Der Tag Zentralrat der Juden wirft Gauland Geschichtsverzerrung vor
06.05.2020, 13:50 UhrDie Äußerungen von AfD-Fraktionschef Gauland zum Ende des Zweiten Weltkriegs haben Empörung ausgelöst. Gauland hatte sich gegen den 8. Mai als bundesweiter Feiertag ausgesprochen und von einem ambivalenten Tag und "Tag der absoluten Niederlage" gesprochen. Der Präsident des Zentralrats der Juden Schuster, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung, "mit der Betonung, der 8. Mai sei auch ein Tag der absoluten Niederlage für Deutschland und großer Gebietsverluste gewesen, zeigt Alexander Gauland, wes Geistes Kind er ist". Diese Betrachtung sei häufig unter Neonazis zu finden, sagte Schuster. "Damit sollen die Deutschen vor allem als Opfer dargestellt werden. Ich empfinde das als geschichtsverzerrende Relativierung der NS-Verbrechen und verantwortungslos."
Ähnlich äußerte sich unter anderem auch der parlamentarische Geschäftsführer der Linksfraktion Korte. "Wer die Kapitulation Nazideutschlands noch heute allen Ernstes als Niederlage bezeichnet, zeigt eindeutig, dass er sich in der Tradition von Faschisten versteht", erklärte er. Zuvor hatte bereits SPD-Generalsekretär Klingbeil Gaulands Äußerungen als "ekelhafte Grenzverschiebung" bezeichnet.
Quelle: ntv.de