Juli 1953. Nach drei Jahren erbittertem Krieg beschließen Nord- und Südkorea in Panmunjom, einem kleinen Ort an der gemeinsamen Grenze, einen Waffenstillstand.Bild 1 von 60 | Foto: picture-alliance / dpa
Der Koreakrieg ist vorbei. Schätzungen zufolge kamen insgesamt 3 Millionen Zivilisten und eine weitere Million Soldaten bei den Schlachten ums Leben. Bild 2 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Veränderung hat der Krieg nicht gebracht. Um die Grenze , die die koreanische Halbinsel in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt, wurde nach dem Waffenstillstand lediglich eine demilitarisierte Zone errichtet. Nord- und Südkorea waren immer noch getrennt, aber nun endlich friedlich. Das war zumindest der Plan.Bild 3 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Zeitsprung. Heute, über ein halbes Jahrhundert später, regiert Kim Jong-il, der diktatorische Machthaber, den Norden: die "Demokratische Volksrepublik Korea".Bild 4 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Lee Myung-bak, Oberhaupt der konservativen Partei "Grand National Party" ist Präsident des Südens: der "Republik Korea".Bild 5 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Der Krieg ist vorbei, Frieden herrscht jedoch auch nicht. Die aktuelle Situation liegt irgendwo in der Mitte. Nicht nur gibt es bis heute keinen Friedensvertrag, offiziell befinden die beiden Länder sich sogar noch im Kriegszustand.Bild 6 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Während Nordkorea, unter der Herrschaft Kim Jong-ils, mit Atomtests nicht nur im Süden des Landes Angst und Schrecken verbreitet, …Bild 7 von 60 | Foto: Associated Press
… Geschosse kurz vor der Seegrenze zum Nachbarland einschlagen lässt, …Bild 8 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
… und androht, das Land zu vernichten, …Bild 9 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
… äußern die Südkoreaner den festen Entschluss, den Norden mit aller Gewalt anzugreifen, sollte herauskommen, dass dort ein nuklearer Angriff auf den Süden in Erwägung gezogen wird. Bild 10 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Dieser Entschluss wird im Norden, in der Hauptstadt Pjöngjang, wiederum als offene Kriegserklärung verstanden. Bild 11 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Zusammen mit seinem großen Verbündeten, den USA, provoziert Südkorea die Empfindlichkeit des Nordens alljährlich mit militärischen Manövern.Bild 12 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Diese ziehen jedes Mal massive Kritik aus Nordkorea nach sich. So massiv, dass Kim Jong-il als Reaktion den Ausbau seines Atomwaffenarsenals ankündigt.Bild 13 von 60 | Foto: REUTERS
Während Südkorea mit den Vereinigten Staaten einen mächtigen Partner hat, …Bild 14 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
… steht Nordkorea alleine da. Sogar die chinesische Regierung, die damals zusammen mit Kim Il-sung, dem Vater Kim Jong-ils, in den Krieg zog, nimmt heute Abstand. Das Atomprogramm beunruhigt Peking zunehmend.Bild 15 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die Verhältnisse sind angespannt. Zwischen dem Norden und dem Süden herrscht Kalter Krieg. Bild 16 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Tatsächlich hat die Geschichte des Konfliktes ihren Ursprung im Kalten Krieg zwischen den USA … Bild 17 von 60 | Foto: REUTERS
… und der Sowjetunion in der Mitte des 20. Jahrhunderts.Bild 18 von 60 | Foto: REUTERS
Als Japan nach dem Zweiten Weltkrieg kapituliert hatte, wurde Korea, das damals noch unter japanischer Vorherrschaft stand, zwischen den Siegermächten Sowjetunion und Nordamerika aufgeteilt.Bild 19 von 60 | Foto: picture-alliance / dpa/globus
