
Anders als Frankfurt ist die Los Angeles Auto Show noch eine richtig gut besuchte Messe. Insofern präsentieren auch die Hersteller fast alles, was sie habe. Zum Beispiel Lincoln den neuen Lincoln Corsair.
Na gut, ganz neu ist er nicht, denn die Luxusmarke von Ford hatte den Corsair schon im April in New York ausgestellt. Das recht kompakte SUV überrascht seine Insassen zum Beispiel mit einem "symphonischen Glockenspiel" ...
... als Warnton, wenn die Insassen nicht angeschnallt sind. Beim Antrieb kann der Kunde zwischen zwei Vierzylinder-Turbomotoren wählen. Im Angebot sind ein 2,0-Liter-Motor mit 250 PS und einen 2,3-Liter-Triebwerk mit 280 PS und 420 Newtonmetern.
Bei anderen Luxusmarken, wie zum Beispiel bei Infinity, hat neben den beliebten Alltags-SUV auch noch Zukunftsweisendes einen Platz bekommen.
Mit dem Q Inspiration Concept geben die Japaner einen Ausblick auf das Design kommender Fahrzeuge der Marke.
Unter der Haube arbeitet ein Vierzylinder-Benzinmotor, der es den Designern ermöglicht habe, ganz andere Proportionen zur Raumgewinnung ins Spiel zu bringen, erklärt Designchef Karim Habib.
Dabei habe man sich gerade bei der Innenarchitektur an der Wohnarchitektur in Tokio orientiert, so Habib.
Seine Weltpremiere feierte die Studie des Lexus LF-30 bereits auf der Tokyo Motor Show. Für das US-Publikum war er in Los Angeles zum ersten Mal zu sehen.
Die Studie "Lexus Elektrified" LF-30 ist ein Ausblick auf die zukünftigen Möglichkeiten der Elektromobilität der Marke.
Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung bei Hybridantrieben, einschließlich Batteriemanagement, Steuerungsmodulen und Elektromotoren, will Lexus ein einzigartiges Fahrerlebnis schaffen.
Die Technologien von Lexus Electrified ermöglichen dabei eine integrierte Steuerung von Antriebsstrang, Lenkung, Aufhängung und Bremsen.
Wem das zu elektrisch daherkommt, der hat vielleicht am neuen LC Convertible seine Freude. Das Cabriolet kommt im Sommer 2020 zu Preisen jenseits der 120.000-Euro-Marke auf den Markt.
Der 5,0-Liter-V8-Motor leistet 477 PS. Genaue Angaben zur Leistungscharakteristik des Saugers macht die Toyota-Nobeltochter noch nicht, doch dürften Vmax (270 km/h), Beschleunigungswerte (4,7 Sekunden) und Verbrauch (11,5 Liter/100 km) auf dem Niveau des LC 500 Coupés liegen.
Das LC 500 Cabrio streckt sich wie das Coupé auf eine Länge von 4,77 Metern. Die klassischen Proportionen - lange Motorhaube, kurzes, knackiges Heck - werden durch die beim Cabrio flacher stehende Windschutzscheibe und die leicht angehobene Heckklappe betont.
Nach wie vor elektrisiert zeigte sich auch VW. Die Wolfsburger stellten in L.A. ein weiteres Familienmitglied der ID.-Reihe vor, den Space Vizzion. Einen Gran Tourismo, den man in Deutschland auch gerne als Elektro-Passat bezeichnen darf.
Für den Space Vizzion verspricht VW, dass es zwar eine Studie, aber dennoch keine Zukunftsmusik ist. "Die Serienversion wird Ende 2021 vorgestellt und soll in verschiedenen Versionen in Nordamerika, Europa und China auf den Markt kommen", so die Wolfsburger.
Mit 4,96 Metern Länge und einem Kofferraumvolumen von 586 Litern soll er auch verwöhnte US-Amerikaner und Chinesen ansprechen und mit zwei E-Motoren an Vorder- und Hinterachse hat er nicht nur Allrad, ...
