

Wir blicken zurück auf das Jahr 2021 und erinnern an bekannte, berühmte, besondere Persönlichkeiten aus Kunst, Politik, Sport, Wissenschaft, Fernsehen und Wirtschaft, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind.
Tanya Roberts wurde vor allem durch ihre Rolle im Bond-Film "Im Angesicht des Todes" (1985) bekannt. Darin hatte sie die weibliche Hauptrolle der Geologin Stacey Sutton. Es war der letzte Bond-Film, in dem Roger Moore den britischen Agenten spielte.
Roberts war auch in dem Fantasy-Film "Beastmaster - Der Befreier" und als Sheena in "Sheena - Königin des Dschungels" (im Bild) zu sehen, einer weiblichen Version des Tarzan-Dschungelklassikers. Ihren Durchbruch als Schauspielerin feierte sie in der US-Krimiserie "Charlie's Angels". Sie starb im Alter von 65 Jahren am 3. Januar, am selben Tag wie ...
... Gerry Marsden. Der britische Sänger wurde durch die Fußball-Hymne "You'll Never Walk Alone" berühmt. Das Lied stammte aus dem Musical "Carousel" und war von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II komponiert worden. Die Version von Gerry and the Pacemakers wurde dann von Fans des FC Liverpool übernommen. Sie singen das Lied auch heute noch regelmäßig, ebenso wie die Fans anderer europäischer Fußballvereine wie etwa Borussia Dortmund. Marsden wurde 78.
Bob Brett war der frühere Trainer von Tennis-Legende Boris Becker (hier beide 1987). Unter der Leitung des Australiers gewann Becker 1989 in Wimbledon und bei den US Open und wurde 1991 nach seinem Triumph bei den Australian Open die Nummer eins der Welt. Brett trainierte zudem unter anderen Goran Ivanisevic und Marin Cilic. Er starb im Alter von 67 Jahren am 5. Januar.
Am 13. Januar trauerte nicht nur Las Vegas: Der Magier Siegfried Fischbacher starb im Alter von 81 Jahren. Er war lange Teil des Duos ...
... Siegfried & Roy: Über Jahre traten sie in Las Vegas mit weißen Tigern und Löwen vor insgesamt Millionen Zuschauern auf. Die Karriere des Duos endete 2003, als ein Tiger Roy Horn bei einer Vorstellung schwer verletzte. Horn war nur Monate vor Fischbacher im Mai 2020 an Covid-19 gestorben.
Phil Spector war einer der einflussreichsten Produzenten im Bereich der Rock- und Popmusik und der Erfinder der legendären "Wall of Sound"-Aufnahmetechnik. Anfang der 70er-Jahre produzierte er die letzte Beatles-LP "Let it be" und die ersten Solo-Alben der Ex-Beatles John Lennon ("Imagine") und George Harrison ("All Things Must Pass"). Auch mit anderen Musikgrößen wie Tina Turner und Elvis Presley arbeitete er zusammen. 1989 wurde er für seine musikalischen Verdienste in die "Rock And Roll Hall of Fame" aufgenommen.
2009 war Spector zu 19 Jahren Haft wegen des Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson verurteilt worden. Er wurde für schuldig befunden, die 40-Jährige im Februar 2003 in seiner Villa in Los Angeles erschossen zu haben. Spector starb am 16. Januar im Alter von 81 Jahren.
Die französische Schauspielerin Nathalie Delon wurde 1967 mit dem Thriller "Der eiskalte Engel" bekannt. Darin spielte sie an der Seite von Alain Delon, mit dem sie von 1964 bis 1968 verheiratet war (im Bild: beide 1967). Nathalie Delon arbeitete auch als Regisseurin und Drehbuchautorin.
Sie wurde als Francine Canovas in Marokko geboren und kam Anfang der 1960er nach Paris. Dort verliebte sich Alain Delon in sie und verließ schließlich Romy Schneider für sie. 1964 wurde ihr Sohn Anthony geboren. Nathalie Delon starb am 21. Januar mit 79.
Er hatte sie (fast) alle in der Mangel: Zweieinhalb Jahrzehnte interviewte Larry King für den US-Sender CNN Prominenz aus Politik, Gesellschaft ... (Bild: 2007 mit Bill Clinton)
... und Kultur. Durch seine Gespräche erwarb sich der US-Journalist Legendenstatus. Zu seinen Markenzeichen gehörten die große Brille, Hosenträger und bunte Krawatten. Kings Interviewstil war berüchtigt und wird in der US-amerikanischen Late Night bis heute oft kopiert: King stellte den Prominenten die vermeintlich einfachen Fragen, die Leute auf der Straße interessieren würde. (Bild: 1988 mit Frank Sinatra)
2010 verabschiedete King sich in den Ruhestand. Für seine Website führte er aber weiter Interviews, seit 2012 hatte er Sendungen im von ihm mitgegründeten Bezahlsender Ora TV. King litt an Diabetes und hatte viele Gesundheitsprobleme, darunter Schlaganfälle und Lungenkrebs. Er starb am 23. Januar mit 87 Jahren. Anfang Januar war bekannt geworden, dass King sich mit dem Coronavirus infiziert hatte und mit einer Covid-19-Erkrankung im Krankenhaus lag.
Der britische Kriegsveteran Captain Tom Moore hatte mit seinem Rollator-Spendenlauf Berühmtheit erlangt - er hatte im April 2020 zu seinem 100. Geburtstag 100 Runden im eigenen Garten zurückgelegt und damit etwa 33 Millionen Pfund Spenden eingesammelt. Das Geld kam Mitarbeitern des Gesundheitssystems NHS zugute. Moore schaffte damit sogar einen neuen Guinness-Weltrekord für die höchste Summe, die bis dahin bei einem Spendenlauf zusammenkam.
Das Militär ernannte ihn zum "Ehren-Oberst", im Juli 2020 schlug Königin Elizabeth II. Moore zum Ritter. Moore erkrankte im Januar an einer Lungenentzündung und dann an Covid-19; der hundertjährige Held starb am 2. Februar.
Christopher Plummer gewann als ältester Schauspieler in Hollywoods Geschichte einen Oscar: 2012 für die beste Nebenrolle in dem Drama "Beginners". Damals war er 82 und hatte bereits eine lange Karriere hinter sich. Nach Erfolgen auf Theaterbühnen ...
... feierte Plummer 1965 seinen Hollywood-Durchbruch als Baron von Trapp an der Seite von Julie Andrews im Film-Musical "The Sound of Music - Meine Lieder, meine Träume" (Bild). In seiner über 50-jährigen Leinwandkarriere wirkte er in Filmen wie "Waterloo", "Der rosarote Panther kehrt zurück", "Star Trek VI: Das unentdeckte Land", "12 Monkeys" und als Leo Tolstoi in "Ein russischer Sommer" mit.
