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Am 21. Juli 1950 besteigt der Elefant Tuffi die Wuppertaler Schwebebahn. (im Bild eine Namensschwester, die 2006 im Wuppertaler Zoo geboren wurde)
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Am 21. Juli 1950 besteigt der Elefant Tuffi die Wuppertaler Schwebebahn. (im Bild eine Namensschwester, die 2006 im Wuppertaler Zoo geboren wurde)

Das Tier soll bei einer normalen Linienfahrt Werbung für den in der Stadt gastierenden Zirkus Althoff machen. "Warum soll Tuffi nicht auch mal Schwebebahn fahren?", fragte sich  Zirkusdirektor Franz Althoff.
2 / 38 (Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto)

Das Tier soll bei einer normalen Linienfahrt Werbung für den in der Stadt gastierenden Zirkus Althoff machen. "Warum soll Tuffi nicht auch mal Schwebebahn fahren?", fragte sich Zirkusdirektor Franz Althoff.

Doch im Andrang von Reportern und Fotografen wird die vier Jahre alte 
Tuffi unruhig und entscheidet sich für den Ausstieg.
3 / 38 (Foto: picture alliance / dpa)

Doch im Andrang von Reportern und Fotografen wird die vier Jahre alte Tuffi unruhig und entscheidet sich für den Ausstieg.

Inzwischen fährt die Bahn bereits und die Elefantenkuh landet auf dem Hinterteil in einem Schlammloch der Wupper. Glücklicherweise bleibt sie unverletzt. Daran erinnert bis heute eine Skulptur im Fluss.
4 / 38 (Foto: picture alliance/dpa/Wuppertaler Stadtwerke)

Inzwischen fährt die Bahn bereits und die Elefantenkuh landet auf dem Hinterteil in einem Schlammloch der Wupper. Glücklicherweise bleibt sie unverletzt. Daran erinnert bis heute eine Skulptur im Fluss.

Denn trotz der vielen Fotografen hat niemand das dramatische Geschehen festgehalten. Am Abend des Tages steht Tuffi übrigens trotzdem wieder in der Manege.
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Denn trotz der vielen Fotografen hat niemand das dramatische Geschehen festgehalten. Am Abend des Tages steht Tuffi übrigens trotzdem wieder in der Manege.

Ein Gericht verurteilt den damaligen Leiter der Verkehrsabteilung der Stadtwerke wegen der Aktion später zu 300 D-Mark Geldstrafe und Zirkusdirektor Franz Althoff zu 150 D-Mark Geldstrafe.
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Ein Gericht verurteilt den damaligen Leiter der Verkehrsabteilung der Stadtwerke wegen der Aktion später zu 300 D-Mark Geldstrafe und Zirkusdirektor Franz Althoff zu 150 D-Mark Geldstrafe.

Tuffi lebt bis zu ihrem Tod im Zirkus. Sie wurde 53 Jahre alt und starb 1989 in Paris. Ihre Fahrt in Wuppertal erweist sich langfristig als großartige Werbung für die Schwebebahn.
7 / 38 (Foto: picture-alliance/ dpa)

Tuffi lebt bis zu ihrem Tod im Zirkus. Sie wurde 53 Jahre alt und starb 1989 in Paris. Ihre Fahrt in Wuppertal erweist sich langfristig als großartige Werbung für die Schwebebahn.

Am 1. März 1901 war die Bahn in Betrieb genommen worden. (Bild: um 1910)
8 / 38 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Am 1. März 1901 war die Bahn in Betrieb genommen worden. (Bild: um 1910)

Von einem sehr großen Andrang für die ersten Fahrten auf der damaligen Teilstrecke ist in den Überlieferungen die Rede. (im Bild: Besuch von Kaiser Wilhelm)
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Von einem sehr großen Andrang für die ersten Fahrten auf der damaligen Teilstrecke ist in den Überlieferungen die Rede. (im Bild: Besuch von Kaiser Wilhelm)

Die Schwebebahn wurde schnell das Rückgrat des Nahverkehrs in dem dicht bebauten Tal.
10 / 38 (Foto: picture alliance/dpa)

Die Schwebebahn wurde schnell das Rückgrat des Nahverkehrs in dem dicht bebauten Tal.

Der "stählerne Lindwurm" ist 13,3 Kilometer lang und schlängelt sich platzsparend auf 472 Stelzen meist über der Wupper.
11 / 38 (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Der "stählerne Lindwurm" ist 13,3 Kilometer lang und schlängelt sich platzsparend auf 472 Stelzen meist über der Wupper.

