Der Tag Studie: Kindergrundsicherung bekämpft Armut
08.03.2024, 11:08 UhrJedes fünfte Kind in Deutschland ist arm. Das heißt, dass die Familie weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung zur Verfügung hat. Kann die geplante Kindergrundsicherung da helfen? Laut einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung hätte sie "deutliche positive Effekte" für Kinder und ihre Familien sowie für Gesellschaft und Wirtschaft. "Wenn rund 1,5 Millionen Kinder mehr als bisher ihnen zustehende Leistungen auch wirklich erhalten und sich die finanzielle Lage ihrer Familien verbessert, sinkt die Kinderarmut nach Einführung der Kindergrundsicherung relativ rasch um knapp zwei Prozentpunkte", heißt es in der Studie. Das entspreche rund 282.000 Kindern, die nicht mehr unterhalb der Grenze der Armutsgefährdung leben müssten, teilte die gewerkschaftsnahe Stiftung in Düsseldorf mit. Ein "erheblicher Teil der Kinder aus Familien, die durch die Grundsicherung finanziell besser gestellt werden", erreiche später höhere Bildungsabschlüsse, erwarten die an der Studie beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Im Jahr 2050 würden demnach 840.000 Menschen mehr ein mittleres bis höheres statt eines niedrigen Bildungsniveaus haben, als es ohne Kindergrundsicherung der Fall wäre. Die Studie erwartet auch positive Effekte für die Wirtschaft wie eine spürbar steigende Beschäftigung. "Die Kindergrundsicherung ist nicht nur ein effektives Instrument zur Bekämpfung von Kinderarmut, sondern auch gut für die Wirtschaft und die öffentlichen Finanzen", lautet das Fazit der Forscher.
Quelle: ntv.de