Fundsache

Fundsache, Nr. 272 Fliegen beim Hören zugeschaut

Auge in Auge mit der Fruchtfliege erforscht der Zoologe Martin Göpfert den Hörvorgang - von Fliege und Mensch. Denn die winzigen Tiere, vielen von uns nur als ungeliebter Schwarm auf verdorbenem Obst bekannt, weisen erstaunliche Parallelen zum Menschen auf, wenn es um die Tricks beim Hören geht. Ihre Antennen (eine ist links neben dem Auge gut zu erkennen) entsprechen unserem Trommelfell und stehen ihm in punkto Empfindlichkeit kaum nach: Schon die minimalste durch Schall ausgelöste Bewegung der Antenne - etwa 20 millionstel Millimeter - wird an das Fliegenhirn weitergeleitet.

Dabei können die Forscher am Institut für Zoologie der Universität Köln der Fruchtfliege zuschauen. Mit ausgeklügelten Experimenten messen sie das Wackeln der Antennen und verfolgen den Weg des Schalls, der von dem mechanischen in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Direkt an der Antennenbasis sorgen Ionenkanäle für diesen entscheidenden Schritt. Auf die Kanäle richtet sich nun die Aufmerksamkeit der Forscher. Mit dem Modell der Fliege, so ihre Überzeugung, wird man den molekularen Mechanismen des Hörvorgangs schon bald auf die Spur kommen. Mehr als 40 Fliegenmutanten, ordentlich aufgereiht in Gläschen mit Wattepfropfen, stehen Martin Göpfert bei seinen Forschungen zur Seite.

Quelle: ntv.de

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