

Wir blicken auf das Jahr 2023 zurück und erinnern an bekannte, berühmte, besondere Persönlichkeiten aus Kunst, Sport, Politik, Medien, Wissenschaft, Film, Fernsehen und Wirtschaft, die in den vergangenen zwölf Monaten gestorben sind.
Die deutsche Skilegende Rosi Mittermaier starb am 4. Januar im Alter von 72 Jahren - sie sei "nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen", teilte ihre Familie mit. Mittermaier hatte für eins der größten Feste in der deutschen Olympia-Geschichte gesorgt, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesentorlauf holte.
Die bodenständige Oberbayerin wurde als "Gold-Rosi" bekannt und war nach Olympia quasi ein Popstar. Mit ihrem Mann, dem früheren Skirennfahrer Christian Neureuther (l.), gründete Mittermaier in Garmisch eine Familie. Sohn Felix (2.v.l.) wurde später der erfolgreichste deutsche Rennfahrer der Weltcup-Geschichte.
Die britische Schriftstellerin Fay Weldon verfasste mehr als 30 Romane, darunter das in Deutschland bekannte Buch "Die Teufelin", das mit Roseanne Barr und Meryl Streep verfilmt wurde. Neben Romanen, in denen meist Frauen die Hauptrolle spielten, verfasste Weldon auch Kinder- und Drehbücher und Gastbeiträge für Zeitungen. 2001 wurde ihr für ihre Verdienste um die Literatur ein Orden des Königshauses verliehen. Sie starb am 4. Januar mit 91.
Der legendäre britische Rock-Gitarrist Jeff Beck war in den 1960er Jahren mit der Gruppe The Yardbirds (im Bild, Beck in der Mitte) bekannt geworden, wo er Eric Clapton ersetzte. Später gründete er The Jeff Beck Group, deren Sänger Rod Stewart war.
Zuletzt veröffentlichte Beck 2022 ein Album mit Hollywoodstar Johnny Depp mit dem Titel "18". Die beiden covern darauf Hits von den Beach Boys, Marvin Gaye oder Velvet Underground.
"Als Johnny und ich anfingen, zusammen Musik zu machen, hat das echt unseren jugendlichen Geist und unsere Kreativität entfacht", erklärte Beck damals. "Wir scherzten, dass wir uns fühlten, als wären wir wieder 18, also wurde das auch zum Titel des Albums." Beck starb im Alter von 78 Jahren am 10. Januar, am selben Tag wie ....
... Christoph Stölzl. Der Historiker war von 1987 bis 1999 Generaldirektor des damals neu gegründeten Deutschen Historischen Museums in Berlin. Anschließend arbeitete er kurz als Vize-Chefredakteur der Tageszeitung "Die Welt". 2000 wurde er für die CDU Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Berlin. 12 Jahre lang, bis Juni 2022, leitete er als Präsident die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Stölzl wurde 78.
Gemeinsam mit Kolleginnen wie Cindy Crawford und Naomi Campbell gehörte Tatjana Patitz zu den erfolgreichsten Supermodels der 80er und 90er Jahre. (Bild: "Stephanie, Cindy, Christy, Tatjana, Naomi, Hollywood, 1989" von Herb Ritts)
Sie zierte die Titelseiten vieler großer Modemagazine, war im berühmten Musikvideo von George Michael zu dessen Hit "Freedom" zu sehen ...
... und wurde auch durch Bilder von Star-Fotograf Peter Lindbergh bekannt. Patitz (Bildmitte) starb am 11. Januar im Alter von 56 Jahren an Brustkrebs.
Der britische Schauspieler Julian Sands hatte seinen großen Durchbruch 1985 mit der Oscar-gekrönten Romanverfilmung "Zimmer mit Aussicht". Andere bekannte Filme sind das Drama "Killing Fields - Schreiendes Land" von 1984, "Leaving Las Vegas" von 1995 an der Seite von Nicolas Cage und "Ocean's 13" mit George Clooney und Brad Pitt von 2007.
Am 13. Januar war Sands zu einem Ausflug aufgebrochen und nicht zurückgekehrt. Ende Juni erst wurden seine sterblichen Überreste am Mount San Antonio nahe L.A. gefunden; etwa einen Monat später nach der Obduktion gab die Polizei bekannt, die Todesursache werde als "ungeklärt" eingestuft. Ebenso das genaue Datum des Todes. Sands wurde 65.
Lisa Marie Presley war die einzige Tochter der Rock'n'Roll-Legende Elvis Presley. Er hatte ihre Mutter Priscilla 1967 geheiratet; die Ehe wurde 1973 geschieden. (Hier alle drei kurz nach der Geburt von Lisa Marie 1968.)
Lisa Marie Presley selbst war vier Mal verheiratet - am schlagzeilenträchtigsten war dabei ihre Ehe mit dem "King of Pop" Michael Jackson, die von 1994 bis 1996 hielt. Sie selbst war auch Sängerin und Songschreiberin und brachte insgesamt drei Alben heraus.
Am 10. Januar hatte sie mit ihrer Mutter (l.) noch an der Gala zur Verleihung der Golden Globes teilgenommen. Dabei war der US-Schauspieler Austin Butler (2.v.l.) für seine Titelrolle im Film "Elvis" von Baz Luhrmann (r.) ausgezeichnet worden.
Am 12. Januar wurde Lisa Marie Presley nach einem mutmaßlichen Herzstillstand leblos in ihrem Haus gefunden. Sie konnte wiederbelebt werden, wurde ins Krankenhaus gebracht und starb dort. "Schweren Herzens muss ich die niederschmetternde Nachricht teilen, dass meine wunderschöne Tochter Lisa Marie uns verlassen hat", wurde ihre Mutter Priscilla zitiert. Am 1. Februar wäre Lisa Marie 55 geworden.
Gina Lollobrigida zählt zu den großen Filmikonen Italiens. Neben Sophia Loren, Claudia Cardinale und Monica Vitti erlangte sie in den Nachkriegsjahrzehnten weltweiten Ruhm. Zeitweise war sie eine der bestbezahlten Schauspielerinnen der Welt. In Anlehnung an einen ihrer Filme wurde sie gar als "schönste Frau der Welt" bezeichnet.
International bekannt wurde sie mit Filmen wie "Fanfan, der Husar" und "Die Schönen der Nacht" (beide 1952). 1956 war sie in "Der Glöckner von Notre Dame" an der Seite von Anthony Quinn (im Bild) zu sehen.
In den 70er Jahren zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück und arbeitete fortan als Fotografin. Mit Porträts etwa von Prominenten aus der Politik und namhaften Schauspielkollegen (hier Claudia Cardinale, 1967) hatte sie großen Erfolg.
Später stand Lollobrigida wieder für Filmprojekte vor der Leinwand, 1986 war sie Jury-Vorsitzende bei den Berliner Filmfestspielen. In den 90er Jahren wechselte sie zur Bildhauerei, stellte Skulpturen aus und engagierte sich als UNICEF-Botschafterin. Auf roten Teppichen und bei Film-Galas war die Diva danach noch oft gern gesehener Gast. Lollobrigida starb am 16. Januar mit 95 Jahren.
Der US-amerikanische Singer-Songwriter David Crosby (2.v.l.) war in den 60er Jahren zunächst Gründungsmitglied der Folkrock-Band The Byrds, mit der er Hits wie "Mr. Tambourine Man" und "Turn Turn Turn" aufnahm. Streitereien führten 1967 zu Crosbys Entlassung.
1968 gründete er mit Stephen Stills und Graham Nash die Band Crosby, Stills and Nash, die 1969 einen unvergessenen Auftritt beim Musikfestival in Woodstock hatte. Zusammen mit Neil Young firmierte die Superband auch unter dem Namen Crosby, Stills, Nash & Young. (im Bild, 1974)
Crosby nahm zudem mehrere Solo-Alben auf. Der zweimal in die Rock and Roll Hall of Fame Aufgenommene sorgte auch mit seinem ausschweifenden Lebensstil für Schlagzeilen. In den 80er Jahren verbrachte er wegen Kokain- und Waffenbesitzes mehrere Monate im Gefängnis. 1994 unterzog er sich einer Lebertransplantation - das Organ war durch jahrzehntelangen Drogenkonsum geschwächt. "Ich weiß nicht, warum ich noch am Leben bin, während Jimi (Hendrix) und Janis (Joplin) es nicht sind", sagte er 2014 dem Magazin "Rolling Stone". "Ich hatte Glück." Crosby starb am 18. Januar mit 81.
