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Gift-Angriffe Lazarett-Lkw sollen helfen

Einer der größten Ängste der britischen und amerikanischen Soldaten ist, einem chemischen oder biologischen Angriff zum Opfer zu fallen. Der Einsatz solcher Waffen verursacht Krämpfe, Erbrechen und starke Schmerzen, bevor der Tod eintritt. Gasmasken und das Medikament Atropin, das gegen die Wirkung von Nervengas eingesetzt werden kann, tragen die Soldaten daher immer bei sich.

Die US-Armee hat spezielle Lazarett-Lastwagen entwickelt, mit denen die Behandlung von Verwundeten in verseuchtem Kriegsgebiet vorgenommen werden soll. "In einer chemisch verseuchten Umgebung ist mit diesen Lastwagen die ärztliche Versorgung möglich", sagte Hauptmann Eric McDonald, Chirurg im ersten US-Marineinfanterie-Corps (MEF), in der Wüste im Norden Kuwaits bei der Vorstellung des neuartigen Rettungsfahrzeugs zu Journalisten.

Das Fahrzeug ist ein Geländewagen, auf dessen Rückteil sich ein aufgeblasenes Zelt befindet. In dieser chemisch-biologischen Schutzkammer können die Ärzte in sicherer Umgebung arbeiten, ohne selbst Schutzhandschuhe oder Gasmasken anziehen zu müssen. Mehr als 40 dieser Lastwagen hat das US-Militär nach Angaben von McDonald bereits in Kuwait stationiert, um für einen Irak-Krieg gerüstet zu sein.

Verwundete müssen zuerst entgiftet werden, bevor sie die Schutzkammer dürfen. Danach liegen sie fünf Minuten in einer Luftschleuse, um das Risiko zu verringern, dass Gift in das Innere des Zeltes gelangen kann. Im Ernstfall würden sie sich an die Übungen erinnern, sagen Soldaten und Ärzte. Sie seien für den schlimmsten Fall gerüstet. "Es ist wie in der Highschool oder am College, wenn man eine Prüfung bestehen muss", sagt Unteroffizier Alfredo Rodriguez, "man bereitet sich darauf vor, um wirklich hart zu sein."

Im Camp Iwo Jima in Kuwait übten am Samstag mehr als 50.000 Soldaten den Umgang mit ihren Schutzanzügen gegen chemische Waffen. Es sei zum gegenwärtigen Zeitpunkt klug sicherzustellen, dass die Soldaten mit ihren Schutzanzügen vertraut seien, sagte eine Sprecherin. Während der vierstündigen Übung in der Wüstenhitze trugen die Soldaten zwar Tarnkleidung, schusssichere Weste und Helm, nicht jedoch ihre Gasmasken, die sie stets bei sich führen müssen.

von Matthew Green, Stützpunkt Bougainville (Reuters)

Quelle: ntv.de

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