Zu seinen letzten Auftritten vor der Kamera gehörte die Krimikomödie "Knives Out - Mord ist Familiensache" von 2019 mit Plummer als ungeliebtem Familienpatriarchen, der auf mysteriöse Weise stirbt.
"Er war furchtlos, energisch, beherzt, klug und professionell", würdigte Oscar-Preisträgerin Helen Mirren, die in "Ein russischer Sommer" seine Ehefrau spielte, den verstorbenen Kollegen: "Ein großartiger Schauspieler im wahrsten Sinne des Wortes". Plummer starb am 5. Februar im Alter von 91 Jahren.
Die Soulsängerin Mary Wilson (r., neben Florence Ballard und Diana Ross, 1964) war Gründungsmitglied des Trios The Supremes und eine der erfolgreichsten US-Musikerinnen der 1960er-Jahre. Zwischen 1964 und 1969 hatten ...
... The Supremes insgesamt zwölf Nummer-eins-Hits in den USA - fast so viele wie die Beatles. Das Trio mit Wilson und der Leadsängerin Diana Ross gilt als wichtigste Girlgroup der US-Soulmusik und als weibliches Aushängeschild des afroamerikanisachen Musiklabels Motown. (Bild: 1968 mit Beatle Paul McCartney)
Wilson hatte zusammen mit Diana Ross und Florence Ballard 1959 zunächst The Primettes gegründet, die sich wenig später in The Supremes umbenannten. Die Sängerin blieb der Vokalgruppe als einzige bis zur Auflösung 1977 treu. 1979 brachte Wilson ein Soloalbum heraus und wurde 1988 in die "Rock and Roll Hall of Fame" aufgenommen. Sie starb mit 76 Jahren am 8. Februar, einen Tag vor ...
... Chick Corea. Der Jazz-Pianist und Keyboard-Spieler galt als einer der bedeutendsten Vertreter des Rockjazz und des Fusion. In seiner jahrzehntelangen Karriere nahm er Dutzende Alben auf, ...
... wurde für mehr als 67 Grammys nominiert und gewann den begehrten Musik-Preis 23 Mal. Er gewann damit mehr Jazz-Grammys als jeder andere Musiker. Er spielte in den 1960er-Jahren an der Seite von Jazz-Größen wie Stan Getz und Herbie Mann, ...
... bevor er in der Band von Trompeten-Legende Miles Davis den Pianisten Herbie Hancock (r., 1980) ablöste. Er experimentierte dabei viel mit elektrischen Effekten und galt als Pionier auf diesem Gebiet. 1971 gründete Corea die Formation "Return To Forever". Als Komponist schrieb er unter anderem den Latin-Jazz-Klassiker "Spain", seinen wohl berühmtesten Hit. Corea wurde 79.
Die Künstlerin, Musikerin und Autorin Françoise Cactus, 1964 als Françoise van Hove im französischen Villeneuve-l'Archevêque geboren, kam Mitte der 80er-Jahre nach Berlin. Dort war sie zunächst als Musikerin bei den Lolitas aktiv. Bekannt wurde sie dann vor allem als Sängerin und Schlagzeugerin ...
... von Stereo Total, wo sie mit ihrem Partner Brezel Göring spielte. Die beiden hatten sich Anfang der 90er in Berlin-Kreuzberg kennengelernt. Ihr wohl bekanntester Song wurde "Liebe zu dritt". Das letzte Album erschien 2019. Cactus starb am 17. Februar im Alter von 56 Jahren an Brustkrebs.
Der berühmte jamaikanische Reggae-Musiker Bunny Wailer starb am 2. März mit 73 Jahren. Der Sänger, Songschreiber und Perkussionist, der mit bürgerlichem Namen Neville O'Riley Livingston hieß, hatte gemeinsam mit Reggae-Legende ...
... Bob Marley (vorn) und Peter Tosh (2.v.r.) in den 1960er-Jahren die Gruppe Bob Marley and The Wailers gegründet. Marley und Livingston lernten sich als Kinder kennen und wurden Halbbrüder - Marleys Mutter und Livingstons Vater hatten zusammen eine Tochter. Die Band spielte eine wichtige Rolle bei der Popularisierung des damals neuen jamaikanischen Musikstils Reggae auf der Karibikinsel und der ganzen Welt.
Bunny Wailer stieg allerdings 1973, kurz vor dem großen internationalen Durchbruch, aus, weil geplante Auftritte in Subkultur-Clubs in den USA aus seiner Sicht gegen seinen Rastafari-Glauben verstießen. Er hatte fortan eine lange Solokarriere, in deren Verlauf er drei Grammys erhielt.
Der legendäre Jazzmusiker Chris Barber war einer der letzten großen Big-Band-Leader und spielte sich seit den 1950er-Jahren in die Herzen der Jazz-Fans mit Hits wie "Ice Cream" und "Wild Cat Blues". Der Pate des britischen Jazz stellte aber auch die Weichen für die Blues- und Rock-Explosion, aus der Giganten wie die Beatles und Rolling Stones hervorgingen.
In den 50ern war Barbers Big Band in Großbritannien so bekannt wie die Beatles in den 60ern. 1958 gründete er mit einem Geschäftspartner den legendären Londoner Marquee Club (hier 1964), in dem später die Rolling Stones auftraten.
1959 schaffte Barber den internationalen Durchbruch mit "Petite Fleur". Im selben Jahr heiratete er die Bluessängerin Ottilie Patterson (hier beide 1957). 1983 ließen sie sich scheiden, arbeiteten aber immer wieder zusammen. Erst im Alter von 89 Jahren zog sich Barber nach einem Sturz ins Privatleben zurück. Er starb am 2. März mit 90 Jahren.
James Levine galt als einer der besten Dirigenten der USA. Seit den frühen 1970er-Jahren arbeitete er an der renommierten New Yorker Metropolitan Opera (Met) und war dort auch lange musikalischer Leiter. Insgesamt dirigierte er nach Angaben des Opernhauses mehr als 2500 Aufführungen von 85 verschiedenen Opern - angefangen von seinem Debüt 1971 mit "Tosca" bis zu seinem letzten Auftritt im Dezember 2017.
Daneben wirkte er aber auch an vielen weiteren Opernhäusern und war auch mehrere Jahre lang Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Nach gesundheitlichen Problemen hatte er sich 2016 vom Posten des musikalischen Leiters der Met zurückgezogen. Kurz danach wurden Missbrauchsvorwürfe gegen Levine laut. Eine interne Untersuchung des Opernhauses ...
... kam zu dem Schluss, dass Levine "seinen Ruf und seine Machtposition genutzt hat, um Künstlern nachzustellen und sie zu missbrauchen" - der Dirigent wurde entlassen, als bis dahin ranghöchster Vertreter der Klassik-Welt, der im Zuge der Metoo-Debatte um sexuelle Übergriffe seinen Job verlor. Beide Parteien überzogen sich danach mit millionenschweren Klagen. Levine starb am 9. März mit 77 Jahren.