Der spanische Modeschöpfer Paco Rabanne war für seine extravaganten Entwürfe, untypischen Materialien und Parfüms bekannt. Er schockte das Publikum der Laufstege ...
... Mitte der 60er Jahre mit "experimentellen Kleidern aus zeitgenössischen Materialien" und "untragbaren Kleidern". Er unterlegte seine Modenschauen mit Musik - auch das war neu.
Rabannes Kleider und Filmkostüme wurden unter anderem von Brigitte Bardot, Jane Fonda und der französischen Sängerin Françoise Hardy (im Bild) getragen.
Zum Entsetzen der US-Modepresse arbeitete er bereits in den 60er Jahren mit schwarzen Models zusammen.
Sein erstes Parfüm kam bereits 1968 auf den Markt, es trug den Namen "Kühlergrill" (Calandre). Seitdem kamen immer neue Düfte hinzu. Der Erfolg seiner Parfüm-Sparte ermöglichte es ihm, weiter aufwändige Haute-Couture-Kollektionen zu entwerfen. Rabanne starb am 3. Februar; er wurde 88.
Der Theatermacher Jürgen Flimm hatte seine berufliche Laufbahn Ende der 1960er Jahre an den Münchner Kammerspielen als Regieassistent begonnen. Erste Inszenierungen übernahm er Anfang der 1970er, es folgten Stationen als Spielleiter in Mannheim und Hamburg. Intendant war er unter anderem am Schauspielhaus Köln, am Thalia Theater Hamburg, bei der Ruhrtriennale und bei den Salzburger Festspielen.
Darüber hinaus führte er Regie bei Film- und Fernsehproduktionen und war als Schauspieler tätig. Von 2010 bis 2018 war Flimm Intendant der Berliner Staatsoper (im Bild: 2014 mit Generalmusikdirektor Daniel Barenboim). Flimm starb am 4. Februar im Alter von 81 Jahren, einen Tag vor ...
... dem ehemaligen pakistanischen Militärmachthaber Pervez Musharraf. Der Vier-Sterne-General hatte 1999 in einem unblutigen Putsch die Macht an sich gerissen und von 2001 bis 2008 den Posten des Armeechefs und des Präsidenten auf sich vereint.
Seit 2016 lebte Musharraf im Exil. Er starb nach langer Krankheit mit 79 Jahren in Dubai.
Der Komponist und Songwriter Burt Bacharach war für seine romantischen Balladen zwischen Jazz und Pop bekannt und schuf Welthits wie "Raindrops Keep Fallin' On My Head", "I Say a Little Prayer" und "Walk On By".
Seine von Stars wie Dionne Warwick, Aretha Franklin oder Tom Jones gesungenen Songs stürmten immer wieder die Charts. (Bild: 1986 mit Dionne Warwick, Stevie Wonder und Elizabeth Taylor unten; Clive Davis, Gladys Knight und Bacharachs damalige Ehefrau Carole Bayer Sager oben)
Der passionierte Jazz-Pianist studierte an mehreren US-Universitäten Komposition und arbeitete nach seiner Zeit bei der Armee als musikalischer Direktor für die Tourneen von Marlene Dietrich (hier beide 1960).
1957 lernte er den Songtexter Hal David kennen, mit dem er eine der erfolgreichsten künstlerischen Partnerschaften der US-Musikgeschichte einging. Zwischen 1962 und 1968 schafften Bacharach und David (hier beide 2003) es mit ihren Songs 15 Mal in die Top 40 der US-Charts. 1973 zerstritten sich beide aber aus finanziellen Gründen. Zehn Jahre lang kommunizierten sie nur über Anwälte, arbeiteten nie wieder zusammen. Einer der bekannten Songs des Duos ...
... ist "Raindrops Keep Fallin' On My Head" für den Film "Butch Cassidy und Sundance Kid" mit Paul Newman und Robert Redford von 1969. Der Song wurde mit einem Oscar ausgezeichnet, einen weiteren gab es für die beste Filmmusik. Einen dritten Oscar bekam Bacharach für den Song für den Film "Arthur - Kein Kind von Traurigkeit" von 1981. Zudem gewann er in seiner Karriere sechs Grammys. Bacharach starb am 8. Februar; er wurde 94.
Carlos Saura war einer der wichtigsten und erfolgreichsten spanischen Regisseure der vergangenen Jahrzehnte. Vor allem mit seinem Film ...
... "Carmen" (1983) wurde er auch in Deutschland einem breiteren Publikum bekannt. Seit seinen Anfängen im Jahr 1955 drehte Saura mehr als 50 Spiel- und unzählige Kurzfilme. Musik- und Tanzfilme waren seine großen Leidenschaften.
Saura, der auch fotografierte, malte und Romane schrieb, war bis zuletzt aktiv und sollte am 11. Februar einen Goya-Ehrenpreis der Filmakademie erhalten. Er starb einen Tag zuvor mit 91 Jahren - den Preis nahmen an seiner Stelle seine Ehefrau Eulalia Ramon zusammen mit ihrem Sohn Antonio und ihrer Tochter Ana entgegen.
Hans Modrow war der letzte DDR-Ministerpräsident der SED. Er lenkte die Geschicke der DDR von November 1989 bis April 1990, verhandelte nach dem Fall der Mauer die ersten Annäherungsschritte mit der Bundesregierung. In seiner fünfmonatigen Amtszeit versuchte Modrow mit seinem Drei-Stufen-Plan noch, ein Stück DDR zu retten.
Als Preis für die deutsche Einheit forderte er eine militärische Neutralität des neuen Staates. Im März 1990 gründete seine Regierung die Treuhandanstalt, die den Übergang von der Plan- in die Marktwirtschaft organisieren sollte. Das sogenannte Modrow-Gesetz ermöglichte vielen Haus- und Hof-Besitzern, die Grundstücke, auf denen ihre Häuser standen und die oft nach dem Krieg enteignet worden waren, sehr preiswert zu kaufen.
Bei den ersten freien Volkskammerwahlen am 18. März 1990 verlor die SED-PDS die Macht und Modrow einen Monat später sein Amt. Nach der Wiedervereinigung saß er von 1990 bis 1994 für die PDS im Bundestag und von 1999 bis 2004 im Europaparlament. Bis ins hohe Alter beriet er die Linke als Vorsitzender von deren Ältestenrat. Modrow starb am 11. Februar im Alter von 95 Jahren.
Die US-Schauspielerin Raquel Welch feierte vor allem in den 60er und 70er Jahren Kino-Erfolge und wurde zu einer der meistfotografierten Hollywood-Schönheiten.
Den Durchbruch hatte sie 1966 in dem Steinzeit-Hit "Eine Million Jahre vor unserer Zeit" - vor allem dank ihres knappen Leder-Bikinis. Als Höhlenmädchen Loana wurde die damals 26-Jährige über Nacht zum Sexsymbol.
Welch spielte im Laufe ihrer Karriere in vielen weiteren Kino- und Fernsehfilmen mit, darunter in "Das älteste Gewerbe der Welt" (1967), im Mantel-und-Degen-Film "Die drei Musketiere" (1973) sowie in der Komödie "Die nackte Kanone 33 1/3" (1994). Für ihre Rolle in "Die drei Musketiere" (im Bild, mit Michael York und Richard Chamberlain) gewann sie einen Golden Globe.
Noch 2017 war sie auf der Leinwand zu sehen - in der Komödie "How to Be a Latin Lover" spielte Welch (im Bild bei der Premiere) eine verwitwete Millionärin, die von jüngeren Männern umgarnt wird. Welch starb am 15. Februar mit 82 Jahren.
Tim Lobinger war einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Stabhochspringer - bekannt für seine sportlichen Leistungen, aber auch für seine extrovertierte Art, seine oft ausgefallenen Sonnenbrillen und seine langen Locken.
Er war 1997 der erste deutsche Stabhochspringer, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig.
Im März 2017 war bei Lobinger Blutkrebs diagnostiziert worden. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden, zwischenzeitlichen Rückfällen und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt Lobinger wieder als gesund. 2020 musste er sich aber wieder einer Therapie unterziehen und erhielt zusätzlich Bestrahlungen. Er verlor seinen Kampf gegen den Krebs am 16. Februar, im Alter von 50 Jahren.
Der Schlagersänger Tony Marshall - mit bürgerlichem Namen Herbert Anton Bloeth - war berühmt geworden 1971 mit dem Lied "Schöne Maid". Für die Fans war Marshall ein Entertainer und vor allem auf Schlager gebucht; er wurde auch "Fröhlichmacher der Nation" genannt.
