Fundsache, Nr. 269 Blindfische sehen wieder
14.01.2008, 08:43 UhrEs werde Licht: Nach einer Million Jahre im Dunkeln können einige Nachfahren mexikanischer Blindfische wieder sehen. Forscher um Richard Borowski von der New York University hatten Tiere derselben Art, aber aus verschiedenen Höhlen miteinander gekreuzt und bei mehreren Nachkommen intakte Augen gefunden. Die Resultate stehen im Journal "Current Biology".
Die Blinden Höhlensalmler (Astyanax mexicanus) waren nicht immer ohne Augenlicht. Ihre sehenden Vorfahren gerieten vor rund einer Million Jahren in wasserführende Höhlen im nordostmexikanischen Untergrund. Dort arrangierten sie sich mit der neuen Umgebung. Weil sie ohnehin nichts mehr sehen mussten, waren Mutationen in den Genen für die Augenentwicklung kein Nachteil – anders, als es an der Oberfläche der Fall gewesen wäre. Also sammelten sich bei den Tieren in verschiedenen Höhlen unterschiedliche Mutationen der Augen.
Für gewöhnlich kreuzen sich die Tiere nicht, weil sie in den Höhlen gründlich voneinander isoliert sind. In den Labor-Aquarien hingegen wurden die teils defekten und teils intakten Gene der Bewohner verschiedener Höhlen neu gemischt – und einige Salmler konnten durch die zufällig erfolgreiche Kombination der noch intakten Augen-Gene wieder sehen. Nachkommen von Eltern aus derselben Höhle waren hingegen stets blind – hier gab es keine Quelle fehlerfreier Gene. Je größer die genetischen Unterschiede zwischen den Fischen waren, umso wahrscheinlicher war es, dass einige Nachfahren wieder sehen konnten, berichtet Borowski.
Quelle: ntv.de