Fundsache

Fundsache, Nr. 957 Cranach-Bibel wiederentdeckt

Auch dieser Teil der Cranach-Bibel kehrte in die Anhaltinische Landesbücherei in Dessau zurück.

Auch dieser Teil der Cranach-Bibel kehrte in die Anhaltinische Landesbücherei in Dessau zurück.

(Foto: picture-alliance / dpa)

Seit 1945 galt der erste Teil einer dreibändigen Ausgabe der Bibelübersetzung aus dem 16. Jahrhundert als verschollen. Nun ist die sogenannte Cranach-Bibel zurück. Wo sich die wertvolle Schrift in der Zwischenzeit befand, gibt das Kultusministerium Sachsen-Anhalt erst Mitte Februar bekannt.

Eine rund 470 Jahre alte Bibel, die seit 1945 verschollen war, ist nun wieder in Sachsen-Anhalt. Es handele sich um den ersten Teil der sogenannten Dessauer Cranach-Bibel, wie das Kultusministerium in Magdeburg mitteilte.

Das Exemplar war seit seiner Auslagerung aus der Anhaltischen Landesbücherei Dessau seit Ende des Zweiten Weltkrieges verschwunden, hieß es. 2010 bekam das Land einen Hinweis auf den möglichen Verbleib. Mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder konnte die Bibel ausfindig gemacht worden. Angaben dazu, wo sich die Bibel befand, machte das Ministerium unter Hinweis auf eine Präsentation am 15. Februar im Landeshauptarchiv in Dessau-Roßlau zunächst nicht.

Aus Zwei mach Drei

Fürst Georg von Anhalt (1507-1553) hatte die von ihm in Auftrag gegebene zweibändige Ausgabe der Bibelübersetzung von Martin Luther (1483-1546) in drei Bände aufteilen und kostbar in Samt arbeiten lassen. Das Fürstenexemplar sei ganz auf Pergament gedruckt und mit Holzschnitten von Lucas Cranach (1472-1553) ausgestattet worden, wie das Ministerium weiter mitteilte. Zudem wurde es ergänzt mit eigenhändigen Einträgen der Reformatoren Luther, Philipp Melanchthon, Johannes Bugenhagen und des Theologen Caspar Cruciger.

Bereits 1996 war der ebenfalls verschollene zweite Band der dreibändigen Prachtausgabe der lutherischen Bibelübersetzung nach Sachsen-Anhalt zurückgekehrt. Die Bibelexemplare für den anhaltischen Fürsten befanden sich seit den 1920er Jahren in der Anhaltischen Landesbücherei in Dessau. Von den drei Bänden galten die ersten beiden als Kriegsverlust. Der dritte war nicht verschwunden.

Quelle: ntv.de, dpa

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