Fundsache

Fundsache, Nr. 967 Java-Nashörner mit Nachwuchs

Das Kalb, das hier seine Mutter begleitet, wurde als junger Bulle identifiziert.

Das Kalb, das hier seine Mutter begleitet, wurde als junger Bulle identifiziert.

(Foto: WWF Indonesia / Balai Tnuk)

50 Tiere dieser Art leben noch in der freien Wildbahn, die meisten davon in einem Nationalpark auf Java. Die gute Nachricht: Sie pflanzen sich fort. Versteckte Kameras sind den Babys auf der Spur.

Zwei Babys einer fast ausgestorbenen Nashorn-Art sind zur großen Freude von Tierschützern jetzt in Indonesien entdeckt worden. Die Kleinen wurden mit ihren Müttern im Ujung Kulon-Nationalpark auf der Insel Java mit versteckten Kameras gefilmt, berichtet die Umweltorganisation WWF. "Eine wunderbare Entdeckung, die beweist, dass die Java-Nashörner sich in dem Park fortpflanzen", teilte der WWF Indonesien mit.

Das Java-Nashorn (Rhinoceros sondaicus) ist fast ausgestorben. Es leben wahrscheinlich nur noch etwa 50 Exemplare in der Wildnis, die meisten davon in diesem Nationalpark und einige wenige in Vietnam. Der Nationalpark auf einer Halbinsel am südwestlichsten Zipfel Javas steht seit 1991 auf der Unesco-Welterbeliste.

14 Babys in zehn Jahren

Der WWF hatte in dem Park Videokameras installiert, die aufnehmen, wenn sich Tiere in der Nähe befinden. Im November und Dezember spazierte mehrfach eine Nashorn-Mutter mit Kalb vorbei. Die Experten konnten das Tier als jungen Bullen identifizieren. Im Dezember rückte eine zweite Familie ins Bild - dieses Mal eine Mutter mit einem etwas größeren Kalb - wie sich herausstellte, ein weibliches.

Mit Hilfe der Kameras konnte der World Wide Fund for Nature (WWF) nachweisen, dass in den vergangenen zehn Jahren in dem 76.000 Hektar großen Park 14 Nashorn-Babys geboren wurden. Die meisten waren Bullen. "Die Entdeckung der jungen Kuh ist ein Aha-Erlebnis für uns", sagte WWF-Projektleiter Adhi Hariyadi. "So wissen wir, dass die Population überleben kann."

Wilderer oder Altersschwäche?

Das Java-Nashorn hat nur ein Horn, sehr lose Hautfalten und ist etwas kleiner als das afrikanische Nashorn. Im vergangenen Jahr waren zwei der bis zu 1,8 Tonnen schweren Tiere tot in dem Nationalpark gefunden worden. Tierschützer waren besorgt, auch wenn es keine Hinweise auf Wilderer gab. Die Tiere könnten einfach altersschwach gewesen sein, meinten Experten. In dem Nationalpark ist nach Angaben des WWF seit 1990 nicht mehr gewildert worden. Die Art ist vom Aussterben bedroht, weil die Hörner in der traditionellen chinesischen Medizin als Heilmittel gelten.

Quelle: ntv.de, dpa

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