

Hurrikans und Zyklone, ...
... Hochwasser ...
... oder Waldbrände: Auch 2024 ereignen sich schlimme Naturkatastrophen, einige davon brechen traurige Rekorde, Hunderte Menschen verlieren ihr Leben. Gleich am ersten Tag des Jahres ...
... erschüttert ein Erdbeben der Stärke 7,5 die japanische Hauptinsel Honshu. In der Präfektur Ishikawa sterben mindestens 232 Personen.
Behörden warnen vor einem Tsunami und fordern rund 100.000 Menschen an der Westküste auf, sich in Sicherheit zu bringen. Durch die Wellen werden Fischerboote an Land getrieben, Gebäude und Autos zerstört.
Besonders betroffen ist die Hafenstadt Wajima auf der Halbinsel Noto. Dutzende Häuser stürzen ein oder brennen ab. Auf dem Markt bricht ein großes Feuer aus.
Auch Tage nach dem Beben kämpfen Rettungskräfte noch mit blockierten Straßen, es kommt zu Erdrutschen, mehrere Tausend Menschen sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Mitte Januar bricht in Island der Vulkan auf der Reykjanes-Halbinsel aus. Aus einem etwa einen Kilometer langen Spalt in der Erde sprudelt glutrote Lava ...
... und bahnt sich ihren Weg nach Grindavík. Drei Häuser am Rande des Fischerortes werden von den Lavamassen erfasst und geraten in Brand. Es ist das erste Mal seit einem halben Jahrhundert, ...
... dass bei einem Vulkanausbruch auf Island Gebäude zerstört werden. Die 4000 Einwohnerinnen und Einwohner des rund 40 Kilometer südwestlich von Reykjavik gelegenen Ortes waren in der Nacht zuvor in Sicherheit gebracht worden.
Eine Erdbebenserie mit etwa 200 Erschütterungen hatte die Eruption angekündigt. Schon im Dezember war der Vulkan ausgebrochen.
Im Jahresverlauf ereignen sich immer wieder Spalteruptionen und die wenigen Menschen, die nach Grindavík zurückgekehrt sind, müssen evakuiert werden. Etwa 22 Häuser sollen noch bewohnt sein.
In der Nacht zum 21. November bricht der Vulkan 2024 zum siebten Mal aus. Wieder öffnet sich ein kilometerlanger Spalt, aus dem Lava quillt.
Seit Beginn des Jahres kommt es in Brasiliens Regenwäldern, Savannen und Feuchtgebieten zu Waldbränden. Laut der Initiative "MapBiomas" verbrannte bis September eine Fläche, die mehr als dreimal so groß ist wie Bayern.
Insgesamt fangen demzufolge 22,38 Millionen Hektar Feuer. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum entspricht das einem Anstieg von 150 Prozent.
Mehr als die Hälfte der abgebrannten Fläche liegt laut der Initiative im Amazonasgebiet. Der dortige Regenwald hat als CO2-Speicher eine wichtige Funktion im Kampf gegen den Klimawandel.
Die Mehrzahl der Feuer entsteht dem WWF zufolge durch Brandstiftung, um neues Acker- und Weideland zu erschließen. Verschärft wird die Situation ...
... durch eine historische Dürre. Ganze Flüsse in Brasilien trocknen aus, Trinkwasser wird knapp. Das Wetterphänomen El Niño sowie die globale Klimakrise verstärken die Trockenheit.
Auch in den USA brennt es schon zu Jahresbeginn: Am 26. Februar bricht in Texas das "Smokehouse Creek Fire" aus. Angefacht durch starke Winde, entwickelt es sich zum größten Waldbrand in der Geschichte des US-Bundesstaates und reicht bald bis nach Oklahoma.
Ausgelöst wird das Feuer durch einen defekten Strommast. Zwei Personen kommen ums Leben und etwa 500 Gebäude werden zerstört.
Zehntausende Nutztiere, die meisten davon Rinder, werden Schätzungen zufolge getötet.
Erst am 16. März, etwa drei Wochen nach dem Ausbruch, können Einsatzkräfte die Brandherde komplett eindämmen.
