Fundsache, Nr. 1197 Tausende Höhlenmalereien in Mexiko
24.05.2013, 10:50 Uhr
Leuchtend rot strahlen die Höhlenmalereien in Höhlen in der Sierra de San Carlos, Mexiko.
(Foto: dpa)
Forscher haben im Nordosten Mexikos fast 5000 gut erhaltene Höhlenmalereien entdeckt. Der Fund im Bundesstaat Tamaulipas belege, dass in der Bergregion drei Jäger- und Sammlerkulturen aus der Zeit vor der spanischen Eroberung gelebt haben müssen, sagte die leitende Archäologin Martha García Sánchez von der Universität von Zacatecas. Auf den zumeist außerordentlich gut erhaltenen Malereien in gelber, roter, weißer und schwarzer Farbe sind Jagd-, Fischerei- und Sammlerszenen dargestellt.
Laut dem nationalen Institut für Anthropologie und Geschichte sind unter anderem Menschen, Hirsche, Eidechsen und Tausendfüßler zu sehen. Zudem wurden Sternbilder sowie religiöse und abstrakte Zeichnungen gefunden. Alleine an einem Ort, der die "Höhle der Pferde" getauft wurde, entdeckten die Forscher 1550 Bilder. Die Werke wurden mindestens drei Bevölkerungsgruppen zugeschrieben: den Guajolotes, Iconoplos und Pintos, von denen bislang nicht bekannt war, dass sie in der Region in Tamaulipas an der Grenze zu den USA gelebt haben.
"Sie müssen sich für fast 200 Jahre der spanischen Kontrolle entzogen haben", sagte García Sánchez. "Sie flohen in die Berge von San Carlos, wo sie Wasser, Pflanzen und Tiere zu essen hatten. Die Spanier gingen nicht in die Berge und Täler." Die Spanier waren 1517 erstmals auf der Halbinsel Yucatán gelandet und hatten innerhalb kurzer Zeit weite Teile des Landes erobert. Wie alt die an elf verschiedenen Orten entdeckten Zeichnungen genau sind, ist noch unklar. Die Forscher kündigten chemische und Radiokarbon-Untersuchungen an, um das Alter zu bestimmen.
Quelle: ntv.de, AFP