Heute wird die Bahn täglich von mehr als 80.000 Menschen genutzt.
12 / 38 (Foto: picture alliance / Ina Fassbender/dpa)

Heute wird die Bahn täglich von mehr als 80.000 Menschen genutzt.

Sie galt als technischer Geniestreich und Lösung der Verkehrsprobleme. (Bild um 1912)
13 / 38 (Foto: picture-alliance / akg-images)

Sie galt als technischer Geniestreich und Lösung der Verkehrsprobleme. (Bild um 1912)

Die Wiege der Wuppertaler Schwebebahn stand etwa 50 Kilometer entfernt in Köln. "Die Zuckerindustrie ist der Ursprung", sagt Hermann Langen, ein Ur-Großneffe des Schwebebahn-Erfinders Eugen Langen (1833-1895).
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Die Wiege der Wuppertaler Schwebebahn stand etwa 50 Kilometer entfernt in Köln. "Die Zuckerindustrie ist der Ursprung", sagt Hermann Langen, ein Ur-Großneffe des Schwebebahn-Erfinders Eugen Langen (1833-1895).

Hängebahnen dienten damals in Betrieben als Transportmittel. "Langen wurde zu seiner Erfindung angeregt durch solche Konstruktionen in seinen Zuckerfabriken. Sein Verdienst ist die Übertragung des Systems auf die Personenbeförderung", erklärt Professor Walter Buschmann, Ex-Lehrbeauftragter der RWTH Aachen.
15 / 38 (Foto: picture alliance / DUMONT Bildarchiv)

Hängebahnen dienten damals in Betrieben als Transportmittel. "Langen wurde zu seiner Erfindung angeregt durch solche Konstruktionen in seinen Zuckerfabriken. Sein Verdienst ist die Übertragung des Systems auf die Personenbeförderung", erklärt Professor Walter Buschmann, Ex-Lehrbeauftragter der RWTH Aachen.

In Köln entstand mit Domblick eine Versuchsstrecke für das System mit freischwebend aufgehängten Personenwagen. Der Zuckerfabrikant und Ingenieur Langen erhielt 1895 das Patent Nr. 83047 und suchte nach Partnern im Maschinen- und Waggonbau.
16 / 38 (Foto: picture alliance / imageBROKER)

In Köln entstand mit Domblick eine Versuchsstrecke für das System mit freischwebend aufgehängten Personenwagen. Der Zuckerfabrikant und Ingenieur Langen erhielt 1895 das Patent Nr. 83047 und suchte nach Partnern im Maschinen- und Waggonbau.

"Ich hab' das Ding Schwebebahn genannt", schrieb Langen an Wilhelm von Siemens, wie der Förderverein Historische Schwebebahn Wuppertal berichtet.
17 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

"Ich hab' das Ding Schwebebahn genannt", schrieb Langen an Wilhelm von Siemens, wie der Förderverein Historische Schwebebahn Wuppertal berichtet.

In den Metropolen war die wachsende Mobilität der Menschen ein großes Problem. So baute Konkurrent Siemens & Halske ab 1896 in Berlin eine Hochbahn-Strecke.
18 / 38 (Foto: picture alliance / picture alliance/Bildagentur-online)

In den Metropolen war die wachsende Mobilität der Menschen ein großes Problem. So baute Konkurrent Siemens & Halske ab 1896 in Berlin eine Hochbahn-Strecke.

Für die Industriestädte Barmen und Elberfeld, die erst Jahrzehnte später zu Wuppertal verschmolzen, bot die Schwebebahn Vorteile: ...
19 / 38 (Foto: picture alliance / Otto Noecker)

Für die Industriestädte Barmen und Elberfeld, die erst Jahrzehnte später zu Wuppertal verschmolzen, bot die Schwebebahn Vorteile: ...

... Eine relativ luftige Metallkonstruktion, eine schnellere Kurvenfahrt und für Hochwasser ausreichende Stützen an den Ufern der Wupper, zählt Buschmann auf.
20 / 38 (Foto: picture alliance / dpa)

... Eine relativ luftige Metallkonstruktion, eine schnellere Kurvenfahrt und für Hochwasser ausreichende Stützen an den Ufern der Wupper, zählt Buschmann auf.

Ab 1898 setzte ein Privatunternehmen das Projekt um.
21 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Ab 1898 setzte ein Privatunternehmen das Projekt um.

Die komplette Strecke war 1903 fertig und kostete 16 Millionen Goldmark.
22 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Die komplette Strecke war 1903 fertig und kostete 16 Millionen Goldmark.

