Fundsache

Fundsache, Nr. 963 Saurisches Muskelpaket

Die Beinmuskulatur ist so beschaffen, dass sie nicht auf schnelles Laufen, sondern auf starke Tritte hindeutet.

Die Beinmuskulatur ist so beschaffen, dass sie nicht auf schnelles Laufen, sondern auf starke Tritte hindeutet.

(Foto: University College London)

Seine Feinde mussten einiges einstecken können: Der Brontomerus mcintoshi, den Forscher jetzt entdeckt haben, war der wohl stärkste Sauropode überhaupt. Eines konnte er besonders gut: treten.

Mit einem besonders kräftigen Fußtritt konnte er Feinde vertreiben - und beim Werben um ein Weibchen einen Rivalen in die Flucht schlagen: Der außergewöhnlich muskulöse Dinosaurier Brontomerus mcintoshi, den britische und US-Wissenschaftler jetzt entdeckt haben. Genau genommen wurden versteinerte Überreste des Riesensauriers - von Schulter, Hüfte, Rippen und Wirbel - bereits in den 90er Jahren in einem Steinbruch im US-Bundesstaat Utah gefunden, wie die Fachzeitschrift "Acta Palaeontologica Polonica" berichtet. Aber dann lagen die Knochen erst einmal im Museum, "bis wir sie uns näher angeschaut haben", sagte Mike Taylor vom University College in London, einer der Autoren der Studie.

Der stärkste aller Sauropoden

Taylor und seine Kollegen bildeten auf Grundlage des Fossilienfunds das vollständige Knochengerüst des Sauropoden nach und stellten fest, dass er besonders starke Knochen und Muskeln hatte. Die Sauropoden, vierbeinige Pflanzenfresser, waren die größten Tiere, die je auf der Erde gelebt haben. Zu dieser Gruppe gehören auch der Diplodocus und der Brachiosaurus.

Der Brontomerus mcintoshi sei vermutlich der stärkste aller Sauropoden, erklärten die Wissenschaftler. Die Knochenteile aus Utah gehörten wahrscheinlich einem Muttertier und ihrem Jungen. Das Weibchen wog den Berechnungen zufolge etwa sechs Tonnen und war 14 Meter lang, das Jungtier hätte den Forschern zufolge rund zweihundert Kilogramm auf die Waage gebracht und war etwa so groß wie ein Pony.

"Wie ein Geländewagen"

Die kolossalen Dinosaurier lebten vor rund 110 Millionen Jahren in einem eher kargen und zerklüfteten Gebiet, erläuterte Matt Wedel von der Universität Pomona in Kalifornien. Mit ihren mächtigen Schenkeln hätten sie sich dort "wie ein Geländewagen" bewegt.

Quelle: ntv.de, AFP

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