... sondern auch eine Systemleistung von 340 PS. Allerdings ist in der Spitze bei 175 km/h Schluss. Interessiert den US-Amerikaner aber auch nicht.
Den macht der Ampelstart heiß und da sind 5,2 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 verbrieft.
Ebenfalls mit einem SUV, allerdings mit Benzin und E-Antrieb wartete Toyota in L.A. auf. Der RAV4 bietet als Plug-in-Hybrid einen 178 PS starken Verbrenner in Kombination mit einem 120 PS leistenden E-Motor.
Was den Japaner zu einem Allrad-SUV mit einer Systemleistung von 222 beziehungsweise 218 PS macht. Rein elektrisch soll es der Plug-in mit einer neuen Lithium-Ionen-Batterie auf eine Reichweite von 60 Kilometern bringen.
Der RAV4 Plug-in wird natürlich auch nach Deutschland kommen. Was der Wagen hierzulande kosten wird, steht noch nicht fest.
Nissan hat in L.A. den neuen Sentra auf die Bühne gefahren. Seit 37 Jahren gibt es das Modell bereits in den USA. Mehr als sechs Millionen Fahrzeuge wurden seitdem verkauft.
Mit deutschen Augen betrachtet mag das verwundern, aber in den USA mag man den Sentra halt.
Für US-Verhältnisse kommt im Sentra ein relativ kleiner Motor zum Einsatz: ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 149 PS und einem maximalen Drehmoment von 197 Newtonmetern. Die Kraftverteilung übernimmt ein stufenloses Getriebe (Xtronic).
Ein Auto sorgte in Los Angeles aber für besonderes Aufsehen: der Ford Mustang Mch-E. Der Stromer gilt vielen US-Amerikanern als erste echte Antwort auf Tesla. Je nach Batterie liefert der Fünftürer vernünftige Reichweiten von gut 450 Kilometern bis hin zu 600 Kilometern, ...
... bleibt dank Mittelklasse-Maß von 4,71 Metern auch in engen Altstädten Europas nicht stecken und kann an schnellen Ladesäulen andocken. Nur zehn Minuten Ladezeit für weitere 95 Kilometer gibt Ford an.
Der Mach-E gilt jetzt als der wichtigste Tesla-Jäger weltweit. Kurz nach ersten geleakten Internet-Infos über den elektrischen Ford verzeichnete die Tesla-Aktie deutliche Verluste. Düstere Vorzeichen für das Vorzeige-Unternehmen, das über Jahre hinweg die trägen Konzerne der alten Welt vor sich hergetrieben hat.
Niemanden vor sich hertreiben wird der Honda CR-V Hybrid, der ebenfalls in den Hallen in Los Angeles seinen Platz fand.
Ja, für uns Deutsche ist der Wagen nicht neu. Hierzulande ist er schon seit geraumer Zeit käuflich zu erwerben.
Für das Hybridsystem verspricht Honda, dass es immer den richtigen Fahrmodus wählt.
Die richtige Wahl hat wohl auch der Weihnachtsmann getroffen. Statt die armen Rentiere zu peitschen, fährt der die Geschenke jetzt in einem Dodge Challenger aus.
Der hat natürlich keine Reifen, sondern Kufen, aber das ist beim Einsatzgebiet auch völlig klar. Ob unter der Haube allerdings ein V8 HEMI zum Einsatz kommt, wollte bei Dodge niemand verraten.
In Anbetracht der Klimadiskussion wird der Weihnachtsmann aber sicher auf einen alternativen Antrieb bestanden haben.
Auf den besteht in der Galpin Hall, die sich auf dem Weg zwischen West und South Hall befindet, keiner.
Denn hier stellt alljährlich der legendärste Tuner aus L.A. das vor, ...
... was die US-Amerikaner immer noch am meisten begeistert.
Potente Kurvenräuber, ...
... farbenfrohe Trucks oder ...
... einfach nur richtig fette und gepimpte Trucks, ...
... wie zum Beispiel den F150.
Ein besonderes Schmankerl ist der Streamliner von Jocko Johnson. Der Moonliner mit Namen Dean Moon kam allerdings nie zum Einsatz.
