Der TagÜber Viertel Million Menschen wohnungslos
Wohnungslos zu sein, bedeutet nicht zwangsläufig, auf der Straße zu leben. Der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung geht davon aus, dass Anfang des Jahres rund 263.000 Menschen in Deutschland kein festes Obdach hatten. Rund 178.000 von ihnen seien in der Wohnungsnotfallhilfe untergebracht gewesen, gut 49.000 Menschen seien bei Freunden oder Bekannten untergekommen und gut 37.000 Menschen hätten auf der Straße und in Behelfsunterkünften gelebt, heißt es. Fast Zweidrittel der Wohnungslosen seien männlich. Wegen der schwierigen Erfassung erhebt der Bericht jedoch keinen Anspruch auf eine Gesamtschau. Klar ist aber, dass viele Wohnungslose gesundheitliche Probleme haben. Mehr als die Hälfte aller Befragten sagt, an einer langfristigen Erkrankung oder Behinderung zu leiden, ein Viertel ist suchtkrank - bei denjenigen ohne Unterkunft sind es sogar 35 Prozent. Bauministerin Klara Geywitz sagte, der Bericht gebe einen Überblick über die Situation der Betroffenen. Ziel sei es, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beseitigen. "Gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren wird die Bundesregierung daher im kommenden Jahr einen Nationalen Aktionsplan Wohnungslosigkeit erarbeiten und verabschieden", sagt sie. 2024 soll ein zweiter Bericht vorgelegt werden.