Die Nachricht von Prinz Philips Tod am 9. April, wenige Monate vor seinem 100. Geburtstag, erschütterte die ganze Welt.
Der Ehemann der britischen Königin Elizabeth II. litt in den vergangenen Jahren immer wieder unter gesundheitlichen Problemen. Er war erst im Februar in einer Spezialklinik am Herzen operiert worden und hatte mehrere Wochen im Krankenhaus verbracht.
Seit 1947 war der Herzog von Edinburgh mit Elizabeth verheiratet. Seit deren Krönung 1953 war er Prinzgemahl und galt als wichtigste Stütze der Queen.
Erst im Alter von 96 Jahren ging Prinz Philip in den Ruhestand. Im Juni hätte er seinen 100. Geburtstag gefeiert.
Der US-Rapper DMX wurde in den 1990er-Jahren mit Hits wie "Party Up", "Get At Me Dog" und "X Gon' Give It To Ya" bekannt. Um die Jahrtausendwende dominierte er die US-Charts. Aber der Vater von angeblich 15 Kindern hatte auch Drogenprobleme, über die er offen sprach; er machte mehrere Entziehungskuren. Zudem ...
... wurde er mehrmals festgenommen, unter anderem wegen Betrugs, Körperverletzung und illegalen Waffenbesitzes, und saß auch im Gefängnis. Anfang April hatte DMX einen Herzanfall und kam ins Krankenhaus - dort starb er nach tagelanger künstlicher Beatmung am 9. April. Er wurde nur 50 Jahre alt.
Am selben Tag starb June Newton. Sie war die Frau, Muse und Managerin von Foto-Legende Helmut Newton ...
... und stand oft in seinem Schatten. Aber sie war noch viel mehr: Unter dem Künstlernamen Alice Springs machte June Newton eine eigene Karriere ...
... als Fotografin und Porträtistin der Großen und Schönen dieser Welt. Mit 97 Jahren starb die gebürtige Australierin in ihrer Wahlheimat Monte Carlo.
Barbara Ann Kelly, genannt Barby (Mitte), gehörte zur berühmten Kelly Family. Anders als die meisten ihrer Geschwister lebte sie ein sehr zurückgezogenes Leben und hatte schon vor rund 20 Jahren dem Rampenlicht den Rücken gekehrt. Sie starb am 15. April mit nur 45 Jahren. Seine Schwester sei "nach kurzer Krankheit an einer Lungenembolie friedlich im Familienkreis eingeschlafen", schrieb ihr Bruder Jimmy Kelly bei Instagram.
Die britische Schauspielerin Helen McCrory (M.) ist vielen unter anderem aus "Harry Potter"-Filmen bekannt - darin spielte sie Narcissa Malfoy, die Mutter des Potter-Rivalen Draco Malfoy. Im James-Bond-Film "Skyfall" hatte sie die Rolle der Abgeordneten Clair Dowar, in der britischen Serie "Peaky Blinders" die der Matriarchin Polly Gray.
2017 wurde McCrory von Königin Elizabeth II. als Officer des Order of the British Empire ausgezeichnet. Mit dem ...
... Schauspieler Damian Lewis war McCrory seit 2007 verheiratet; sie haben eine Tochter und einen Sohn. Nach ihrem Tod am 16. April schrieb er bei Twitter, sie sei nach einem "heroischen Kampf gegen den Krebs" friedlich zu Hause gestorben". "Sie starb, wie sie lebte. Furchtlos", so Lewis weiter. McCrory wurde nur 52.
Der Schauspieler und Schlagersänger Willi Herren starb am 20. April. Er war in der Rolle des Fieslings Olli Klatt in der ARD-Fernsehserie "Lindenstraße" bekannt geworden. Später trat der Kölner ...
... als Sänger von Partyschlagern in Erscheinung. Zudem war er in Reality-Formaten wie dem RTL-Dschungelcamp zu sehen. Herrens Karriere war auch von Skandalen begleitet. Er ließ sich mehrfach wegen Drogen- und Tablettensucht behandeln, begab sich in einen Drogenentzug. Die Polizei erwischte ihn mit Alkohol am Steuer, Herren wurde auch wegen Fahrens ohne Führerschein verurteilt. Er starb mit 45 - ohne Fremdverschulden, wie eine Obduktion ergab.
Thomas Fritsch gehörte zu den beliebtesten deutschen Schauspielern. Bekannt war er unter anderem für die ZDF-Serie "Drei sind einer zuviel". Sechs Auftritte ...
... hatte Fritsch (2.v.r.) im Krimi-Dauerbrenner "Derrick". Er spielte auch in Serien wie "Eine wunderbare Familie", "Hallo Robbie", "Unser Charly" oder "Soko 5113" mit. In der Edgar-Wallace-Satire "Der Wixxer" erlebte Fritsch 2004 sein Kino-Comeback in der Rolle des Earl of Cockwood. Auch als Theaterschauspieler und Synchronsprecher war Fritsch sehr aktiv. Er starb am 21. April mit 77 Jahren.
Wegen ihrer feuerroten Haare nannten viele Italiener Maria Ilva Biolcati "La Rossa", die Rote. International bekannt wurde die italienische Schlager- und Chansonsängerin als Milva.
Vom Schlagerstar schaffte sie den Sprung zur anerkannten Interpretin von Bertolt Brecht. 2010 beendete Milva wegen gesundheitlicher Probleme öffentlich ihre Karriere, gelegentlich trat sie aber auch danach noch auf. Milva starb am 23. April im Alter von 81 Jahren.
Michael Collins (M.) war der "vergessene dritte Astronaut": Als im Juli 1969 Neil Armstrong (l.) und Edwin "Buzz " Aldrin (r.) als erste Menschen den Mond betraten, ...
... drehte Collins in der Kommandokapsel Warteschleifen. Er hatte damit den wohl undankbarsten Job der Raumfahrtgeschichte: Während weltweit rund eine halbe Milliarde Zuschauer vor ihren Fernsehern die Mondlandung bejubelten, war Collins mittendrin - und doch ganz alleine. Er starb am 28. April mit 90 Jahren.
Der britische Sänger Nick Kamen wurde 1985 bekannt durch einen Levi's-Werbespot. Darin zog er sich in einem Waschsalon bis auf die Unterhose aus. Danach begann Kamen eine Musikkarriere und veröffentlichte 1986 sein Debütalbum "Each Time You Break My Heart" - die gleichnamige Single, produziert von Madonna, stieg bis auf Platz 5 der britischen Charts. Erfolg feierte er dann noch mal 1990 mit seinem Hit "I Promised Myself", der in Deutschland bis auf Platz 5 schoss, in seiner Heimat aber nicht über Position 50 hinauskam. Kamen erlag am 4. Mai im Alter von 59 Jahren dem Krebs.