Am 3. April tötet ein Erdbeben in Taiwan mindestens 17 Menschen, mehr als tausend werden verletzt. Mit einer Stärke von 7,4 ist es das stärktes Erdbeben in dem Land seit 25 Jahren.
In der besonders betroffenen Wandergegend um die Stadt Hualien werden auch zwei Deutsche aus einem verschütteten Tunnel befreit.
Ab Ende April versinkt der brasilianische Bundesstaat Rio Grande do Sul nach heftigen Regenfällen in Wassermassen.
Hunderttausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen, mehr als 180 Personen kommen ums Leben.
Insgesamt sind mehr als zwei Millionen Menschen von den Fluten betroffen. Zahlreiche Orte im Katastrophengebiet ...
... haben weder Strom und noch Trinkwasser. Die Luftwaffe bringt Hilfsgüter in die Region.
Es ist das schlimmste Hochwasser in der Geschichte Brasiliens. Einige Orte messen die höchsten Pegelstände seit Beginn der Aufzeichnung vor 150 Jahren.
Nach schweren Regenfällen sterben am 29. April bei einem Dammbruch im kenianischen Rift Valley mindestens 50 Menschen.
Landesweit gibt es bei den Unwettern mit Überflutungen und Erdrutschen rund 200 Todesopfer, Zehntausende Familien sind obdachlos.
Auch andere Regionen Ostafrikas (im Bild Mogadischu in Somalia) leiden 2024 immer wieder unter starkem Hochwasser.
Am 10. und 11. Mai kommt es im Norden von Afghanistan als Folge heftiger Regenfälle zu Sturzfluten.
Mindestens 331 Menschen werden dabei getötet, unter den Opfern sind nach Angaben von UNICEF mehr als 50 Kinder. Hunderte Personen erleiden zudem Verletzungen.
Tausende Häuser werden zerstört und Hunderte Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche durch Überschwemmungen verwüstet.
Bei erneuten Sturzfluten am 17. Mai gibt es in den Provinzen Ghor und Faryab mindestens weitere 68 Todesopfer.
Schwere Unwetter suchen Mitte Mai auch Sumatra heim. Nicht nur zahlreiche Straßen werden überschwemmt, ...
... als Folge der Wetterereignisse lösen sich am Hang des Vulkans Merapi massive Geröll- und Schlammlawinen. Diese sogenannten Lehare sind besonders gefährlich, da sie unvermittelt als Mix aus Schlamm, Fels und Schutt ins Tal rauschen.
Mehr als 50 Menschen verlieren unter Erdmassen und in den Fluten ihr Leben. Etwa 3000 Personen werden evakuiert.
Am 24. Mai werden bei einem Erdrutsch in einem abgelegenen Hochlandgebiet von Papua-Neuguinea Tausende Menschen unter Geröllmassen begraben. Es gibt schätzungsweise 2000 Todesopfer.
Der Erdrutsch in der Provinz Enga erfasst sechs Dörfer und verschüttet eines davon komplett.
Im Mai und Juni ächzen die Menschen in mehreren Gebieten Indiens und Pakistans unter schlimmen Hitzewellen. Es werden teils Rekordwerte über 50 Grad gemessen.
Für die indische Hauptstadtregion Delhi warnen Behörden vor der Gefahr eines Hitzeschlags oder hitzebedingter Gesundheitsfolgen. Dutzende Menschen kommen bei den sengenden Temperaturen ums Leben.
Einige Gebiete haben mit Wassermangel zu kämpfen. Zwar sind Hitzewellen zu dieser Jahreszeit in Indien und Pakistan nichts Ungewöhnliches, sie werden laut wissenschaftlichen Erkenntnissen aber durch die Erderwärmung verstärkt.
Anfang Juni treten nach tagelangem Dauerregen die Flüsse und Bäche in Süddeutschland über die Ufer.
Tausende Menschen müssen ihre Häuser verlassen. Mindestens sechs Menschen sterben, vier davon in Bayern.
Alleine in Bayern sind rund 40.000 Einsatzkräfte unterwegs, bauen Barrieren aus Sandsäcken und pumpen vollgelaufene Keller aus.