Dabei hatte Marshall ein Staatsexamen als Opernsänger, beherrschte sechs Instrumente. Der Vater dreier Kinder war seit Jahrzehnten mit seiner Jugendliebe Gaby verheiratet. (Bild von 1980, mit Tochter Stella und den Söhnen Pascal und Marc)
Die letzten Jahre hatte sich der Risiko-Dialyse-Patient aus der Öffentlichkeit weitgehend zurückgezogen. Marshall starb am 16. Februar nur wenige Tage nach seinem 85. Geburtstag.
Die Schauspielerin Nadja Tiller wurde bekannt und berühmt durch den Film "Das Mädchen Rosemarie", in dem sie 1958 als Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt zu sehen war. Für Tiller brachte die Rolle den internationalen Durchbruch: Sie drehte mit Kollegen wie ...
... Jean-Paul Belmondo (im Bild, "Geliebter Schuft" von 1966), Jean Gabin, Yul Brunner, Rod Steiger und Curd Jürgens.
Nach zahlreichen Kinofilmen, unter anderem mit ihrem Ehemann Walter Giller (hier beide 1958), arbeitete sie ab den 60er Jahren verstärkt fürs Fernsehen und am Theater. Die beiden heirateten 1956 und blieben bis zu Gillers Tod im Jahr 2011 ein Paar. Sie bekamen zwei Kinder und vier Enkelkinder.
2009 spielten sie und Giller in Leander Haußmanns Kinofilm "Dinosaurier - Gegen uns seht ihr alt aus" mit. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte Tiller in einer Seniorenresidenz in Hamburg. Sie starb mit 93 Jahren am 21. Februar.
Als "Hansi" feierte Hans-Joachim Behrendt als Schlagzeuger mit der Band Ideal riesige Erfolge in Zeiten der Neuen Deutschen Welle. Die 1980 gegründete Band um Sängerin Annette Humpe, den 2007 gestorbenen Frank Jürgen Krüger und den Bassisten Ernst Ulrich Deuker existierte bis 1983. Beim Ideal-Song "Schöne Frau mit Geld" von 1982 war Behrendt als Sänger zu hören. Er starb am 27. Februar im Alter von 68 Jahren.
Steve Mackey war Bassist der Britpop-Band Pulp. Pulp gehörte zu den wichtigsten Vertretern des Britpops in den 90er Jahren und ist bekannt für Hits wie "Common People" und "Disco 2000". Mackey hatte sich ...
... 1989 Pulp angeschlossen (Bild von 1995). Mackey (2.v.l.) spielte auf vielen Studioalben der Band mit, darunter "His 'n' Hers" von 1994, das die Band mit Sänger Jarvis Cocker in Großbritannien bekannt machte. Nach einer neunjährigen Pause war Pulp noch einmal von 2011 bis 2013 aktiv. Mackey starb am 2. März nach einem langen Klinikaufenthalt im Alter von 56 Jahren.
Der US-Schauspieler Tom Sizemore (l.) wurde durch Rollen in "Black Hawk Down" oder "Der Soldat James Ryan" (im Bild) bekannt. Weitere Rollen hatte er unter anderem in "Pearl Harbor", "True Romance", "Red Planet", "Natural Born Killers" oder "The Secret Man". Im Laufe seiner Karriere war Sizemore ...
... häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Mehrmals kam es zu Festnahmen wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt, illegalen Drogenbesitzes und Verletzung von Bewährungsauflagen. Er saß Haftstrafen ab und nahm an Entzugsprogrammen teil. Mitte Februar war Sizemore nach einem Schlaganfall und Hirnaneurysma ins Krankenhaus gekommen. Nachdem die Ärzte für den im Koma Liegenden keine Chancen mehr auf Besserung sahen, empfahlen sie der Familie, lebenserhaltende Geräte abzustellen. Sizemore starb mit 61 am 3. März.
Der Schauspieler Heinz Baumann wurde besonders als Krimi-Darsteller bekannt. Ab 1987 ermittelte er in der ZDF-Serie "Soko 5113" erst als Hauptkommissar, später als Privatdetektiv Jürgen Sudmann.
1993 nahm er auch in der ARD die Spur von Ganoven und Bösewichten auf. In "Adelheid und ihre Mörder" spielte Baumann an der Seite von Evelyn Hamann den etwas trotteligen Hauptkommissar Ewald Strobel, der seine Fälle nur mithilfe seiner findigen Sekretärin Adelheid lösen konnte. Beide Serien wurden zu großen Erfolgen.
Mit der Komikerin Beatrice Richter bekam Baumann 1978 eine Tochter, Judith Richter, die auch Schauspielerin wurde und durch viele TV-Produktionen bekannt ist (hier alle drei 2019). Am 12. Februar war Baumann 95 Jahre alt geworden; er starb am 4. März.
Der Gitarrist Gary Rossington war das letzte Gründungsmitglied der US-Rockband Lynyrd Skynyrd. Songs wie "Sweet Home Alabama" (1974) und "What's Your Name" (1977) machten die Band aus Florida weltberühmt. Sie gehörte in den 1970er Jahren zu den wichtigsten Vertretern des Southern Rock.
Rossington hatte wiederholt mit Herzproblemen zu kämpfen. 2021 musste er sich einer Not-OP am Herzen unterziehen. In den 70er Jahren überlebte Rossington gleich mehrere schwere Unfälle, darunter einen Autounfall 1976 und einen Flugzeugabsturz 1977. Bei dem Absturz starben drei andere Bandmitglieder: Leadsänger Ronnie Van Zant, Gitarrist Steve Gaines und Background-Sängerin Cassie Gaines. Lynyrd Skynyrd löste sich daraufhin auf und wurde erst 1987 mit neuen Mitgliedern wieder zum Leben erweckt. Rossington starb am 5. März mit 71 Jahren.
Heinz Florian Oertel (2.v.r.) war der bekannteste Sportjournalist der DDR. Er berichtete unter anderem von 17 Olympischen Spielen und 8 Fußball-Weltmeisterschaften. Oertel hatte ein großes Fach- und Allgemeinwissen und war nicht nur auf den Sport fixiert. Er moderierte auch TV- oder Radio-Sendungen wie "Ein Kessel Buntes" oder "He, he, he - Sport an der Spree".
Oertel war bekannt für seine lebendige, lebhafte Art zu sprechen - er nahm die Zuhörer mit in seine Gefühlswelt. Sein "Waldemar!" wurde besonders berühmt: "Liebe junge Väter oder angehende - haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!" Er kommentierte damit das Goldrennen von Marathonläufer Waldemar Cierpinski (im Bild, 2023, mit Oertel-Foto) bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau.
Oertel war auch Autor und Herausgeber vieler Olympia-Bücher und unterrichtete an Hochschulen in Ost und West. Er starb am 27. März mit 95 Jahren, einen Tag vor ...
... Robert Gallinowski. Der Schauspieler wurde einem breiteren Publikum vor allem durch seine Auftritte in TV-Reihen wie "Tatort", "Polizeiruf 110", "Kommissar Stolberg" und "Der Alte" bekannt. Er war auch in der Netflix-Serie "Kleo" zu sehen. Insgesamt hatte er seit Mitte der 1990er Jahre mehr als 70 Rollen in Film und Fernsehen. Gallinowski starb überraschend im Alter von 53 Jahren.
Fröhlich, herzlich, schlagfertig - so liebten Fans die Schauspielerin Maria Sebaldt. Viele kannten sie aus Serien wie "Ich heirate eine Familie" und "Die Wicherts von nebenan". Vor allem in den 1980er Jahren war sie das Gesicht des deutschen Wohlfühl-Fernsehens. Sebaldt starb am 4. April mit 92 Jahren.
Die britische Modedesignerin Mary Quant (Mitte) war eine Legende in ihrer Branche in den "Swinging Sixties" und ist bis heute vor allem dafür bekannt, dass sie den Minirock populär machte. Mit 21 eröffnete Quant ihren ersten Laden in Londons berühmter King's Road, um der Schickeria Bekleidung und Accessoires zu verkaufen.
Da niemand die Kleidung entwarf, die sie sich vorstellte, begann sie selbst Mode zu produzieren. Sie benannte den Minirock nach ihrem Lieblingsauto, dem Mini Cooper. Neu war diese sexy Rocklänge zwar nicht, aber ihre trendigen Designs setzten sich schnell auf den Straßen der Modemetropolen London und New York durch. Da es ihr wichtig war, Kleidung erschwinglich zu machen, veröffentlichte sie sogar die Schnittmuster ihrer Designs. Ihre Mode stand für die Befreiung der Frau, Wirtschaftsaufschwung und Spaß.