Der Moderator Jan Hahn war seit 2001 vor der Kamera aktiv. Neben diversen Spiel- und Liveshows moderierte er von 2001 bis 2016 beim Sat1-Frühstücksfernsehen. 2017 wechselte er zu RTL und gehörte seitdem zum Team von "Guten Morgen Deutschland". Hahn erlag mit nur 47 Jahren am 6. Mai einer Krebserkrankung.
Der seit Langem in den USA lebende Helmut Jahn zählte zu den erfolgreichsten deutschen Architekten. Dutzende Hochhäuser und Flughafen-Terminals weltweit tragen seine Handschrift, wie der Messeturm in Frankfurt am Main (im Bild) ...
... oder das Sony Center in Berlin (Modell vor ihm). Jahn starb am 9. Mai bei einem Fahrradunfall in Campton Hills, einem Vorort Chicagos. Er wurde 81.
Max Mosley prägte gemeinsam mit Bernie Ecclestone die moderne Formel 1. Als Präsident des Weltverbands ...
... machte er die Rennserie sicherer. Er starb am 23. Mai im Alter von 81 Jahren. Im März 2022 wurde bekannt: Mosley hat sich das Leben genommen. Nachdem er durch eine Krebsdiagnose erfahren hatte, dass er nur noch wenige Wochen zu leben hatte, soll sich Mosley erschossen haben. Zu dieser Erkenntnis kam eine Untersuchung am Westminster Coroner's Court in London.
Klaus Fassin war der Gründer des Süßwarenherstellers Katjes. Der im niederländischen 's-Heerenberg aufgewachsene Unternehmer hatte bereits mit 20 Jahren die Firma Katjes Fassin im niederrheinischen Emmerich gegründet. Erstes Produkt waren die kleinen harten Lakritz-Kätzchen (holländisch: Katjes), die das Unternehmen bekannt machten. Fassin starb im Alter von 89 Jahren am 8. Juni.
Mit einer Rolle wurde Libuse Safrankova unsterblich und spielte sich in die Herzen zahlloser großer und kleiner Zuschauer: Als Aschenbrödel in ...
... dem DEFA-Kultfilm "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" von 1973. Die Rolle war für sie Segen und Fluch - denn die damals 20-Jährige war in ihren Rollen für lange Zeit auf Märchenfilme festgelegt. Es folgten Streifen wie "Die kleine Meerjungfrau" und "Der Prinz und der Abendstern". Safrankova stand in fast 150 Kino- und Fernsehfilmen vor der Kamera, ...
... wie in dem oscarprämierten Drama "Kolya" von 1996 (im Bild), und spielte auch Theater. Safrankova starb am 9. Juni mit 68 Jahren.
Der deutsch-amerikanische Jazzmusiker und Entertainer Bill Ramsey sang in den 1960er-Jahren Ohrwürmer wie "Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett" oder "Pigalle", ...
... spielte in Schlagerfilmen mit und moderierte in TV und Radio. Mit Schlagern wurde Ramsey, der als junger Mann aus den USA nach Deutschland kam, zwar berühmt, ... (im Bild in "Die Abenteuer des Grafen Bobby" von 1961)
... seine große Liebe galt aber von Anfang an dem Jazz. Als Moderator präsentierte er noch im fortgeschrittenen Alter für HR2 seine "Swingtime". Erst kurz vor seinem 88. Geburtstag zog er nach mehr als 30 Jahren als Anchorman der Sendung einen Schlussstrich. Ramsey starb im Alter von 90 Jahren am 5. Juli.
Der niederländische Reporter und Investigativjournalist Peter R. de Vries stand schon lange im Fadenkreuz des organisierten Verbrechens. Mitten in Amsterdam trafen ihn am 6. Juli mehrere Schüsse. Neun Tage später erlag er seinen Verletzungen.
Die Tat schockierte die Niederlande. Zu seiner Beisetzung im Royal Theatre Carre in Amsterdam kamen Menschen aus dem ganzen Land, um sich von de Vries zu verabschieden. Er wurde 64 Jahre alt.
Der Entertainer Alfred Biolek hat das deutsche Fernsehen in vielerlei Hinsicht verändert: Der Moderator und Talkmaster erfand neue Formate, entdeckte Stars und wurde selbst zu einer Kultfigur.
Mit "Bio's Bahnhof" und "Alfredissimo" (im Bild, mit Guildo Horn 1998) war Biolek einer der Pioniere der Talk- und Kochshows in Deutschland.
2010 hatte Biolek sich bei einem Sturz von einer Wendeltreppe schwere Schädelverletzungen zugezogen und war ins Koma gefallen. Seitdem lebte er recht zurückgezogen in Köln. Biolek starb am 23. Juli im Alter von 87 Jahren.
Die Karriere von Schauspieler Herbert Köfer begann in den 1940er-Jahren - zunächst am Theater. Nach dem Zweiten Weltkrieg fing er beim DDR-Fernsehen an: 1952 verlas er dort die ersten Nachrichten. Bei der Silvestergala 1991 war er dabei, als für das DDR-Fernsehen die Lichter ausgingen. Köfer spielte in DEFA-Filmen wie "Nackt unter Wölfen" (1963) mit und war ...
... nach dem Mauerfall in beliebten Serien wie "SOKO Leipzig", "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (im Bild) oder "Ein starkes Team" zu sehen. Er liebte aber auch ...
... Auftritte im Theater. Köfer war auch hochbetagt noch beruflich aktiv. Rund 80 Jahre stand der Mime mit den lustig blitzenden Augen auf der Bühne. Den Applaus hat er immer bis zur letzten Sekunde ausgekostet, wie er einmal lächelnd gestand. Köfer starb am 24. Juli im stolzen Alter von 100 Jahren.
Der Berliner Aktionskünstler Ben Wagin ist besonders bekannt für seine 1990 entstandene Installation "Parlament der Bäume", die im Regierungsviertel an die Opfer der Berliner Mauer erinnert und zum Frieden mahnen soll. Auf Granitplatten sind dort die Namen von Opfern des DDR-Grenzregimes eingraviert. Wagin hat ein Stück des Grenzstreifens bepflanzt sowie Bilder und Texte installiert.
Wagin, 1930 im heutigen Polen geboren, lebte seit den 1950ern in Berlin. Er setzte sich über Jahrzehnte nicht nur mit der deutschen Teilung, sondern auch mit der Natur auseinander, etwa mit seinem Baumpatenverein. Bei seinen Projekten bewies Wagin immer große Ausdauer. Er starb am 28. Juli mit 91 Jahren.
Lange Rauschebärte, Hüte mit breiter Krempe - so kennt man ZZ Top. Bassist Dusty Hill stand über 50 Jahre lang bei der Kultband am Bass. "Wir sind traurig über die heutige Nachricht, dass unser Kumpel Dusty Hill zu Hause in Houston, Texas, im Schlaf gestorben ist“, teilten die weiteren Mitglieder der Gruppe, Billy Gibbons und Frank Beard, am 29. Juli auf der Webseite der Band mit. Hill wurde 72 Jahre alt.