Ministerpräsident Markus Söder und Kanzler Olaf Scholz machen sich vor Ort ein Bild von der Lage und sichern den Betroffenen Unterstützung zu.
Die Schweiz hat ebenfalls mit Starkregenereignissen zu kämpfen, bei denen zehn Menschen sterben.
Immer wieder kommt es im Verlauf des Sommers zu Hochwasser, ...
... Erdrutschen und Gerölllawinen.
Wie schon 2023 verwandeln sich Teile Griechenlands auch in diesem Sommer in ein Flammeninferno. Laut dem Ministerium für Zivilschutz gibt es im Juni 2024 dreimal so viele Waldbrände verglichen mit Juni 2023.
Erste Feuer brechen bereits im April aus, nachdem es wochenlang nicht geregnet hat und die Temperaturen für die Jahreszeit außergewöhnlich hoch sind.
Noch im Oktober hält ein Waldbrand auf der Halbinsel Peloponnes die Feuerwehr weiter in Atem. Die Flammen verschlingen etwa 5000 Hektar Wald und Ackerland. Zwei Menschen sterben, Dutzende Dörfer werden evakuiert.
Auch Kalifornien kämpft wieder gegen Waldbrände. Während einer Hitzewelle bricht am 24. Juli in einem Stadtpark von Chico ein Feuer aus, ein 42-jähriger Mann soll es gelegt haben.
Das Feuer breitete sich rasant aus und entwickelt sich zum viertgrößten Brand in der Geschichte des US-Bundesstaates.
Fast 9000 Menschen müssen in Sicherheit gebracht werden, die Flammen zerstören mehr als 700 Gebäude.
Erst am 26. September meldet die zuständige Behörde, dass es Feuerwehrleuten gelungen sei, den Brand komplett einzudämmen.
Von Ende Juni bis Anfang Juli wütet "Beryl" in Teilen der Karibik, auf der Yucatán-Halbinsel und an der US-Golfküste und hinterlässt massive Zerstörung.
Der Hurrikan der höchsten Kategorie kommt außergewöhnlich früh im Jahr und wird als extrem gefährlich eingestuft.
Nur eine halbe Stunde lang tobt "Beryl" beispielsweise auf der Insel Carriacou, die zum kleinen Karibikstaat Grenada gehört - danach gibt es kaum ein Gebäude, das nicht komplett zerstört ist, heißt es von offizieller Seite.
Insgesamt werden in den betroffenen Gebieten mindestens 73 Todesopfer gezählt.
Nach schweren Regenfällen kommt es am 21. und 22. Juli in Äthiopien zu Erdrutschen, bei denen mindestens 229 Menschen ihr Leben verlieren.
Mitte September trifft Tropensturm "Yagi" mit Wucht auf Teile Asiens ...
... und setzt etliche Regionen unter Wasser, ganze Orte sind von der Umwelt abgeschnitten, einige werden von den Regenmassen einfach fortgespült.
Nachdem "Yagi" über die Philippinen und Südchina hinweggezogen ist, ...
... trifft er besonders schwer Vietnam, Thailand und Myanmar. Insgesamt kommen durch "Yagi", den stärksten Taifun seit 2014, und seine Folgen weit mehr als 500 Menschen ums Leben.
In Vietnam sprechen Behörden vom heftigsten Tropensturm seit Jahrzehnten, 15 Stunden lang wütet er in dem Land.
Laut dem Katastrophenschutz haben rund 235.000 Haushalte mit Sturmschäden zu kämpfen. Außerdem sterben mehr als 2,6 Millionen Nutztiere und Hunderttausende Reisfelder nehmen Schaden.
Ebenfalls Mitte September herrscht in weiten Teilen von Rumänien und Polen, sowie in Tschechien und Österreich Land unter.
Verheerender, tagelanger Regen hat Straßen und Felder überschwemmt, Keller und Häuser geflutet, Dämme und Deiche teils zerstört. Mehrere Menschen sterben.
In Deutschland kommen die Anwohner und Anwohnerinnen von Oder und Elbe meist glimpflich davon.
