Fundsache

Fundsache, Nr. 1036 Geheimnisse der Steppe enthüllt

Die Ausgrabungen der zahlreichen Brunnen sind aufwendig und erfordern den Einsatz von Pumpen zur Beseitigung des Grundwassers.

Die Ausgrabungen der zahlreichen Brunnen sind aufwendig und erfordern den Einsatz von Pumpen zur Beseitigung des Grundwassers.

(Foto: Olgino/GU)

Vor 4000 Jahren lebten in der sibirischen Steppe Menschen der Sintatha-Kultur. Sie betrieben Bergbau und regen Handel, fuhren in Streitwagen mit Speicherrädern. Neues über das Alltagsleben dieser bronzezeitlichen Kultur, die nach 200 Jahren verschwand, fanden Wissenschaftler der Frankfurter Goethe-Universität und der Akademie der Wissenschaften in Ekaterinburg bei Ausgrabungen in diesem Sommer.

Bearbeitete Hölzer aus einer Brunnenverfüllung. Wahrscheinlich handelt es sich bei den beiden Artefakten um Spindeln.

Bearbeitete Hölzer aus einer Brunnenverfüllung. Wahrscheinlich handelt es sich bei den beiden Artefakten um Spindeln.

(Foto: Olgino/GU)

In jedem Haus hätten die Forscher einen Brunnen für die Wasserversorgung gefunden, berichtete die Frankfurter Universität. Bei den Grabungen sei klar geworden, dass die bronzezeitlichen Steppen-Menschen bereits über einen hohen gesellschaftlichen Organisationsgrad verfügten, der aber offenbar nicht von Dauer war: Befestigte Siedlungen mit funktionaler Innengliederung und systematisch angeordneten Häusern waren wie aus dem Nichts aufgetaucht und nach etwa zwei Jahrhunderten ebenso plötzlich wieder verschwunden.

Grundlage für die kulturelle Blüte waren unter anderem die reichen Mineral- und Erzvorkommen des Urals, die bis heute genutzt werden und von herausragender Bedeutung für die Entwicklung des eurasischen Steppenraums sind. "Die bronzezeitliche Sintastha-Kultur zählt zu den prominentesten Kulturerscheinungen im eurasischen Steppengürtel und hat eine weite Ausstrahlung bis an die untere Donau entfaltet. Das Rätsel des riesigen eurasischen Steppenraums ist noch lange nicht gelüftet", sagte Prof. Rüdiger Krause vom Institut für Archäologische Wissenschaften der Frankfurter Universität laut Mitteilung.

Quelle: ntv.de, dpa

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