Fundsache, Nr. 455 Archaeopteryx ähnelte heutigen Vögeln
14.01.2009, 11:18 UhrDer berühmte Urvogel Archaeopteryx hat einer Studie zufolge eine ähnliche Gehörleistung gehabt wie ein heute lebender Emu. Wie Forscher des Britischen Museums für Naturgeschichte in der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" berichten, hörten die Tiere etwa einen Bereich von 2000 Hertz. Dies ergaben Untersuchungen der Innenohre eines Archaeopteryx-Fossils, heutiger Vögel sowie von Reptilien per Computer-Tomographie. Die Forscher fanden damit nach eigenen Angaben einen weiteren Hinweis dafür, dass das etwa taubengroße Tier bereits den heutigen Vögeln ähnelte.
Gehör schlecht ausgeprägt
Im Vergleich zu vielen heutigen Vogelarten war das Gehör des Archaeopteryx damit jedoch dennoch nicht besonders gut. Nach Angaben des Forschers Paul Barrett gehören die Emus mit einem Hörbereich von 2000 Hertz zu den Vögeln mit dem schlechtesten Gehör. Ein gutes Menschengehör nimmt Frequenzen im Bereich von zwanzig bis 20.000 Hertz wahr. Die Forscher untersuchten für ihre Studie die Größe des Gehörgangs des Innenohres, die Rückschlüsse auf das Hörvermögen zulässt.
In früheren Forschungen sei festgestellt worden, dass der Teil des Ohrs beim Archaeopteryx, der dem Gleichgewicht dient, dem heutiger Vögel gleiche, heißt es in der Untersuchung. Nun sei zudem klar, dass der Urvogel auch ein Gehör wie die heutigen Vögel gehabt habe.
Beleg für Darwins Theorie
Die Archaeopteryxe lebten vor rund 150 Millionen Jahren. Das erste von acht bislang gefundenen Fossilen wurde 1861 in Bayern entdeckt. Der Archaeopteryx gilt als eines der wichtigsten Beweisstücke für Charles Darwins Theorie von der Entwicklung der Arten, derzufolge es zunächst Übergangsformen mit Merkmalen der alten, aber auch bereits der neuen Art gibt. Der Archaeopteryx hatte zwar Flügel mit Federn, zugleich aber Zähne und einen knochigen Schwanz wie kleine zweifüßige Saurier.
Quelle: ntv.de