halle-Leipzig geborgen - komplett als Block. Jetzt wurde es unter Laborbedingungen in Halle geöffnet.

Die Haarnadel wird in einer erweiterten Dauerausstellung ab dem 7. Dezember im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle zu sehen sein. In diesem neuen Abschnitt werden auf 410 Quadratmetern rund 1500 Exponate gezeigt.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen