Fundsache

Fundsache, Nr. 79 Broturne für Seebestattung

Der Hamburger Seebestatter Broder Drees setzt auf Urnen aus Brot. Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer vor Amrum hat der 60-Jährige erstmals die Asche eines Toten in einer aus Mehl gebackenen Urne nach altem Seemannsbrauch beigesetzt. "Die Brot-Urne ist einerseits stabil, sie wird aber auch schnell und rückstandsfrei abgebaut", sagt er.

Mehr als 3000 Seebestattungen finden vor Deutschlands Küsten jährlich statt. Das Amt für Seefahrt und Hydrographie schreibt für die Beisetzung auf See wasserlösliche Urnen vor. Bislang füllte Drees wie die anderen Bestatter die Asche in Urnen aus Salz oder Pappe. Jetzt kreierte er die Brot-Urne. "Das Brot gehört zum Leben, und zum Leben gehört der Tod", sagt der gebürtige Nordfriese. Ein Hamburger Bäcker backt die Urne samt passendem Deckel aus Gerstenmehl bei 170 Grad im Ofen. "Gerste nehmen wir wegen der goldgelben Farbe der fertigen Urne", erklärt Drees. Die Brot-Urne kann auch in einem Erdgrab beigesetzt werden.

Drees gilt nicht nur in Norddeutschland als schillernde Persönlichkeit. Unter anderem war er in St. Petersburg als Kneipenbesitzer mit Russlands späterem Präsidenten Wladimir Putin befreundet.

Quelle: ntv.de

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