Am 26. September trifft "Helene" als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Kilometern pro Stunde im US-Bundesstaat Florida auf Land.
In den folgenden Tagen schlägt der Sturm in sechs Bundesstaaten eine Schneise der Verwüstung. Mindestens 230 Menschen sterben.
Nach Hurrikan "Katrina" im Jahr 2005 ist "Helene" der folgenschwerste Sturm, der in den vergangenen 50 Jahren das US-Festland heimgesucht hat.
Wenige Tage später, Anfang Oktober, hinterlässt "Milton" auf seinem Weg durch Florida heftige Zerstörung. Er hatte als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 die Westküste erreicht und sich über Land abgeschwächt.
In Bosnien-Herzegowina kommen bei Überschwemmungen und Erdrutschen am 4. Oktober mindestens 22 Menschen ums Leben.
Allein im Ort Jablanica sterben mindestens 16 Menschen in einer Schlamm- und Gerölllawine.
Ende Oktober wütet auf den Philippinen Tropensturm "Trami" und sorgt für heftige Regenfälle und schwere Überschwemmungen.
Mindestens 125 Menschen kommen ums Leben, viele von ihnen ertrinken in den Fluten oder werden von Erdrutschen verschüttet.
Noch während die Menschen aufräumen, rückt Supertaifun "Kong-rey" an. Insgesamt ...
... treffen binnen eines Monats vier tropische Wirbelstürme den Inselstaat. Die Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 160.
Ende Oktober gehen aus Spanien apokalyptische Szenen um die Welt: Autos türmen sich wie Spielzeug in den Straßen, ganze Orte gehen im Schlamm förmlich unter.
Am 29. Oktober erreicht ein heftiges Unwetter Spanien und endet in einer der schlimmsten Flutkatastrophen des Landes. Besonders betroffen ist die Region Valencia.
Tagelang suchen Rettungskräfte nach Überlebenden. Vor allem in komplett gefluteten Tunneln und Tiefgaragen ist das eine schwierige Aufgabe.
Am Ende werden mindestens 230 Todesopfer gezählt. Geschätzte 60.000 Wohnungen ...
... und 115.000 Fahrzeuge sind zerstört.
Einige Orte bei Valencia haben Fluten und Schlamm besonders stark verwüstet, die Menschen sind ohne Trinkwasser, Lebensmittel, Strom und Telekommunikation.
Tausende Freiwillige machen sich mit Werkzeug und Nahrung auf den Weg, um ihnen zu helfen. Von der Politik fühlen sich vielen in den Tagen nach der Katastrophe allein gelassen.
Als das Königspaar Felipe und Letizia die Ortschaften besuchen, trifft sie die Wut der Bevölkerung ...
... und es fliegt Schlamm.
Kurz nach der Katastrophe entbrennt die Debatte, ob die Regionalregierung rechtzeitig vor den Gefahren gewarnt hat.
Handywarnungen erreichten die Bevölkerung erst, als einige Orte bereits unter Wasser standen.
Am 14. Dezember zieht Wirbelsturm "Chido" in dem französischen Überseegebiet Mayotte eine Spur der Verwüstung. Es werden Hunderte, wenn nicht Tausende Todesopfer befürchtet.
Besonders dramatisch trifft der Zyklon die Slums. Drei Viertel der etwa 310.000 Einwohner und Einwohnerinnen der Inselgruppe im Indischen Ozean leben unterhalb der französischen Armutsgrenze.
Der örtlichen Verwaltung zufolge ist "Chido" der schlimmste Wirbelsturm auf der Inselgruppe seit 90 Jahren.
Weltweit haben Naturkatastrophen laut dem Schweizer Rückversicherer Swiss Re in diesem Jahr weltweit Schäden in Höhe von rund 310 Milliarden Dollar verursacht - das sind sechs Prozent mehr als 2023.
Experten und Expertinnen weisen darauf hin, dass der Klimawandel Extremwetterereignisse wie Starkregen, Stürme und Hitzewellen intensiviert, ...
... die nun heftiger und häufiger auftreten. (kse)