Unter seinem handgeformten Blech trägt der Moonliner einen V-12, der möglicherweise aus einem Chevrolet stammt.
Natürlich fehlen bei Galpin auch nie die Hod Rods. Wie hier der Grasshopper.
Der stammt eigentlich aus dem Jahr 1959, wurde aber über Jahrzehnte vergessen, erst 2014 wiederentdeckt und ...
... mithilfe von alten Magazinen in den Originalzustand versetzt.
Der Golden Spirit gehörte einst dem legendären Pianisten und Showman Władziu Valentino Liberace, der seine Hochzeit in den 1960er- und 1970er-Jahren hatte.
Weniger spektakulär ist die Vergangenheit des Lotus Evora.
Dafür hat ihn Galpin ein sehr auffälliges Outfit verpasst. Das macht mangelnde Geschichte dann auch schnell wett.
Ähnlich wie bei diesem Ford F150, der sich im Shelby-Style präsentiert.
Ob sich jemand für einen Aston Martin Vantage in dieser Lackierung begeistert, darf bezweifelt werden.
Dann doch lieber etwas dezenter.
Fast schon unscheinbar präsentierte sich in Los Angeles die neue Corvette. So scharf war noch keine Vette gezeichnet und ...
... so digital war auch noch keine. Dem Fahrer verspricht das Marketing eine noch nie dagewesene Bedienfreundlichkeit aller Tasten und Knöpfe.
Hinter dem Fahrersitz - denn die Vette hat einen Mittelmotor - pumpt ein neuer 6.2L LT2 V8 mit mindestens 495 PS und einem maximalen Drehmoment von 673 Newtonmetern.
In knapp drei Sekunden soll das Geschoss aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt sein, verspricht das Datenblatt.
Auch bei BMW wird in Los Angeles ordentlich aufgefahren. Mit einer viertürigen Coupélimousine ergänzt BMW im nächsten Jahr sein Modellangebot in der frisch erneuerten Kompaktklasse.
Die Technik teilt sich der kommende Konkurrent des Mercedes CLA mit dem neuen 1er. Anders als das ebenfalls angekündigte zweitürige 2er Coupé mit Hinterradantrieb erhält der Viertürer also Frontantrieb.
Das Motorenangebot besteht zum Marktstart aus zwei Benzinern und einem Diesel. Im Basismodell arbeitet ein 140 PS starker 1,5-Liter-Dreizylinder (218i), als Selbstzünder steht ein 2,0-Liter-Vierzylinder mit 190 PS parat (220d). Top-Modell ist der M235i mit einem 306 PS starken 2,0-Liter-Vierzylinderbenziner.
Auch das 8er Gran Coupé haben die Bayern nach L.A. gebracht. Voraussichtlich ab 165.000 Euro ist der fünfsitzige M8 erhältlich, für das Coupé werden mindestens 168.000 Euro fällig. Ansprechen soll das Gran Coupé all diejenigen, die einen M8 wollen, denen die Zweitürer aber zu unpraktisch sind.
Für den Vortrieb sorgt der Turbo-geladene 4,4-Liter-V8, der im in Deutschland ausschließlich erhältlichen Competition-Modell 625 PS und 750 Newtonmeter an alle vier Räder schickt. In anderen Märkten vertreibt BMW auch das Gran Coupé ohne den Competition-Zusatz, das mit 600 PS nur unwesentlich schwächer ist.
Für Freunde des ganz heißen Reifens ist auf dem BMW-Stand dann noch der M2 CS zu sehen.
Wichtigster Garant dafür ist der Dreiliter-Sechszylinder-Benziner, der dank Twin-Turboaufladung 450 PS und 550 Newtonmetern Drehmoment mobilisiert. Im Vergleich zum bislang stärksten 2er, dem M2 Competition, sind das 40 PS mehr.
Der Kunde kann zwischen zwei Getriebeoptionen wählen. Neben einer Siebengang-Doppelkupplung wird erstmals für eine CS-Version auch ein sechsstufiges Handschaltgetriebe angeboten.