Der Cartoonist Martin Perscheid war bekannt für seinen schwarzen Humor. Sein erstes Buch veröffentlichte er 1995. Für die laut Eigenbeschreibung "gnadenlose und gemeine" Reihe "Perscheids Abgründe", die in mehr als 50 Tageszeitungen und Zeitschriften erschien, ...
... schuf er laut Lappan-Verlag über 4300 Cartoons. Im Jahr 2002 wurde er mit dem Max-und-Moritz-Preis für die beste deutschsprachige Cartoonserie ausgezeichnet. Perscheid erlag am 31. Juli im Alter von 55 Jahren einem Krebsleiden.
Kurt Biedenkopf machte Karriere in beiden Teilen Deutschlands. 1973 wurde der Rechtsprofessor auf Vorschlag des damaligen Parteichefs Helmut Kohl Generalsekretär der CDU. Später avancierte er zum Rivalen Kohls. In den 1980er-Jahren machte er nur noch bei der CDU Nordrhein-Westfalen von sich reden, am Ende des Jahrzehnts war Biedenkopfs politische Laufbahn im Grunde zu Ende. Doch die Wende in der DDR eröffnete ihm die Chance für ein Comeback: ...
... Biedenkopf ging in den Osten, wurde Ministerpräsident von Sachsen und führte das Bundesland von 1990 bis 2002. Das Ende von Biedenkopfs Amtszeit war weniger rühmlich. Affären wie die um Rabattkäufe bei Ikea beschleunigten seinen Fall. Im April 2002 schied Biedenkopf aus dem Amt. Er arbeitete später wieder als Rechtsanwalt und publizierte. Auch der Politik blieb er verbunden, etwa als Ombudsrat für Hartz-IV-Beschwerden. Biedenkopf starb am 12. August mit 91.
Schlagzeuger Charlie Watts war für viele die Seele der Rolling Stones, er schaffte Ausgleich zu den Hitzköpfen Mick Jagger und Keith Richards. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweißte die Stones zusammen - nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, ...
... wenn sich Jagger und Richards immer wieder verkrachten. Watts (M.) kam ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazu.
Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Musikerkollege Elton John würdigte ihn nach der Todesnachricht als "stylischsten Mann und brillante Gesellschaft". Im Gegensatz zu Sänger Jagger und Gitarrist Richards mied Watts das Rampenlicht. Seit 1964 war er ...
... mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde. Watts starb am 24. August im Alter von 80 Jahren. Nur Wochen zuvor war bereits bekannt geworden, dass Watts nicht an der kommenden US-Tournee seiner Band teilnehmen sollte.
Tore waren Gerd Müllers Markenzeichen. Das wichtigste schoss er im WM-Finale 1974 (im Bild). Wenn der "Bomber der Nation" in Tornähe an den Ball kam, war es meist ein Treffer. Erst 2014 löste ihn Miroslav Klose als Rekordtorjäger der Nationalelf ab.
Der FC Bayern verdankt dem Torjäger seinen Aufstieg zum Topclub. Franz Beckenbauer beschrieb Müllers Bedeutung so: "In meinen Augen ist er der wichtigste Spieler in der Geschichte des FC Bayern." Als Müller am 15. August im Alter von 75 Jahren starb, erklärte der Verein: "Heute steht die Welt des FC Bayern still."
Der Journalist Wolf-Dieter Poschmann gehörte über Jahrzehnte zur Stammbesetzung des ZDF bei Großereignissen wie Olympischen Spielen, Fußball-WMs und -EMs sowie Leichtathletik-Events. Bekannt wurde er vor allem als Moderator des "Aktuellen Sportstudios". Von 1994 bis 2011 führte er 230 Mal durch die Sendung. Zehn Jahre war er Sportchef des ZDF. Einen Namen machte Poschmann sich zudem ...
... als Leichtathletik-Experte. Nach den Olympischen Spielen 2016 ging er in den Ruhestand - der Abschied vom Sportjournalismus fiel Poschmann leicht. "Die Berichterstattung im Allgemeinen ist braver, geschmeidiger und weniger kontrovers geworden", sagte er kurz vorher. "Es fällt mir nicht schwer, loszulassen." Poschmann starb mit 70 Jahren am 27. August, am selben Tag wie ...
... Heide Keller. Das Fernsehpublikum kennt die Schauspielerin vor allem in der Rolle der Chefhostess Beatrice in der ZDF-Serie "Das Traumschiff". Sie war dort von der ersten Folge an bis 2018 dabei und als die gute Seele bekannt.
Keller hatte eine Schauspielausbildung bei mehreren Theatern gemacht und war auch auf verschiedenen Bühnen zu sehen, ehe sie für das Fernsehen entdeckt wurde. Dort hatte sie auch andere Rollen als die im "Traumschiff" - etwa in "Klimbim", "Manni, der Libero" oder Verfilmungen von Rosamunde Pilcher. Keller starb am 27. August; sie wurde 81.
Der jamaikanische Musiker Lee "Scratch" Perry gehörte als Produzent und Sänger in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den Pionieren der Reggae-Musik sowie des daraus entstandenen Genres Dub. Seine Produktionstechniken beeinflussten in den folgenden Jahrzehnten auch viele Musiker anderer Richtungen. Er musizierte mit Bob Marley, Paul McCartney, The Clash und den Beastie Boys. Für seine Platte "Jamaican E.T." ...
... erhielt er 2003 den Grammy für das beste Reggae-Album. Perry war erst vor Kurzem nach Jahren in Europa nach Jamaika zurückgekehrt. Im Januar schrieb er auf Instagram, in der Schweiz, wo er zuletzt gelebt hatte, sei es zu kalt und die "Energie" sei schlecht. Er beschwerte sich über die Anti-Corona-Maßnahmen dort. Er brauche Jamaikas Sonnenschein, schrieb Perry. Er starb am 29. August mit 85 Jahren.
Der Komponist Mikis Theodorakis war ein Volksheld in seiner Heimat Griechenland. 1925 geboren, war er während des Zweiten Weltkriegs Widerstandskämpfer und kämpfte dann beim Bürgerkrieg 1946-49 aufseiten der Linken, weshalb er später in einem Lager interniert und gefoltert wurde. Auch gegen die Militärdiktatur ging er in den Widerstand, wurde festgenommen und gefoltert.
Anschließend durfte er auf internationalen Druck hin ausreisen und lebte bis 1974 in Paris im Exil. In Paris und Athen hatte Theodorakis zuvor Ende der 40er- und Anfang der 50er- Jahre Musik studiert. Nachdem er zunächst klassische Musik komponiert hatte, wandte er sich in den 60er-Jahren wieder seinen Wurzeln zu und machte die griechische Musik populär.
