Der TagWie rassistisch ist unser Spielzeug?

Spielzeuge prägen Kinder. Durch sie lernen sie und begreifen die Welt. Doch oft transportieren Spielzeuge auch Klischees und Stereotype - ganz besonders wenn es um Minderheiten wie schwarze Menschen geht. Mit offensichtlichem, aber auch verstecktem Rassismus in Spielsachen haben sich Mascha Eckert und ihre Kolleginnen in den vergangenen Jahren intensiv beschäftigt. Die Ergebnisse sind ab Donnerstag (15. Juli) in einer Ausstellung zu sehen, die auch für mehr Vielfalt in den Spielzeugregalen werben will.
Ins Rollen gebracht hat das Ganze eine schwarze Amerikanerin, die sich nach ihrem Museumsbesuch in Nürnberg bei Leiterin Karin Falkenberg über ein um 1912 entstandenes Blechspielzeug beklagte. Dieses stellt einen schwarzen Mann dar, den man mit einem Aufziehschlüssel zum Tanzen bringen kann. "Sie war aufgebracht. Sie sagte, es sei purer Rassismus, was wir da zeigen", erzählt Falkenberg. Sie selbst war erstmal irritiert, recherchierte die Hintergründe des kritisierten Spielzeugs und ließ dann das gesamte Museum nach rassistischen Exponaten überprüfen. "Es geht darum, eine dauerhafte Lösung für solche Objekte zu finden", erläutert Mascha Eckert. Diese sollten nicht einfach weggeräumt, aber auch nicht weiterhin unkommentiert gezeigt werden.