Bereits 1966 wurde Quant mit dem Orden "Order of the British Empire" (OBE) für ihren Beitrag zur Modebranche ausgezeichnet. Im Jahr 2014 wurde sie zur "Dame" ernannt und 2022 sogar mit dem hohen Rang "Companion of Honour" ausgezeichnet. Quant starb am 13. April im Alter von 93 Jahren.
Die Schauspielerin Karin Gregorek war bereits zu DDR-Zeiten in Theater, Film und Fernsehen erfolgreich und in vielen Produktionen der DEFA und des DDR-Fernsehens zu sehen. Besonders bekannt wurde sie aber in ihrer Rolle ...
... als Klosterschwester Felicitas Meier aus dem ARD-Quotenhit "Um Himmels Willen" (2002-2021). Sie war auch sehr häufig in der ZDF-Familienserie "Tierarzt Dr. Engel" zu sehen und hatte darüber hinaus Auftritte in den ARD-Krimis "Polizeiruf 110" und "Tatort". Gregorek starb am 22. April mit 81 Jahren.
Ernst Huberty war langjähriger Moderator der ARD-"Sportschau" - von 1961 bis 1982. Auch die allererste Sendung am 4. Juni 1961 hat er moderiert. Zu den besonderen Spielen, die er als Reporter kommentierte, gehörten ...
... das Jahrhundertspiel Deutschland gegen Italien (4:3 n.V.) bei der WM 1970 in Mexiko (im Bild), die "Wasserschlacht von Frankfurt" bei der WM 1974, als Polen dem späteren Weltmeister Deutschland 0:1 unterlag, sowie das Endspiel bei der EM 1976 in Belgrad, bei der Uli Hoeneß den entscheidenden Elfmeter verschoss und die Tschechoslowakei Europameister wurde. Huberty starb mit 96 Jahren am 24. April.
Der US-amerikanische Sänger, Schauspieler und Entertainer Harry Belafonte wurde mit zwei langgezogenen Silben zum Weltstar: "Daaaay-Ooo" sang er zum Auftakt des Calypso-Hits "Banana Boat Song", der längst zum Ohrwurm-Klassiker geworden ist. Mehr als 100 Millionen Alben mit Songs wie "Island in the Sun" und "Matilda" verkaufte Belafonte danach, spielte in mehr als 40 Filmen mit ...
... und engagierte sich immer auch politisch. An der Seite von Martin Luther King Jr. (Bild, 1965) kämpfte er für schwarze Bürgerrechte in den USA, mit Nelson Mandela gegen die Apartheid in Südafrika und als UNICEF-Botschafter für Kinder auf Haiti und im Sudan.
Belafonte gehört zu den wenigen Menschen, die alle großen Entertainment-Preise der USA - Emmy (im Bild, 1960), Grammy, Oscar und Tony - gewonnen haben, ist also ein sogenannter "EGOT". Im November 2022 war er in die Ruhmeshalle des Rock & Roll aufgenommen worden.
Belafonte war drei Mal verheiratet und hat aus diesen Ehen drei Töchter und einen Sohn. Am 25. April starb er im Alter von 96 Jahren in seinem New Yorker Zuhause an Herzversagen, mit seiner Frau Pamela Frank an seiner Seite. (hier beide 2017)
In etwa 80 Opernrollen stand Günter Wewel auf der Bühne, doch sein größtes Publikum erreichte er als Moderator der Volksmusik- und Reisesendung "Kein schöner Land". Fast 19 Jahre lang moderierte er die ARD-Sendereihe und brachte damit Europas schönste Landschaften mit ihren traditionellen Liedern in viele Wohnzimmer. Wewel starb am 9. Mai im Alter von 88 Jahren.
Die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff wurde vor allem für ihre frühen Arbeiten mit vielen Preisen ausgezeichnet. Mit ihrer Erzählung "Pong" überzeugte sie 1998 beim Ingeborg-Bachmann-Preis. Später folgten unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse 2009 für "Apostoloff" oder der Georg-Büchner-Preis 2013. 2014 sorgte Lewitscharoff mit einer Rede in Dresden für Aufsehen und Kritik. Darin bezeichnete sie Retortenkinder als "Halbwesen" und verglich die Reproduktionsmedizin mit Praktiken aus der NS-Zeit. Später distanzierte sie sich von ihren Äußerungen. Lewitscharoff starb am 13. Mai mit 69 Jahren; sie hatte schon lange an Multipler Sklerose gelitten.
Klaus Feldmann war das Gesicht der "Aktuellen Kamera". Von 1961 bis September 1989 las der gelernte Buchdrucker und Journalist in der abendlichen Sendung die Nachrichten für DDR-Bürger. Die Leser der DDR-Programmzeitschrift "FF dabei" wählten den populären Sprecher 14 Mal zum Fernsehliebling.
Nach dem Mauerfall arbeitete Feldmann als Pressereferent bei der Prüfgesellschaft DEKRA und später als Sprecher und Redakteur von lokalen Fernsehsendern. Er schrieb mehrere Bücher und war auch mit Lesungen unterwegs. Feldmann starb im Alter von 87 Jahren am 15. Mai.
Der österreichische Schauspieler Helmut Berger feierte seine größten Erfolge in den 60er und 70er Jahren. 1964 arbeitete er als Filmstatist, ehe ihn der berühmte, 38 Jahre ältere Regisseur Luchino Visconti (l.), sein späterer Lebensgefährte, entdeckte. Unter Viscontis Regie spielte Berger seine eindringlichsten Rollen. Etwa 1972 in "Ludwig II." neben Romy Schneider.
In "Gewalt und Leidenschaft" spielte er an der Seite von Hollywood-Legende Burt Lancaster einen provokanten, schönen Jüngling. Er wurde in der Zeit auch "schönster Mann der Welt" genannt. Viscontis Tod 1976 stürzte Berger in eine tiefe Krise.
Er verfiel dem Alkohol, trieb die Rolle des dekadenten Bohemiens im wirklichen Leben zum Exzess und drehte kaum noch Filme. Berger zehrte zunehmend von seiner Vergangenheit, machte mehr mit Auftritten in Talkshows als mit schauspielerischen Leistungen von sich reden. 2013 trat er im Dschungelcamp bei RTL auf, musste das Camp aber aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig verlassen. Er starb am 18. Mai, kurz vor seinem 79. Geburtstag.
Am 24. Mai ging ein Schock durch die Musikwelt: die große, großartige Tina Turner war im Alter von 83 Jahren gestorben. Sie hatte mit ihrer gewaltigen Stimme, gewagten Kostümen und überschäumender Energie ein Millionenpublikum begeistert.
Turner wurde in den 60er und 70er Jahren im Duo mit ihrem damaligen Ehemann Ike Turner bekannt. Hits wie "River Deep - Mountain High" und "Nutbush City Limits" stürmten die Charts in vielen Ländern. Wie Turner erst viel später enthüllte, war die Ehe aber eine Tortur für sie. Ike schlug und drangsalierte sie. Diese düstere Seite zeigt auch die Filmbiografie "Tina - What's Love Got To Do With It?" (1994) mit Angela Bassett in der Hauptrolle.
1976 trennte sich Tina Turner von ihm - und startete ein paar Jahre später allein durch: Das Album "Private Dancer" wurde 1984 ihr Solo-Durchbruch. Fortan füllte sie in aller Welt Stadien und Konzertsäle. Viele Hits überdauern bis heute, etwa "What's Love Got To Do With It?" oder "We Don't Need Another Hero".
Nach einer Abschiedstournee 2009 zog sie sich mit 70 Jahren ins Privatleben zurück. Mit ihrem 16 Jahre jüngeren deutschen Partner Erwin Bach lebte Turner seit den 90er Jahren am Zürichsee in der Schweiz. Dort feierten die beiden 2013 ein rauschendes Hochzeitsfest. Turner nahm später sogar die Schweizer Staatsbürgerschaft an. In den letzten Jahren kämpfte sie gegen Darmkrebs und Nierenversagen. Ihr Mann spendete ihr 2017 eine Niere. In der Autobiografie "My Love Story" schrieb sie, Bach sei ihr Retter und die größte Liebe ihres Lebens geworden.
Der in Graz geborene Schauspieler Peter Simonischek hat auf den deutschsprachigen Bühnen fast alle Rollen gespielt und dabei Kritik und Publikum oft tief beeindruckt. Als Jedermann im "Jedermann" (im Bild) stand er so oft wie kein anderer in diesem Part bei den Salzburger Festspielen auf der Bühne.