Die Sowjetunion erhielt die nördliche Besatzungszone, die USA die südliche. Die Grenze wurde auf den 38. Breitengrad festgelegt, wo sie heute noch verläuft.Bild 20 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Eigentlich hatten die beiden Mächte vor, das Land zu vereinen und gemeinsam die Bildung einer einheitlichen Regierung zu fördern. Als dann jedoch der Kalte Krieg ausbrach, wurden diese Friedenspläne verworfen.Bild 21 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Stattdessen entwickelte sich jedes Land unter der Herrschaft der jeweiligen Besatzer separat. In Südkorea wurde der Politiker Rhee Syngman (l.) durch eine von den USA durchgeführte Wahl Präsident. Als erste Amtshandlung rief dieser die "Republik Korea" aus.Bild 22 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Die sowjetische Macht im Norden reagierte. Sie unterstützten den Generalsekretär der nordkoreanischen Arbeiterpartei Kim Il-sung dabei, die "Demokratische Volksrepublik Korea" zu proklamieren und sich selbst zum Diktator über den Norden zu erklären.Bild 23 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Kim Il-sung gilt als Kriegstreiber. Er suchte von Anfang an die Eskalation mit dem Süden. Experten vermuten, dass er den russischen Diktator Josef Stalin dazu aufforderte, mit ihm zusammen in den Krieg zu ziehen.Bild 24 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Doch auch Südkorea zeigte Kampfbereitschaft. Beide Regierungen sahen sich als Herrscher über die gesamte Halbinsel.Bild 25 von 60 | Foto: AP
Doch während Stalin die nordkoreanische Armee zwischen 1949 und 1950 aufstockte, ausrüstete, und nach sowjetischem Ideal trainierte, …Bild 26 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
… zogen sich die USA aus den angespannten Verhältnissen eher zurück und schlossen Südkorea aus ihrer südostasiatischen Verteidigungslinie aus. Bild 27 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Kim Il-sung sah sich in der Annahme bestätigt, die USA würden nicht eingreifen, sollte der Norden in den Süden einmarschieren. Bild 28 von 60 | Foto: picture-alliance / dpa
Im März 1950 genehmigte Stalin die Invasion. Kim Il-sung hatte nun die militärische Stärke, einen Eroberungsfeldzug in Südkorea zu starten.Bild 29 von 60 | Foto: AP
Verschiedene Quellen belegen, dass zu dieser Zeit auch Südkorea einen Angriff auf den Norden plante, allerdings mangelte es an Kriegsgerät und Truppenstärke.Bild 30 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Am 25. Juni 1950 begann der Krieg. Die nordkoreanische Armee durchbrach die Grenze am 38. Breitengrad und zwang Südkoreas Verteidigungskräfte zum Rückzug.Bild 31 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Bereits nach drei Tagen war die Hauptstadt Seoul eingenommen.Bild 32 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Die schlecht aufgestellte und in allen Belangen unterlegene südkoreanische Armee hatte der Streitmacht nichts entgegenzusetzen. Die Truppen mussten sich weiter nach Süden zurückziehen.Bild 33 von 60 | Foto: AP
In knapp drei Monaten wurde fast das ganze Land von der Armee Kim Il-sungs erobert. Bild 34 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Nur die kleine Region Daegu an der südöstlichsten Spitze blieb unter der Kontrolle des Südens. Allerdings nur, …Bild 35 von 60 | Foto: AP
… weil die USA begonnen hatten, sich mit Luftangriffen für die Zerstörung US-amerikanischer Einrichtungen durch die Nordkoreaner zu rächen.Bild 36 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Als der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York noch im gleichen Monat eine militärische Intervention verabschiedete, wendete sich das Blatt. Bild 37 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Die Versorgungslinien des Nordens wurden durch amerikanische Soldaten abgeschnitten und ein Rückeroberungszug gestartet. Die Hauptstadt Seoul wurde im September 1950 von den US-Amerikanern befreit.Bild 38 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
US-General Douglas Mac Arthur leitete die Operation. Er stärkte den südlichen Streitkräften mit seinen UN-Truppen, die fast ausschließlich aus US-Militär bestanden, den Rücken. Die Südkoreaner eroberten ihre Gebiete zurück.Bild 39 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Schließlich griffen die Chinesen in den Konflikt ein, weil sie ein vereintes Korea unter US-Flagge nicht dulden wollten. Die US-amerikanische Übermacht schwand.Bild 40 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Bis Ende 1951 tobten gnadenlose Stellungskriege, die hohe Verluste auf allen Seiten nach sich zogen.Bild 41 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