Zum Film "Alexis Sorbas" mit Anthony Quinn (r.) in der Hauptrolle lieferte er die Filmmusik - sie machte Theodorakis weltweit bekannt. Auch in Deutschland liebten viele Menschen seine Musik; zudem erfuhr er Anerkennung und Unterstützung in seinem Widerstand gegen die Militärdiktatur.
Nachdem Theodorakis am 2. September im Alter von 96 Jahren gestorben war, ordnete die griechische Regierung eine dreitägige Staatstrauer an, im Parlament hielten die Abgeordneten eine Schweigeminute. Viele Radio- und Fernsehsender des Landes unterbrachen ihre Sendungen, um den großen Griechen zu würdigen und seine Musik zu spielen. Ein langer Trauerzug begleitete seinen Sarg.
Ludwig Haas hat in seinem Leben viele Rollen gespielt, doch die meisten TV-Zuschauer kannten ihn als Dr. Dressler aus der "Lindenstraße". Er war seit der ersten Folge dabei. Aber er spielte in vielen anderen TV-Serien mit, etwa im "Tatort", "Der Alte" und "Derrick". Auch für ...
... internationale Filmproduktionen stand Haas vor der Kamera. Mehrmals spielte er Adolf Hitler (im Bild: 1993 in "Petain"). Der niederländische Streifen "Der Anschlag", in der Haas einen General darstellte, bekam 1987 den "Oscar" als bester ausländischer Film. Er hätte sich gewünscht, dass seine internationale Karriere auch hierzulande etwas mehr gewürdigt worden wäre, sagte Haas einmal. Er starb am 4. September mit 88 Jahren.
Der französische Schauspieler Jean-Paul Belmondo war das Gesicht der Nouvelle Vague: Mit "Außer Atem" (im Bild, mit Jean Seberg) machte Regisseur Jean-Luc Godard 1959 den damals 26-Jährigen über Nacht zu einem Star.
Als Ganove und Draufgänger wurde Belmondo zur Kultfigur des französischen Kinos. Er drehte im Laufe seiner Karriere rund 80 Filme und spielte mehr als 40 Theaterrollen. (im Bild: 1965 im Film "Elf Uhr nachts")
Die Franzosen nannten Belmondo liebevoll "Bébel". In Erinnerung bleibt auch sein typisches breites Grinsen, das er sich bis zum Schluss bewahrt hatte. Belmondo starb mit 88 Jahren am 6. September.
Frankreich verabschiedete seine Schauspiellegende mit einem Staatsgedenken im Ehrenhof neben dem Pariser Invalidendom; Präsident Emmanuel Macron würdigte Belmondo als Ausnahmekünstler.
Franz Trojan (vorn) war Mitgründer der bayerischen Kultband Spider Murphy Gang und bis 1992 ihr Schlagzeuger. Der größte Hit der Band ist "Skandal im Sperrbezirk". Günther Sigl und Barny Murphy hatten ...
... die Spider Murphy Gang 1977 mit Trojan und Michael Busse ins Leben gerufen. Sie benannte sich nach dem fiktiven Saxofonisten in Elvis Presleys Song "Jailhouse Rock". Die Band startete mit englischen Texten, später stieg sie auf bayerischen Dialekt um und startete damit ihre eigene Stilrichtung. Trojan starb mit 64 Jahren am 15. September.
Dem Fernsehpublikum bekannt wurde der Schauspieler Wilfried Dziallas durch seine Rolle als Revierleiter Bernd Voss in der ARD-Vorabendserie "Großstadtrevier". Sie spielte er Mitte der 2000er Jahre in etwa 60 Folgen. Dziallas stand aber auch in vielen anderen TV-Produktionen vor der Kamera, unter anderem an der Seite von Evelyn Hamann in der beliebten Krimi-Serie "Adelheid und ihre Mörder".
Im Hamburger Ohnsorg-Theater hatte Dziallas seine Karriere begonnen, ihm blieb er als Regisseur und Schauspieler jahrzehntelang treu. Zudem machte er sich auch als Sprecher in Hörspielen einen Namen. Dziallas starb am 18. September im Alter von 77 Jahren nach einer Corona-Infektion.
Jahrzehntelang hat der Reporter Gerd Ruge den Fernsehzuschauern Einblicke in fremde Länder gegeben und unseren Blick auf Russland, China und die USA geprägt. Mehr als 60 Jahre lang war Ruge unterwegs, um die Welt zu erklären.
Mit 20 war Ruge Redakteur beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR). 1950 berichtete er über Jugoslawien, danach aus Korea und Indochina. 1956 ging er als ARD-Korrespondent nach Moskau, 1964 in die USA. 1970 übernahm er die Leitung des WDR-Studios in der Bundeshauptstadt Bonn, 1972 ging er für "Die Welt" nach China, 1977 wieder für die ARD nach Moskau. (Bild: 1970 mit Bundeskanzler Willy Brandt und den Redakteuren Klaus Altmann und Friedrich Nowottny)
Von 1981 an moderierte er das Polit-Magazin "Monitor", 1984/85 war er WDR-Fernsehchef. "Am glücklichsten war ich aber immer als Auslandskorrespondent", sagte er einmal, weshalb es ihn 1987 noch einmal in die Sowjetunion zog. Seinen Ruhestand verbrachte Ruge in seiner Wahlheimat München. Dort starb er am 15. Oktober im Alter von 93 Jahren.
Colin Powell diente den USA in seiner vier Jahrzehnte langen Karriere unter anderem als oberster Soldat, wichtiger Präsidentenberater und Außenminister. Für viele Afroamerikaner und Angehörige von Minderheiten war er ein Vorreiter: Der Sohn jamaikanischer Einwanderer aus einfachen Verhältnissen wurde als erster Schwarzer Generalstabschef des US-Militärs und später Außenminister (2001-05) unter Präsident George W. Bush.
Seine Amtszeit als Top-Diplomat wurde von den Ereignissen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 überschattet, also dem Kampf gegen den Terror und insbesondere der umstrittenen Invasion im Irak. Im Februar 2003 warb Powell in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat unter Berufung auf später diskreditierte Geheimdienst-Erkenntnisse um Zustimmung für den Irakkrieg. Im Ruhestand bezeichnete er diese Rede später als großen Fehler.
Am 18. Oktober erlag Powell im Alter von 84 Jahren Komplikationen nach einer Corona-Infektion, wie die Familie mitteilte. Er hatte aber seit Längerem gesundheitliche Probleme und soll an Blutkrebs gelitten haben.
Die Journalistin Bettina Gaus - Tochter des Publizisten Günter Gaus - war von 1983 bis 1989 Redakteurin bei der Deutschen Welle und berichtete von 1989 bis 1996 aus Nairobi zunächst freiberuflich, ab 1991 für die "taz" als Korrespondentin über Afrika. Später leitete Gaus bis 1999 das "taz"-Parlamentsbüro und wurde deren politische Korrespondentin und Kolumnistin, bis Anfang 2021.