Als kauziger Alt-68er griff er gar nach dem Oscar: 2017 war "Toni Erdmann" mit Simonischek in der Hauptrolle (neben Sandra Hüller) als bester nicht-englischsprachiger Film zumindest im Finale.
Ob Drama oder Komödie - die Präsenz des Schauspielers auf der Bühne oder am Set war gewaltig. Mit seiner markanten Stimme arbeitete er als Sprecher für Hörbücher oder trat, teils zusammen mit seiner Frau Brigitte Karner (hier beide 2022), bei Lesungen auf. Simonischek starb mit 76 am 30. Mai.
Astrud Gilberto wurde mit ihrer englischen Version des Liedes "Garota de Ipanema"- "Girl from Ipanema" - weltberühmt. Mit ihrem Ehemann, der brasilianischen Musiklegende João Gilberto, hatte sie den Bossa Nova auf der ganzen Welt bekannt gemacht. Sie starb am 5. Juni im Alter von 83 Jahren.
Milliardär, Gesetzesbrecher, Politikphänomen: Silvio Berlusconi prägte Italien als Ministerpräsident mehr als zwei Jahrzehnte. Er polarisierte, wurde verehrt oder verachtet.
Berlusconi war zunächst Geschäftsmann und stand seit 1994 insgesamt vier Regierungen in Italien als Ministerpräsident vor. Immer wieder gab es Vorwürfe von Interessenkonflikten zwischen seinem Amt und dem von ihm kontrollierten Medienimperium Mediaset. Auch musste er sich vielen Gerichtsprozessen stellen. Im Zusammenhang mit einer Strafe wegen Steuerhinterziehung wurde er 2013 aus dem Parlament ausgeschlossen und durfte in den folgenden Jahren keine öffentlichen Ämter ausüben.
Er klagte dagegen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Zuletzt war er Abgeordneter im Senat, der kleineren der zwei Parlamentskammern in Rom. Im März 2015 wurde er im "Bunga-Bunga"-Prozess um Sex mit minderjährigen Prostituierten und Amtsmissbrauch in letzter Instanz freigesprochen. Auch ein Folgeverfahren wegen Zeugenbestechung endete mit einem Freispruch. Seiner Beliebtheit bei vielen Italienern taten die Konflikte mit dem Gesetz aber keinen Abbruch. Berlusconi starb am 12. Juni mit 86 Jahren.
Horst-Dieter Höttges, Spitzname "Eisenfuß": 66 Länderspiele, mit Werder Bremen deutscher Meister 1965, Europameister 1972 und Weltmeister 1974 - Höttges zählt zu den absoluten Werder-Legenden und war einer der großen Fußballer Deutschlands. Am 22. Juni ist er 79-jährig gestorben.
John Goodenough war einer der Erfinder der wiederaufladbaren Batterie. Er hatte mit seiner Forschung in den 70er und 80er Jahren zur Eignung von Lithium-Cobalt-Oxid als Elektrodenmaterial maßgeblich zur Erfindung der Lithium-Ionen-Batterie beigetragen. 2019 war er gemeinsam mit dem Briten Stanley Whittingham und dem Japaner Akira Yoshino mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Goodenough starb am 25. Juni im stolzen Alter von 100 Jahren.
Der Schweizer Schriftsteller Peter Bieri wurde unter seinem Alias Pascal Mercier bekannt. Sein größter Erfolg war sein Roman "Nachtzug nach Lissabon", der 2004 erschien. Das Buch wurde millionenfach verkauft, die Übersetzungsrechte sind in mehr als 40 Sprachen weltweit vergeben. Eine Verfilmung kam 2013 ins Kino. Der Autor starb am 27. Juni mit 79 Jahren.
Der US-Schauspieler Alan Arkin spielte in seiner langen Schauspielkarriere in mehr als 100 Filmen und Serien mit. Bekannt ist er vielen vor allem durch seine Rolle im Iran-Thriller "Argo" ...
... und durch die in der Tragikomödie "Little Miss Sunshine", für die er 2007 den Oscar als bester Nebendarsteller bekam. Vier Mal war er für den Academy Award nominiert, das erste Mal gleich für seine erste Leinwandrolle in der Agenten-Komödie "Die Russen kommen! Die Russen kommen!" aus dem Jahr 1966. Andere bekannte Filme mit Arkin sind "Catch-22" von 1970 und "Edward mit den Scherenhänden" von 1990.
Seine letzte Oscar-Nominierung erhielt Arkin für "Argo" von 2012 an der Seite von Ben Affleck (im Bild). Arkin arbeitete auch als Regisseur, Drehbuchautor und Sänger. Mit seiner Band "The Tarriers" hatte er 1956 mit dem Song "The Banana Boat Song" einen Hit. Das Lied wird heute vor allem mit Harry Belafonte in Verbindung gebracht. Arkin starb mit 89 am 29. Juni.
Im Juni 1944 starteten die Alliierten mit der Landung in der Normandie die Befreiung Westeuropas von den deutschen Besatzern. Mit dabei war auch der französische Kommandosoldat Léon Gautier. Er zählte zu den 177 Soldaten des französischen Kommandos Kieffer, die gemeinsam mit britischen Soldaten ...
... am 6. Juni 1944 in der Normandie landeten. Gautier war noch im Juni zum 79. Jahrestag des sogenannten D-Days mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zusammengetroffen (im Bild). Am 3. Juli starb Frankreichs letzter Veteran des D-Days; er wurde 100 Jahre alt.
Milan Kundera war einer der bedeutendsten europäischen Schriftsteller seiner Generation. Seine tragikomischen Liebesgeschichten bewegten viele Menschen, wurden in alle Weltsprachen übersetzt und millionenfach verkauft. Seine Themen waren das Leben im Exil und der europäische Roman.
Mit seinem Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins" erlangte Kundera 1984 Weltruhm. Hollywood verfilmte 1988 die tragische Liebes- und Exilantengeschichte zwischen der Kellnerin Teresa und dem Arzt Tomas mit Juliette Binoche und Daniel Day-Lewis in den Hauptrollen.
Kundera wurde 1929 im mährischen Brünn (Brno) geboren. 1975 zog er mit seiner Frau Vera nach Frankreich, 1979 wurde ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft entzogen. Genau 40 Jahre später wurde Kundera wieder Bürger Tschechiens. Er starb am 11. Juli im Alter von 94 Jahren.
Die SPD-Politikerin Heide Simonis hat Geschichte geschrieben. Als erste Frau übernahm sie 1993 die Führung einer Landesregierung in Deutschland: Bis 2005 war sie Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein. Ihre politische Karriere ...
... endete spektakulär: Bei der Ministerpräsidentenwahl im März 2005 verweigerte ihr ein Abweichler in vier Durchgängen die Stimme; daran scheiterte ihre Wiederwahl im Landtag. Wer das war, ist bis heute unklar - die Abstimmungen waren geheim.
Mit oft pointierten Äußerungen zu politischen Themen sorgte Simonis häufig für Aufmerksamkeit in den Medien, eckte damit aber auch bei der eigenen Parteiführung an. Nach ihrem Sturz als Ministerpräsidentin übernahm Simonis 2005 bis 2008 den ehrenamtlichen Vorsitz des Kinderhilfswerks UNICEF Deutschland. 2014 verlieh Ministerpräsident Torsten Albig ihr die Ehrenbürgerwürde des Landes Schleswig-Holstein. Sie wurde damit als erste Frau ausgezeichnet. In den letzten Jahren litt Simonis zunehmend unter Parkinson. Sie starb am 12. Juli, wenige Tage nach ihrem 80. Geburtstag.
Die britisch-französische Schauspielerin und Sängerin Jane Birkin hatte ihren Durchbruch 1969 mit dem Song "Je t'aime, moi non plus". Der gesungene Orgasmus mit Serge Gainsbourg (hier beide 1970) wurde zum Skandal und in vielen Ländern verboten. Birkin aber machte es über Nacht zum Star - und sie und Gainsbourg zu einem Paar. Zwei Jahre später kam ihre Tochter, die spätere Schauspielerin Charlotte Gainsbourg, zur Welt. 1980 ging die Beziehung in die Brüche, nach mehr als zehn Jahren Ehe.
Ihren Durchbruch als Schauspielerin schaffte sie in Michelangelo Antonionis "Blow up" (1966). Im Erotik-Thriller "Der Swimmingpool" (1969) spielte sie neben Romy Schneider und Alain Delon (im Bild). Birkin war das Sex-Symbol der 60er und 70er Jahre - mit diesem Image habe sie sich aber gar nicht identifizieren können, sagte sie Jahrzehnte später.
