Fundsache, Nr. 752 7000 Jahre altes Beil
09.12.2009, 09:35 Uhr
Wurde das Beil in der Mine verwendet? Durch eine leichte Beschädigung war es für andere Arbeiten nicht mehr nutzbar.
(Foto: dpa)
In einem niederbayerischen Feuersteinbergwerk haben Archäologen ein fast 7000 Jahre altes Beil entdeckt. Steinbeile dieser Art seien sehr selten und in vorgeschichtlicher Zeit sehr wertvoll gewesen, teilt das Landratsamt Kelheim mit. Das Beil wurde zum Abschluss der Forschungsarbeiten in dem Bergwerk nahe Abensberg gefunden. In dem Bergwerk, das zu den größten Feuersteinabbaugebieten Mitteleuropas gehört, wird seit etwa zehn Jahren geforscht.
Es ist das erste Mal, dass dabei ein Beil entdeckt wurde. Nach Einschätzung der Archäologen haben die Menschen im 5. Jahrtausend vor Christus allein etwa 70 Arbeitsstunden benötigt, um solch ein Werkzeug herzustellen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sie bei weiteren Untersuchungen des Beils nähere Erkenntnisse über die damalige Verwendung gewinnen können. Sie glauben, dass das Beil in der Mine verwendet wurde, weil es durch eine leichte Beschädigung im Wert gemindert und für andere Arbeiten nicht mehr nutzbar war.
Der bei Abensberg abgebaute Feuerstein, auch Hornstein oder Silex genannt, wurde damals von den Menschen in einem Gebiet zwischen dem heutigen Hessen, Österreich und Tschechien genutzt. Die Archäologen haben rund 600 historische Schächte freigelegt. Es wird vermutet, dass die Feuersteinmine aus insgesamt rund 20.000 Schächten bestand. Das Bergwerk war wohl etwa 1000 Jahre lang in Betrieb. Feuerstein war damals aufgrund seiner großen Härte ein wichtiger Rohstoff, um Waffen und Werkzeuge herzustellen.
Quelle: ntv.de, dpa