Zuletzt war sie seit April 2021 Kolumnistin beim "Spiegel". Sie kommentierte für das Magazin wöchentlich das politische Geschehen in Deutschland und der Welt. Sie arbeitete auch beim Radio und nahm an politischen TV-Talkformaten wie dem "Presseclub" teil. Gaus starb mit 64 Jahren am 27. Oktober.
Hilmar Kopper zog über Jahrzehnte die Strippen an wichtigen Schaltstellen der deutschen Wirtschaft: Er war Chef der Deutschen Bank (1989-97) und Chefaufseher des Autobauers Daimler (1990-2007). Die Führung der Deutschen Bank hatte Kopper nach dem RAF-Attentat auf Alfred Herrhausen im November 1989 übernommen. Er richtete das Geldhaus internationaler aus und trieb durch diverse Übernahmen den Ausbau des Investmentbankings voran.
Über die Bank hinaus bekannt wurde Kopper durch eine flapsige Bemerkung: Er bezeichnete offene Handwerkerrechnungen über 50 Millionen D-Mark als Folge des Crashs des Immobilien-Imperiums von Jürgen Schneider als "Peanuts". Kritiker werteten dies als Arroganz, "Peanuts" wurde zum "Unwort des Jahres" 1994. Kopper starb am 11. November mit 86.
Für seine Fans war Ted Herold der "deutsche Elvis". In den 50er-Jahren sorgte der Rock'n'Roll-Musiker mit Hits wie "So schön ist nur die allererste Liebe", "Hula Rock" oder seinem größter Erfolg "Moonlight" für Bewegung auf den Tanzflächen im Nachkriegs-Deutschland. Doch ...
... der Höhenflug hielt nicht an, schon nach einigen Jahren kam ein Karriere-Knick. Es wurde ruhig um ihn, bis ihn Udo Lindenberg Ende der 70er zurück auf die Bühne holte und sein zweite Karriere begann. 2016 nahm Ted Herold Abschied von der Bühne. Am 20. November kam er bei einem Wohnungsbrand in Dortmund ums Leben. Er wurde 79.
Der Schauspieler und Gastronom Kostas Papanastasiou war den meisten aus der "Lindenstraße" bekannt. Der gebürtige Grieche spielte in der ARD-Serie viele Jahre die Rolle von Panaiotis Sarikakis, den Wirt des Lokals "Akropolis". Auch im echten Leben hatte er ein Lokal: Er führte 45 Jahre lang das "Terzo Mondo" in Berlin. Als Schauspieler war er auch in einigen anderen Rollen zu sehen, darunter in Bernhard Wickis "Das Spinnennetz" oder im "Tatort".
Sein Leben hatte noch viele andere Facetten: Papanastasiou studierte Architektur in Berlin und machte dort eine Schauspielausbildung. Er war auch politisch engagiert und bekam 2012 das Verdienstkreuz. Damit wurde sein Einsatz für Künstler und Hilfsbedürftige gewürdigt. Er starb im Alter von 84 Jahren am 21. November, einen Tag vor ...
... Volker Lechtenbrink. Der Hamburger Künstler mit der unverwechselbaren sonoren Stimme war ein Multitalent: Er arbeitete als Schauspieler, Sänger, Regisseur und Intendant. Bereits mit 14 Jahren feierte er seinen Durchbruch ...
... als Schauspieler in Bernhard Wickis Antikriegsfilm "Die Brücke" (1959, Lechtenbrink l.). Mit 26 Jahren hatte er bereits rund 60 Bühnen- und 50 Fernsehrollen gespielt; viele weitere folgten. Später wurde er auch als Sänger bekannt. Gleich seine erste Platte "Der Macher" (1976) wurde ein Riesenerfolg - den Song "Ich mag" können heute noch viele mitsummen. Lechtenbrink wurde 77 Jahre alt.
Auch am 22. November starb der US-Autor Noah Gordon. Er wurde mit Romanen wie "Der Medicus" einem internationalen Millionenpublikum bekannt. Der Roman erschien 1986 mit dem Originaltitel "The Physician" und wurde 2013 von Regisseur Philipp Stölz verfilmt. Gordon verfasste den "Medicus" als ersten Teil einer Trilogie. Die Folgeromane "Der Schamane" (1992) und "Die Erben des Medicus" (1995) waren ebenfalls große Erfolge. Gordon wurde 95 Jahre alt.
Der Publizist Klaus Rainer Röhl war Mitgründer des linken Politmagazins "Konkret". Es entstand 1955 in Hamburg, profilierte sich in der Anti-Atomkraft-Bewegung und wurde Sprachrohr der Studentenproteste. In der Redaktion arbeitete damals auch Ulrike Meinhof, die er 1961 heiratete. 1968 ließ sich das Paar wieder scheiden. Meinhof ging 1970 in den Untergrund, wurde RAF-Terroristin. Mitte der 70er-Jahre wurde Röhl bei dem Magazin verdrängt. Nach dem Rückzug begann ein politischer Schwenk, der ihm ...
... viel Kritik einbrachte. Seine politische Gesinnung warf der einst linke Rebell, der auch der verbotenen KPD angehörte, nach und nach über Bord. 1993 promovierte er beim konservativen Berliner Historiker Ernst Nolte. 1975-78 war er SPD-Mitglied, 1995 trat er in die FDP ein und gehört dort dem nationalen Flügel an. Er schrieb auch für die rechtskonservative Wochenzeitung "Junge Freiheit". Röhl erklärte zu seinem Sinneswandel 2008, es habe 30 Jahre gedauert bis zur Erkenntnis, dass der Sozialismus ein grundlegender Fehler sei. "Ich habe und wollte die Linken verraten." Röhl starb am 30. November, nur Stunden vor seinem 93. Geburtstag.
Horst Eckel (r.) war der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Der rechte Außenläufer des 1. FC Kaiserslautern gehörte als Jüngster jener Mannschaft von Kapitän Fritz Walter (mit Pokal) an, die das Endspiel im Dauerregen gegen den großen Favoriten Ungarn nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewann und das "Wunder von Bern" schaffte.
Solange alle Weltmeister von 1954 noch lebten, stand er immer im Schatten der großen Namen wie Helmut Rahn und vor allem Fritz Walter. Zuletzt aber blieb nur noch der zurückhaltende Eckel übrig, um dieses Jahrhundertteam bei jeder Gelegenheit zu repräsentieren.
Er beriet auch Regisseur Sönke Wortmann, als der den Film "Das Wunder von Bern" drehte. Eckel bekam 2004 das Große Bundesverdienstkreuz (Bild), war seit 1997 Botschafter der "Sepp-Herberger-Stiftung" und hatte auch eine eigene Stiftung zur Bildungsförderung. Er starb mit 89 Jahren am 3. Dezember, am selben Tag wie ...