Birkin war auch die Namensgeberin für die Luxushandtasche aus dem Hause Hermès, die Birkin Bag. Nach dem Tod von Gainsbourg veröffentlichte Birkin mehrere Alben, viele mit seinen Liedern, aber auch von anderen Songschreibern. Manchmal sang sie auch ihre eigenen Texte. Birkin starb am 16. Juli mit 76.
"It's been 7 hours and 15 days, since you took your love away": Schon die ersten Zeilen sind es, die einem im Gedächtnis bleiben. Sinéad O'Connor hat eins der bekanntesten Liebeslieder der Musikgeschichte gesungen - der Song "Nothing Compares 2 U", von Prince geschrieben, machte sie 1990 weltweit bekannt. Auch das Video dazu, in dem ihr eine Träne übers Gesicht rollt.
Die irische Sängerin feierte internationale Erfolge, war aber auch wegen skandalträchtiger Auftritte bekannt. So zerriss sie etwa 1992 vor laufender Kamera ein Bild von Papst Johannes Paul II. und prangerte Missbrauch in der katholischen Kirche an - im tief katholischen Irland war das ein handfester Skandal.
An den großen Erfolg ihrer frühen Karriere konnte sie später nie mehr anknüpfen. 2012 brach sie aus gesundheitlichen Gründen eine Tournee ab und begründete dies damit, dass sie manisch-depressiv sei und sich sehr unwohl fühle. Sie starb am 26. Juli im Alter von 56 Jahren, am selben Tag ...
... wie Martin Walser. Er war einer der wichtigsten zeitgenössischen Schriftsteller in Deutschland, ein ebenso begnadeter Sprachvirtuose und Erzähler wie ein Provokateur in politischen und gesellschaftlichen Fragen. Zu seinen bekanntesten Werken zählt die Novelle "Ein fliehendes Pferd" aus dem Jahr 1978, das von Kritikern gefeiert und fürs Kino verfilmt wurde. Für sein Schaffen erhielt er viele Preise, darunter den Georg-Büchner-Preis im Jahr 1981 und den Friedenspreis des deutschen Buchhandels im Jahr 1998.
Doch Walser bleibt nicht nur als Autor in Erinnerung. Er bezog oft Stellung zu aktuellen Debatten - und eckte mehrfach heftig an. 1998 kritisierte Walser bei seiner Rede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels unter anderem die "Instrumentalisierung von Auschwitz". Heftige und empörte Reaktionen waren die Folge. 2022 appellierte er mit weiteren Prominenten im Zusammenhang mit Russlands Krieg gegen die Ukraine in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, Deutschland sollte weder direkt noch indirekt schwere Waffen an die Ukraine liefern. Walser starb im Alter von 96 Jahren.
Katja Dofel war eine leidenschaftliche Börsenreporterin und berichtete für ntv ab April 2000 bis Ende 2022 aus dem ntv Börsenstudio in Frankfurt. Zuvor hatte sie mehrere Jahre direkt auf dem New Yorker Parkett als Korrespondentin gearbeitet, unter anderem auch für ntv. Dofel starb am 3. August im Alter von 52 Jahren.
Der US-Singer-Songwriter Sixto Rodriguez wurde durch den Oscar-gekrönten Dokumentarfilm "Searching for Sugar Man" berühmt. Der Film erzählt von der Suche zweier Fans nach dem in den USA in Vergessenheit geratenen Singer-Songwriter, dessen Musik in Südafrika und Australien ohne dessen Wissen unerwartete Erfolge gefeiert hatte.
Rodriguez selbst bekam von seinem Kultstatus in diesen Ländern lange überhaupt nichts mit - bis seine älteste Tochter Ende der 90er Jahre im Internet davon las. Nachdem ihn Fans danach aufgespürt hatten, feierte Rodriguez mit Konzerten in Südafrika ein triumphales Comeback. "Danke, dass ihr mich am Leben gehalten habt", sagte er zum Publikum. Rodriguez trat nach Erscheinen von "Searching for Sugar Man" auch in den USA und Europa auf, wo seine eindringliche Musik viele Menschen ebenso bewegte wie seine Lebensgeschichte. Er starb am 8. August mit 81.
René Weller war einer der schillerndsten und auch erfolgreichsten Boxer, die es in Deutschland je gab. Er war Welt- und Europameister, noch bekannter wurde er aber durch sein extravagantes Auftreten.
Bis zu seinem Wechsel ins Profilager 1980 absolvierte der Olympia-Teilnehmer von 1976 (im Bild) insgesamt 355 Amateurkämpfe und gewann davon sagenhafte 338. Viel wichtiger noch als all die Haken, Jabs und Ausweichmanöver war aber: ...
... Er schuf sich ein Image, das ihn auch außerhalb des Rings populär machte. Er nannte sich selbst "Golden Boy", trug im Ring glitzernde Shorts mit knalligen Botschaften, posierte halbnackt mit dicken Goldketten, sang 1985 den "René Weller Rap" ein und spielte im selben Jahr die Hauptrolle im Spielfilm "Macho Man". Längst hatten die Medien Weller da schon zum "schönen René" ernannt; der Frauenheld nahm diese Rolle gern an. "Ich bin der einzige Deutsche, der nackt besser aussieht als angezogen", sagte er.
Selten verlor er mal einen Boxkampf, aber als wesentlich schlimmere Pleite bewertete der fünfmalige "Boxer des Jahres" seine Festnahme und Verhaftung 1999. Unter anderem wegen Hehlerei und Kokainhandels wurde Weller zu sieben Jahren Haft verurteilt, vier musste er absitzen. Nach seiner Entlassung versuchte er sich als Schauspieler, Musiker, Box-Trainer und Initiator einer Unterhaltungsshow ("Die Rückkehr der harten Jungs"). Auch tingelte er durch diverse Reality-Show-Formate, 2005 etwa zu "Big Brother", wo er nach nur einer Woche rausgeworfen wurde.
Im Sommer 2021 hatten er und seine Ehefrau Maria öffentlich gemacht, dass Weller an Demenz erkrankt war. Er starb am 22. August im Alter von 69 Jahren.
"Abschied ist ein scharfes Schwert, das oft so tief ins Herz dir fährt", fällt vielen Deutschen zuerst ein, wenn sie den Namen Roger Whittaker hören - einer seiner größten Hits. Mehr als 25 Alben veröffentlichte der Mann mit der sanften Baritonstimme in Deutschland. Seine Spezialität: eingängige Balladen und Wohlfühl-Schlager. Zu Whittakers größten Erfolgen zählen außerdem "Albany" (1981) und "The Last Farewell" (1971), das erst mit ein paar Jahren Verzögerung ein internationaler Hit wurde. Später nahmen viele andere Künstler, darunter sogar Elvis Presley, Whittakers Lied auf.
Aufgrund seiner Popularität in Deutschland nahm der Brite viele Songs in deutscher Sprache auf. Für sein Lebenswerk wurde der britische Gentleman des deutschen Schlagers mit der "Platin-Stimmgabel" und der "Krone der Volksmusik" geehrt. Whittaker starb am 13. September mit 87 Jahren.
Alles an seinen Werken war rund und üppig: Fernando Botero war einer der bekanntesten Künstler Kolumbiens, ein Maler und ...
... ab 1976 auch Bildhauer. Seine kugeligen Bronzefiguren sind weithin bekannt; sie waren und sind an vielen Orten weltweit zu sehen (hier in Paris in den Tuilerien). Botero starb am 15. September im Alter von 91 Jahren.
Der Schauspieler Michael Gambon war insbesondere durch seine Rolle als Albus Dumbledore in den "Harry Potter"-Filmen bekannt. Der Brite spielte den Leiter der Zauberschule Hogwarts ab der dritten Folge, nachdem sein Vorgänger Richard Harris 2002 gestorben war.
Während seiner etwa 50 Jahre währenden Karriere arbeitete Gambon für Film, Fernsehen, Rundfunk und Theater. Er wurde vier Mal mit einem Fernsehpreis der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Filmen - abgesehen von seinen sechs "Harry Potter"-Filmen - zählen "Sleepy Hollow - Köpfe werden rollen" von Tim Burton ...
... und "Gosford Park" von Robert Altman. Gambon starb am 28. September; er wurde 82 Jahre alt.