Mini hat in den USA erstmals den Electric Mini auf den Stand gestellt. Die deutschen Besucher der IAA haben ihn schon gesehen.
Die rein elektrische Reichweite gibt Mini mit 260 Kilometern an. Ob das den US-Amerikanern reicht?
Auch Hyundai gewährt einen Blick in die Zukunft des Tucson. Mit der Studie Vision T zeigen die Koreaner nun auf der Los Angeles Auto Show, wie die für 2020 erwartete neue Generation des Kompakt-SUV aussehen könnte.
Auffälligstes Merkmal sind die direkt in den Kühlergrill übergehenden Scheinwerfer: Im ausgeschalteten Zustand sind sie kaum als Leuchten zu identifizieren und geben sich erst bei Aktivierung zu erkennen.
"Hidden Signature Lamp" nennt Hyundai das Design, das zu einem Markenzeichen werden könnte. Ebenfalls große Chancen auf einen Einzug in die Serie hat der Plug-in-Hybridantrieb des 4,61 Meter langen Crossovers. Technische Daten werden allerdings nicht genannt.
Wer bei Kia zwischen Stonic und Sportage ein Modell vermisste, der wird es jetzt finden. Auf der L.A. Auto Show stellten die Koreaner den Seltos vor. Allerdings ist das die US-Version. Ein Modell für den Markt in Asien wurde bereits im Juni 2019 in Neu-Delhi in Indien vorgestellt.
Dort ist er auch schon seit dem Sommer bei den Händlern. In den USA sorgte das mittelgroße SUV jedenfalls für einiges Aufsehen. Das kompakte Styling, die schmalen LED-Scheinwerferschlitze und eine insgesamt markante Frontschürze brachten einige US-Journalisten geradezu in Wallungen.
Unter der Haube des Kia Seltos werkeln je nach Markt unterschiedliche Triebwerke. Wenn der Wagen nach Europa kommt, wird der 1,6-Liter-T-GDI-Benziner mit 177 PS auf jeden Fall dabei sein. Auch der 1,6-Liter-Diesel mit 136 PS dürfte gesetzt sein.
Ob es der Zweiliter-Sauger mit 149 PS auf den deutschen Markt schafft, darf bezweifelt werden. In den USA sind die Aggregate mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verbandelt. Es steht aber auch noch eine Sechsgang-Automatik und eine CVT-Getriebe zur Wahl. In der Serie gibt es Frontantrieb, auf Wunsch auch Allrad.
Und damit sich der Betrachter vorstellen kann, wie denn so eine Seltos in gepimter Optik aussehen könnte, ...
... haben die Koreaner gleich zwei Studien in L.A. auf die Bühne gestellt.
In der Petree Hall auf dem Gelände des Convention Centers in Los Angeles hat Porsche seinen Auftritt. Die Schwaben sind nämlich mit der nächsten Ausbaustufe des Taycan nach Kalifornien gereist.
In zwei Leistungsstufen soll der Stromer die schnellen Elektro-Fans begeistern. In der kleineren Ausbaustufe leistet er 530 PS, der Akku fasst 79,2 kWh und die stärkere Version bringt es auf 571 PS. Das Performance-Plus liefert der stärkere Akku, der 93,3 kWh fasst. Damit steigt natürlich auch die Reichweite. Mit vollem Akku soll es über 463 Kilometer gehen.
Weil wir gerade bei elektrischen Power Cars sind: Den Vogel schießt in L.A. Karma ab. Auf dem Weg zwischen Süd- und West-Halle steht nämlich unter anderen der SC2. Ein Sportwagen der feinsten Art, mit zwei riesigen Flügeltüren, die sich mit Fingerabdrucksensor öffnen.
Befeuert wird der Bolide von zwei Elektromotoren, die zusammen 1100 PS leisten sollen. Unter solchem Elektrofeuer ballert der Stromer dann auch, nach Aussagen von Karma, in 1,9 Sekunden auf 96 km/h.
Dabei soll das Geschoss immer noch eine Reichweite von 563 Kilometern haben, die von einer 120-kWh-Batterie zur Verfügung gestellt wird.