Fundsache

Fundsache, Nr. 980 Kerbholz ausgegraben

(Foto: picture alliance / dpa)

Archäologen haben in Wittenberg (Sachsen-Anhalt) ein 453 Jahre altes Kerbholz entdeckt. "Das ist in Europa ein sehr seltener Fund", sagte der Archäologe Andreas Hille vom Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle. Das gut erhaltene Stück kam bei Ausgrabungen in der Wittenberger Innenstadt zutage.

Kerbhölzer wurden im Mittelalter, wo die Menschen meist nicht schreiben konnten, als Schuldscheine genutzt. "Die Schuld wurde in Form von Kerben in den Stock geritzt. Danach wurde der Stock längs gespalten, wobei jeweils eine Hälfte der Schuldner und der Gläubiger bekam", sagte Hille. Beim Vergleich der beiden Stücke am Zahltag war sofort zweifelsfrei erkenntlich, ob die beiden Hälften zusammengehörten. Bei dem entdeckten etwa 30 Zentimeter langen Stock sind 23 Kerben, die Jahreszahl 1558 sowie ein Name erkennbar.

Quelle: ntv.de, dpa

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