Burt Young hatte zunächst eine Karriere als Profi-Boxer, bevor er Schauspieler wurde. Auf der Leinwand verkörperte er häufig harte Typen, so etwa im Filmklassiker "Chinatown" von Regisseur Roman Polanski (1974) und "Es war einmal in Amerika" (im Bild) von Sergio Leone aus dem Jahr 1984.
Seine berühmteste Rolle wurde aber die des Paulie Pennino im Boxerdrama "Rocky" aus dem Jahr 1976, in dem er einen Freund des von Stallone verkörperten Boxers Rocky Balboa spielt. Die Rolle brachte ihm eine Nominierung für einen Oscar als bester Nebendarsteller ein.
Young spielte auch in fünf weiteren "Rocky"-Filmen mit. Im Verlauf seiner langen Karriere hatte Young auch Auftritte in vielen TV-Serien, darunter "M.A.S.H", "Miami Vice" und "Law & Order". Er starb im Alter von 83 Jahren am 8. Oktober.
Noch im Sommer trat Ralf "Ralle" Ender als Fernsehgärtner in der Vox-Show "Ab ins Beet" auf. Außerdem war er aus anderen Formaten des Senders bekannt, zum Beispiel "Einmal Camping, immer Camping" und "Ab in die Ruine!". Er starb überraschend am 12. Oktober und wurde nur 63 Jahre alt.
2020 bekam die US-Lyrikerin Louise Glück den Literaturnobelpreis - für viele damals überraschend, Experten hatten ihren Namen vorab nicht auf dem Zettel. Sie wurde so weltweit bekannt. In Glücks Texten geht es fast immer um Emotionen und Gedanken, um Einsamkeit, Familienbeziehungen, Liebe, Verzweiflung, Scheidungen und Tod, oft durchwirkt mit klassischen antiken Mythen und Sagen. Am 13. Oktober starb Glück im Alter von 80 Jahren.
Der Sozialdemokrat Martti Ahtisaari war von 1994 bis 2000 finnisches Staatsoberhaupt. Für seine Bemühungen als Vermittler bei internationalen Konflikten auf verschiedenen Kontinenten seit den 1970er Jahren erhielt er 2008 den Friedensnobelpreis, für den er zuvor immer wieder als Favorit gegolten hatte. Ahtisaari starb mit 86 am 16. Oktober.
Der Schauspieler Lutz Riemann war vor allem bekannt in seiner Rolle als Oberleutnant Zimmermann in der Fernsehreihe "Polizeiruf 110", für die er von 1983 bis 1991 vor der Kamera stand. Er arbeitete zunächst im Schiffbau, bevor er über eine Laiengruppe zum Schauspielstudium kam. Nach der Wende arbeitete Riemann als Journalist im Nordosten.
Als Mitarbeiter für die DDR-Staatssicherheit spionierte Riemann nicht nur sein Umfeld in Thüringen aus, sondern auch den SPD-Politiker und späteren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, mit dem er entfernt verschwägert war. Nach dem Mauerfall freundete er sich mit dem SPD-Politiker Egon Bahr an; sie segelten auch zusammen auf der Ostsee. Riemann starb am 23. Oktober mit 82.
Der US-Schauspieler Richard Roundtree wurde als erster schwarzer Actionheld in den 1970er Jahren durch seine Hauptrolle als der coole New Yorker Detektiv in "Shaft" unter der Regie von Gordon Parks zu einem der Gesichter der Blaxploitation-Bewegung. Die Bewegung entwickelte sich in den späten 1960er Jahren zu einem Filmgenre und stand für das afroamerikanische Selbstbewusstsein. Roundtree starb am 24. Oktober mit 81 Jahren.
Li Keqiang galt einst als Spitzenkandidat für die Führung der Kommunistischen Partei Chinas, wurde aber von Präsident Xi Jinping ins Abseits gedrängt. Ein Jahrzehnt lang diente er unter Xi als Ministerpräsident. Im März trat er in den Ruhestand. Li Keqiang starb am 27. Oktober; er wurde 68.
Der US-Schauspieler Matthew Perry (l.) hatte in der 90er-Jahre-Hit-Serie "Friends" seinen größten Erfolg. Darin spielte er die Rolle des Chandler.
"Friends" drehte sich um das Leben von sechs jungen Freunden in New York. Die TV-Serie wurde von 1994 bis 2004 in den USA produziert und in zig Ländern zum Fernsehkult. Für die Sondersendung "Friends: The Reunion" standen 2021 alle sechs Hauptdarsteller noch einmal zusammen vor der Kamera.
Am 28. Oktober starb Perry unerwartet mit nur 54 Jahren; er wurde bewusstlos im Whirlpool seines Hauses in Los Angeles aufgefunden und konnte nicht mehr wiederbelebt werden. In seiner 2022 veröffentlichten Autobiografie hatte der Schauspieler offen über seinen jahrzehntelangen Kampf gegen Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht geschrieben.
Der Fernsehjournalist Hans Meiser wurde mit seinen Sendungen wie "Notruf" und "Hans Meiser" in den 90er Jahren zu einer prägenden Figur des Privatfernsehens und einem Vorreiter der Fernsehtalkshows in Deutschland.
Meiser arbeitete zunächst als Rundfunkredakteur beim Südwestfunk sowie als Nachrichtenredakteur bei Radio Luxemburg. In den 80er Jahren übernahm er eine führende Rolle bei der Konzeption des Programms des privaten Fernsehsenders RTL. Er baute die Nachrichtenredaktion des Senders mit auf und moderierte dessen abendliche Nachrichtensendung "7 vor 7". (Bild: 1992 mit RTL-Chef Helmut Thoma).
Nachdem die Zuschauerzahlen der Talkshow ab Ende der 90er Jahre deutlich zurückgingen, wurde "Hans Meiser" 2001 eingestellt. Bis 2010 moderierte Meiser gemeinsam mit Birgit Schrowange noch die Fernsehpannenshow "Life! Dumm gelaufen", dazu kamen vereinzelte Moderationen anderer Sendungen. 2010 liefen Meisers Verträge mit RTL aus, danach arbeitete er als Fernsehproduzent und Medientrainer. Im Fernsehen war er aber kaum noch zu sehen. Er starb am 30. Oktober mit 77 Jahren.
Bekannt wurde "Zauberpeter", der Magier Peter Kersten, der nach seiner Promotion in den 60er Jahren eine wissenschaftliche Laufbahn ausschlug, um Zauberkünstler zu werden, besonders durch die Sendereihe "Zauber auf Schloss Kuckuckstein" im DDR-Fernsehen. Von 1985 bis 1991 begeisterte er das Publikum mit seinen Zaubertricks. Mit dem Ende ...
... des DDR-Fernsehens musste er sich eine neue Beschäftigung suchen. Immer öfter stand Kersten hinter der Kamera und berichtete für Reisefilme und Reportagen aus abgelegenen Regionen der Welt. Er starb am 31. Oktober im Alter von 80 Jahren.
Zu den größten Erfolgen des Schauspielers Elmar Wepper gehört die ZDF-Serie "Zwei Münchner in Hamburg", für die er ab Ende der 1980er Jahre an der Seite von Uschi Glas vor der Kamera stand.
Über seinen älteren Bruder Fritz war Elmar Wepper 1974 zum Fernsehen gekommen, und zwar zur ZDF-Krimireihe "Der Kommissar", in der er in dem Jahr die Nachfolge seines Bruders antrat. Fortan stand er regelmäßig vor der Kamera. Hin und wieder drehten die Brüder auch gemeinsam - etwa in der Komödie "Drei unter einer Decke".
2008 engagierte ihn Regisseurin Doris Dörrie für ihren hochgelobten Kinofilm "Kirschblüten - Hanami" mit Hannelore Elsner, 2018 gab es eine Fortsetzung. Elmar Wepper starb am 31. Oktober mit 79 Jahren.
Jutta Müller war eine der erfolgreichsten Eiskunstlauf-Trainerinnen der Welt - bekannt für ihr strenges Regiment (und auch für ihre Pelzmäntel). Die "Eiserne Lady des Eiskunstlaufs" feierte in den Arenen der Welt die Erfolge an der Seite ihrer Schlittschuh-Größen, darunter ihre Tochter Gaby Seyfert (hier beide 1969), ...
... Anett Pötzsch, Jan Hoffmann und ihr berühmtester Schützling Katarina Witt, hier nach ihrem Olympiasieg 1988 in Calgary. Obwohl sie über Jahrzehnte eine enge Bezugsperson war, siezte Witt sie bis zum Schluss. "Frau Müller ist für mich immer Frau Müller. Aus Respekt! Und trotzdem ist sie mir ganz nah", hatte Witt beim 90. Geburtstag der Trainerin gesagt.