In den folgenden Monaten bombardierten UN-Truppen Nordkorea massiv aus der Luft, um das Land und seine Verbündeten China und Russland in die Knie zu zwingen.Bild 42 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Schließlich schlug die Sowjetunion einen Waffenstillstand vor, der nach langen Verhandlungen im Grenzort Panmunjom beschlossen wurde.Bild 43 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Die Grenze zwischen Norden und Süden wurde durch das Abkommen verfestigt. Von einer Wiedervereinigung war Korea damals so weit entfernt wie heute noch.Bild 44 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die Staatsformen änderten sich ebenfalls nicht. Nur die Oberhäupter. Nach Kim Il-sungs Tod im Jahr 1994 wurde der "der ewige Präsident" genannte Diktator von seinem Sohn abgelöst: Kim Jong-il. Bild 45 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
In Südkorea wechselten die Präsidenten öfter. Erst 1993 kam mit Kim Young-sam ein Präsident an die Macht, der nicht aus dem Militär stammte. Bild 46 von 60 | Foto: ASSOCIATED PRESS
Sein Nachfolger, Kim Dae-jung, der als achter Präsident 1998 sein Amt antrat, war der erste, der sich 2000 mit Nordkoreas Oberhaupt Kim Jong-il zu diplomatischen Gesprächen traf. Die Staatsmänner beschlossen Familienzusammenführungen über die Grenze und wirtschaftliche Kooperationen.Bild 47 von 60 | Foto: picture-alliance / dpa
Das Treffen hatte nur symbolischen Wert, da es nicht viel geändert hat. Besonders nichts daran, dass die Bevölkerung Nordkoreas bis heute Hunger leidet und verarmt.Bild 48 von 60 | Foto: REUTERS
Diktator Kim Jong-il lebt nach dem Motto "Shogun". Übersetzt bedeutet das: "Das Militär zuerst". Die nordkoreanische Wirtschaft dient zum großen Teil der Aufrüstung, nicht dem allgemeinen Wohlstand in der Bevölkerung.Bild 49 von 60 | Foto: REUTERS
2007 schien sich zumindest das Verhältnis der beiden Staaten zu entspannen. Auch der nächste südkoreanische Präsident, Roh Moo Hyun, traf sich mit Kim Kong-il zu Verhandlungen. Bild 50 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Beide Staatschefs bekundeten ihr Interesse, endlich einen gültigen Friedensvertrag aufzusetzen. Allerdings blieb es beim guten Willen.Bild 51 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Trotzdem schien die gegenseitige Annäherung in den Jahren 2007 und 2008 einen guten Weg zu nehmen. Der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun sagte 2008, dass täglich nun etwa 1000 Menschen die Grenze passieren würden und sich der Handel zwischen den Ländern verstärke.Bild 52 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Die heute wieder schwer angespannte Situation, die militärischen Drohgebärden und Beschuldigungen haben ihren Ursprung ein Jahr später, im Jahr 2009.Bild 53 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
Mehrere Faktoren trafen aufeinander: Der neue Präsident Südkoreas Lee Myung-bak kündigte eine härtere Haltung gegenüber dem Norden an, …Bild 54 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
... Kim Jong-il verschärfte seine Raketentests, ...Bild 55 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
... und zündete zum zweiten Mal unterirdisch eine Atombombe, gefolgt von heftigen Protesten in der südkoreanischen Bevölkerung. Bild 56 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
US-Präsident Barack Obama trat ins Amt und bekräftigte seine Solidarität mit Südkorea, was Nordkorea erneut gegen das Bündnis aufbrachte …Bild 57 von 60 | Foto: picture-alliance/ dpa
… und seither glauben lässt, dass der Süden einen Militärschlag plant. Bild 58 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Die Spirale des gegenseitigen Misstrauens, der Belauerungen, der Einschüchterungen und der militärischen Drohgebärden beginnt von Neuem. Bis heute können die Länder sich nicht vertrauen. Die Verletzungen der Vergangenheit sitzen zu tief, sie treiben einen Keil durch Korea. Bild 59 von 60 | Foto: picture alliance / dpa
Ein fast 60 Jahre alter Waffenstillstand - es scheint, als nähere er sich seinem Verfallsdatum. (Text: Robert Meyer)Bild 60 von 60 | Foto: REUTERS