... Mirco Nontschew. Sein früher und plötzlicher Tod mit nur 52 Jahren schockierte Fans, Freunde und Kollegen gleichermaßen. Seinem Manager Bertram Riedel zufolge starb Nontschew laut Obduktionsergebnis eines natürlichen Todes. Die Polizei erklärte, nichts deute auf ein Fremdverschulden hin.
Nontschew war als Ensemble-Mitglied von "RTL Samstag Nacht" in den 90er-Jahren einem Millionenpublikum bekannt geworden. Nach der 1998 eingestellten Reihe spielte er in mehreren Kinofilmen, zuletzt 2010 "Otto's Eleven" von Otto Waalkes, und machte auch Fernsehwerbung. Nachdem es ...
... für mehrere Jahre ruhig um Nontschew geworden war, feierte er 2021 mit dem Publikumserfolg "LOL - Last One Laughing" von Amazon ein Comeback. Er spielte in der ersten "LOL"-Staffel mit und auch in der bereits abgedrehten, aber noch nicht ausgestrahlten dritten Staffel (im Bild).
Der jamaikanische Reggae-Bassist Robert "Robbie" Shakespeare (l.) hatte seinen größten Erfolg im Duo mit dem Drummer Sly Dunbar unter dem Namen Sly & Robbie. Sie hatten sich Mitte der 1970er zusammengetan. Shakespeare gründete ihr eigenes Musiklabel, produzierte ihre Alben und war auch als Begleitmusiker für Größen wie Joe Cocker, Madonna, Bob Dylan, Rolling Stones, Robert Palmer und Grace Jones tätig. 2018 erschien mit "Nordub" das letzte Album von Sly & Robbie. Shakespeare starb am 8. Dezember nach einer Nieren-OP; er wurde 68.
Steve Bronski war Mitgründer und Keyboarder der britischen Synthie-Pop-Band Bronski Beat. Bronski, Jimmy Somerville und Larry Steinbachek (v.l.) hatten Bronski Beat 1983 gegründet. Die Debüt-Single "Smalltown Boy" des offen schwulen Trios wurde europaweit ein Hit. Das Debütalbum hieß "The Age of Consent" in Anspielung auf das Schutzalter für homosexuelle Handlungen. Bronski starb mit 61 am 9. Dezember.
Terry Uttley (u.) war der Bassist der Band Smokie. Gemeinsam mit Gitarrist Alan Silson (r.) und Sänger Chris Norman (o.) gründete er Anfang der 70er die Band, die heute mit anderer Besetzung auf der Bühne steht. Nach Namensänderungen und rechtlichen Auseinandersetzungen um den Namen Smokey brachte die Band 1976 erstmals als Smokie eine Platte heraus. 1977 hatten sie ihren Durchbruch mit dem Song "Living Next Door To Alice". Zu ihren Hits zählen auch "Lay Back In The Arms Of Someone" und "Mexican Girl". Uttley starb mit 70 am 16. Dezember, ...
... am selben Tag wie der Verleger Klaus Wagenbach. Er begann 1949 eine Lehre beim damals noch vereinten Verlag Suhrkamp/Fischer. Franz Kafka wurde zur großen Leidenschaft, Wagenbach promovierte über den Schriftsteller. 1964 gründete er seinen eigenen Verlag in West-Berlin. Er verlegte etwa Günter Grass, Erich Fried oder Ingeborg Bachmann. Wagenbach stand für eine Kultur der Einmischung und des demokratischen Streits. Er galt als Prototyp des politischen Verlegers der 68er Bewegung. Er wurde 91.
Inge und Walter Jens waren ein großes Intellektuellen-Paar der Bundesrepublik. Zum wissenschaftlichen und publizistischen Engagement kam das zivilgesellschaftliche. Die beiden wurden in den 80er Jahren zu Galionsfiguren der Friedensbewegung. Lange stand sie etwas im Schatten ihres Ehemannes, ...
... doch schließlich wurde Inge Jens mit Büchern über Thomas Mann und dessen Familie selbst zur Bestsellerautorin. Auch über die schwere Demenz ihres Mannes schrieb sie bewegend. Sie starb am 23. Dezember mit 94 Jahren.
Sein ansteckendes Lachen war legendär: Desmond Tutu bekam als einer der bekanntesten Wortführer im Kampf gegen Südafrikas Apartheid-System 1984 den Friedensnobelpreis. Als prominentester Geistlicher ...
... Südafrikas war er jahrzehntelang das moralische Gewissen des Landes. Gemeinsam mit Nelson Mandela kämpfte er gegen das rassistische Apartheidsystem, das die weiße Dominanz festschreiben wollte. Nach dessen Überwindung prägte er einst den Begriff der "Regenbogennation". Obwohl er sich ...
... dem heute regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) Mandelas im Anti-Apartheid-Kampf verbunden fühlte, kritisierte er den ANC später für Missstände oder Fehlentwicklungen. Aus der Öffentlichkeit zog sich Tutu nach der Fußball-WM 2010 in Südafrika immer mehr zurück. Er starb am 26. Dezember mit 90 Jahren.
Als Fraktionschef der Demokraten war Harry Reid jahrelang der mächtigste Mann im US-Senat und ein wichtiger Stratege, bis seine Partei bei den Kongresswahlen im November 2014 ihre Mehrheit verlor. Bis 2017 war Reid noch Minderheitsführer der Demokraten im Senat - dann verabschiedete er sich von der politischen Bühne in Washington.
Reid sammelte als Senator fast drei Jahrzehnte lang Erfahrung im Politikbetrieb. Er war ein demokratisches Urgestein, gab sich oftmals kompromisslos und hatte eine spitze Zunge. Reid galt als treue Stütze des damaligen US-Präsidenten Barack Obama und musste viele politische Vorhaben Obamas durch den Senat boxen. Reid starb am 28. Dezember mit 82 Jahren.
Die Schauspielerin Betty White (r.) wurde mit der Sitcom "Golden Girls" weltbekannt. In der Serie über vier ältere Damen in einer Wohngemeinschaft spielte sie die naive Witwe Rose Nylund. Alle ihre Kolleginnen von damals starben vor ihr: Serienmutter "Sophia" (Estelle Getty, vorn) 2008, "Dorothy" (Beatrice Arthur, l.) 2009 und "Blanche" (Rue McClanahan, oben) 2010.
Whites Karriere begann schon lange vor den "Golden Girls", die ab 1985 in den USA ausgestrahlt wurden und ab 1990 auch in Deutschland. Direkt nach der High School bekam sie in den späten 30er und 40er Jahren erste kleine Rollen im Fernsehen und am Theater, später trat sie vor allem in Talk- und Gameshows auf. Auch nach den "Golden Girls" erhielt sie weiter Rollen in TV und Kino. White starb am 31. Dezember - am 17. Januar wäre sie 100 geworden. (abe/dpa)