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Der TagIranische Aktivisten werden in Deutschland bedroht

06.10.2023, 11:38 Uhr

Mit Angst im Nacken öffnet Mina Khani Nachrichten auf ihrem Handy. "Ich habe in den letzten Jahren sehr viele Morddrohungen bekommen", erzählt die Menschenrechtsaktivistin an einem Nachmittag im Spätsommer. Khani ist 40 Jahre alt, Iranerin und steht als bekannte Aktivistin in der Öffentlichkeit. Sie klärt über Hinrichtungen in ihrem Heimatland auf und setzt sich für Gefangene ein. Ihre Arbeit gilt als gefährlich und macht sie auch zur Zielscheibe.

Die Augen iranischer Aktivistinnen sind wachsam, nicht erst seit Ausbruch der schweren Proteste im Herbst 2022. Denn: Auch wenn sie in Deutschland leben, fühlen sich einige hier nicht sicher. Sie klagen über Cyberattacken, Spionage und Social Engineering. Dabei versuchen Angreifer, Vertrauen herzustellen, sich etwa als vorgetäuschte Freunde auszugeben. "Ich bekomme das ungefähr seit einem Jahr mit, dass der iranische Staat versucht, mich stummzuschalten. Am Anfang hatten wir noch darüber gelacht, mittlerweile ist es extrem ernst geworden", erzählt die Aktivistin.

Khani lebt seit fast 20 Jahren in Deutschland. Die Iranerin ist feministische Publizistin und glaubt, mit ihrer Arbeit der politischen und geistlichen Staatsführung in Teheran ein Dorn im Auge zu sein. Bundesregierung und Verfassungsschutz kennen die Bedrohungen. An der Ausforschung von iranischen Oppositionellen und Exil-Iranern soll laut der Sicherheitsbehörde die Hackergruppe "Charming Kitten" beteiligt sein.

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Quelle: ntv.de