Fast 20.000 Tonnen Eisen wurden verbaut. Gut 470 Metallstützen tragen den Fahrweg in acht bis zwölf Meter Höhe.
23 / 38 (Foto: picture alliance / blickwinkel/S. Ziese)

Fast 20.000 Tonnen Eisen wurden verbaut. Gut 470 Metallstützen tragen den Fahrweg in acht bis zwölf Meter Höhe.

Lange gibt es nur kleinere Unfälle.
24 / 38 (Foto: picture-alliance / dpa)

Lange gibt es nur kleinere Unfälle.

Im März 1997 fahren zwei Züge aufeinander, 14 Menschen werden verletzt. Die Opfer waren Insassen des historischen "Kaiserwagens", den die Wuppertaler Stadtwerke zu Vergnügungsfahrten einsetzen.
25 / 38 (Foto: picture alliance / Zoonar)

Im März 1997 fahren zwei Züge aufeinander, 14 Menschen werden verletzt. Die Opfer waren Insassen des historischen "Kaiserwagens", den die Wuppertaler Stadtwerke zu Vergnügungsfahrten einsetzen.

Mit ihm hatte Kaiser Wilhelm II. 1900 eine Probefahrt unternommen. Im November 1998 krachte es erneut: In einer Haltestelle wurden bei einer Kollision zehn Menschen verletzt, darunter vier Kinder.
26 / 38 (Foto: picture alliance/dpa)

Mit ihm hatte Kaiser Wilhelm II. 1900 eine Probefahrt unternommen. Im November 1998 krachte es erneut: In einer Haltestelle wurden bei einer Kollision zehn Menschen verletzt, darunter vier Kinder.

Doch am 12. April 1999 entgleist der Frühzug.
27 / 38 (Foto: picture-alliance / dpa)

Doch am 12. April 1999 entgleist der Frühzug.

Fünf Menschen sterben und 47 werden verletzt, als der Zug acht Meter tief in die Wupper stürzt.
28 / 38 (Foto: imago images / Hans Blossey)

Fünf Menschen sterben und 47 werden verletzt, als der Zug acht Meter tief in die Wupper stürzt.

Die Bahn des Tages war gegen eine 100 Kilogramm schwere Eisenkralle geprallt, die bei Bauarbeiten am Gleis vergessen worden war.
29 / 38 (Foto: picture-alliance / dpa)

Die Bahn des Tages war gegen eine 100 Kilogramm schwere Eisenkralle geprallt, die bei Bauarbeiten am Gleis vergessen worden war.

Dafür müssen sich später acht Männer als Angeklagte vor Gericht verantworten. Das Landgericht verhängt Geld- und Bewährungsstrafen.
30 / 38 (Foto: picture-alliance / dpa)

Dafür müssen sich später acht Männer als Angeklagte vor Gericht verantworten. Das Landgericht verhängt Geld- und Bewährungsstrafen.

Die für die Sicherheit zuständigen Ingenieure erhalten die höchsten Strafen. Ins Gefängnis kam niemand.
31 / 38 (Foto: imago images / Otto Krschak)

Die für die Sicherheit zuständigen Ingenieure erhalten die höchsten Strafen. Ins Gefängnis kam niemand.

An das tödliche Unglück von 1999 erinnert eine Gedenktafel an der Absturzstelle.
32 / 38 (Foto: picture-alliance / dpa)

An das tödliche Unglück von 1999 erinnert eine Gedenktafel an der Absturzstelle.

Schon 1997 wird die Schwebebahn unter Denkmalschutz gestellt und trotzdem ...
33 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Schon 1997 wird die Schwebebahn unter Denkmalschutz gestellt und trotzdem ...

... ständig modernisiert und weiterentwickelt.
34 / 38 (Foto: picture alliance / Ina Fassbender/dpa)

... ständig modernisiert und weiterentwickelt.

Neue Züge werden angeschafft, weitere Bahnhöfe entstehen.
35 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Neue Züge werden angeschafft, weitere Bahnhöfe entstehen.

Eisenträger werden durch stabilere Nachfolger ersetzt - aber mit den charakteristischen Nieten versehen.
36 / 38 (Foto: picture-alliance/ dpa)

Eisenträger werden durch stabilere Nachfolger ersetzt - aber mit den charakteristischen Nieten versehen.

Inzwischen verkehrt die Bahn durchgehend mit Tempo 60.
37 / 38 (Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Inzwischen verkehrt die Bahn durchgehend mit Tempo 60.

Nur Elefanten dürfen nicht mehr mitfahren. (sba/kse/dpa)
38 / 38 (Foto: picture alliance / imageBROKER)

Nur Elefanten dürfen nicht mehr mitfahren. (sba/kse/dpa)