57 Medaillen bei EM, WM und Olympischen Spielen sind die einmalige Bilanz von Jutta Müller. Sie starb am 2. November mit 94 Jahren.
Hannelore Kramm war mehr als vier Jahrzehnte die Frau an Heinos Seite. Sie und der Sänger heirateten 1979 und waren viele Jahre ein Traumpaar der deutschen Volksmusik. Kramm war selbst lange als Sängerin und Schauspielerin aktiv, schon 1959 hatte sie einen ersten Plattenvertrag.
Nach ihrer Heirat nahm sie mit Heino gemeinsam Lieder auf. Während Hannelore ihre Laufbahn schon vor Längerem beendet hatte, steht Heino bis heute auf der Bühne. Sie starb am 8. November im Alter von 82 Jahren.
Von 1990 bis 2013 war Heinz Dürr Aufsichtsratsvorsitzender der Dürr AG. Er wurde 1991 Chef der Deutschen Bundesbahn. Den Posten hatte er auf Wunsch des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl übernommen. Mit der Bahnreform trieb Dürr die Zusammenlegung von Bundesbahn und Reichsbahn sowie den Umbau der Behördenbahn zum privatwirtschaftlichen Unternehmen voran. Im Jahr 1997 wechselte Dürr dann in den Aufsichtsrat, den er bis 1999 leitete. Er starb am 27. November mit 90 Jahren.
Henry Kissinger, zwischen 1973 und 1977 Außenminister der USA, war einer der bedeutendsten Diplomaten des vergangenen Jahrhunderts - und einer der umstrittensten. Als Sicherheitsberater und Top-Diplomat ...
... der US-Präsidenten Richard Nixon (im Bild, 1973) und Gerald Ford prägte der Republikaner maßgeblich die US-Außenpolitik. Die Bemühungen des in Deutschland geborenen jüdischen Emigranten führten zur diplomatischen Öffnung Chinas, zu Rüstungskontrollverhandlungen zwischen den USA und der Sowjetunion, zur Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn und zum Pariser Friedensabkommen mit Nordvietnam.
Während viele seine Brillanz lobten, kritisierten andere Kissinger für seine Unterstützung antikommunistischer Diktaturen, vor allem in Lateinamerika. Trotz aller Proteste erhielt er 1973 den Friedensnobelpreis für seinen Beitrag zum Friedensvertrag mit Vietnam. Der Krieg ging dann aber trotz des Abkommens weiter.
Kissinger blieb auch nach seinem 100. Geburtstag am 27. Mai 2023 aktiv, nahm an Sitzungen im Weißen Haus teil, veröffentlichte ein Buch über Führungsstile und sagte vor einem Senatsausschuss über die nukleare Bedrohung durch Nordkorea aus. Im Juli 2023 besuchte er überraschend den chinesischen Präsidenten Xi Jinping (im Bild). Kissinger starb am 29. November.
Shane MacGowan war der Sänger der anglo-irischen Punkband The Pogues. Er wurde in England geboren, aber besann sich bei seiner Musik auf seine irischen Wurzeln, schrieb häufig über irische Kultur und irischen Nationalismus. "Ich schämte mich, dass ich nicht den Mut hatte, der IRA beizutreten. ...
... Die Pogues waren meine Weise, damit klarzukommen", sagte er einmal über die katholisch-republikanische Terrororganisation. Berühmt wurde MacGowan letztlich aber vor allem mit dem Weihnachtshit "Fairytale Of New York", das er 1987 mit Kirsty MacColl einsang.
Schon als Kind begann MacGowan, Alkohol zu trinken und litt später unter den Folgen starken Alkohol- und Drogenmissbrauchs. Im Jahr 2000 zeigte ihn die irische Sängerin Sinead O'Connor wegen Drogenbesitzes an, um ihn von seiner Abhängigkeit zu befreien. Es klappte und MacGowan dankte ihr später dafür. Er starb am 30. November nach langer schwerer Krankheit im Alter von 65 Jahren.
Der US-Schauspieler Ryan O'Neal hatte 1970 mit "Love Story" von Regisseur Arthur Hiller, an der Seite von Ali McGraw, seinen großen Durchbruch und wurde für einen Oscar nominiert. Zwei Jahre später ...
... war O'Neal mit Barbra Streisand in der Komödie "Is' was, Doc?" von Regisseur Peter Bogdanovich zu sehen, 1973 dann an der Seite seiner Tochter Tatum O'Neal in Bogdanovichs Erfolgsfilm "Paper Moon", wofür er für einen Golden Globe nominiert wurde.
O'Neal war zweimal verheiratet und zweimal geschieden. Ende der 1970er Jahre begann er eine Beziehung mit Schauspielkollegin Fawcett, bekannt aus "Drei Engel für Charlie" (hier 1985). Die Liaison endete 1997, nachdem Fawcett O'Neal in flagranti mit einer anderen Schauspielerin erwischt hatte. 2001 kamen die beiden wieder zusammen und blieben es bis zu Fawcetts Tod im Jahr 2009. O'Neal starb am 8. Dezember mit 82.
Gunther Emmerlich ist den meisten Deutschen als Opernsänger und Entertainer bekannt, aber er war noch vielseitiger - er inszenierte auch, machte einen Ausflug in die Schauspielerei, brachte Hörbücher heraus und schrieb Bücher.
Neben seinem Engagement an der Dresdner Oper (ab 1972) gründete der Banjo-Spieler und Jazzsänger 1985 mit gleichgesinnten Musikern der Staatskapelle die Semper HouseBand. Ab 1987 eroberte Emmerlich den TV-Bildschirm in der DDR und bot mit "Showkolade" - einem Mix aus Glitzer, Zeitkritik und Kabarett - sogar Thomas Gottschalks "Wetten, dass...? " im West-TV Paroli.
1992 löste er seinen Vertrag mit der Semperoper, um frei zu arbeiten. Mit Sendungen wie "Nimm dir Zeit", "Gunther und drüber" und "Zauberhafte Heimat" wurde er dann zu einem Liebling deutscher Fernsehzuschauer in Ost und West. 1990 bekam er den Bambi (im Bild); 1997 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Emmerlich starb am 19. Dezember im Alter von 79 Jahren.
Die Schauspielerin Ingrid Steeger begann ihre Schauspielkarriere Anfang der 70er-Jahre. Nach Auftritten in diversen Softsexfilmen erlangte sie ...
... durch "Klimbim" Kultstatus - die Klamauk-Serie in der ARD machte die "Ulknudel" zu einem der bekanntesten TV-Gesichter Deutschlands. Steeger litt später unter ihrem Image ...
... der freizügigen Ulknudel. Auch privat war ihr kein dauerhaftes Glück beschieden. Über ihre schwierigen Beziehungen mit Männern, darunter mit den Regisseuren Michael Pfleghar und Dieter Wedel, schrieb sie 2004 das Buch "Meine MANNschaft". Steeger hatte schon länger gesundheitliche Probleme; sie starb am 22. Dezember mit 76.
Wolfgang Schäuble war einer der einflussreichsten Politiker, mit seinem Namen sind Jahrzehnte deutscher Politik verbunden. Er trat 1965 in die CDU ein. 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Bundestag, dem er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod angehörte.
Unter Kanzler Helmut Kohl war er zunächst Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, von 1989 bis 1991 Bundesinnenminister. Schäuble handelte nach dem Mauerfall in der DDR den Einigungsvertrag mit aus.
Seit dem Attentat eines geistig verwirrten Mannes auf ihn 1990 saß Schäuble im Rollstuhl, seine politische Karriere ging aber weiter. Von 1991 bis 2000 führte er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach dem Machtverlust der Union 1998 wurde Schäuble im Zuge der Neuaufstellung der CDU Parteichef. Angela Merkel wurde Generalsekretärin. In den Turbulenzen der CDU-Spendenaffäre trat Schäuble im Februar 2000 als CDU-Chef zurück.
Merkel wurde Parteichefin, 2005 machte sie als Kanzlerin Schäuble zum Innenminister, vier Jahre darauf zum Finanzminister. Nach der Bundestagswahl 2017 wurde Schäuble als Nachfolger von Norbert Lammert zum Bundestagspräsidenten gewählt. Nach der von der Union verlorenen Bundestagswahl 2021 zog sich Schäuble aus den Führungsgremien zurück. Er starb am 26. Dezember mit 81 Jahren.
Jacques Delors stand viele Jahre an der Spitze der EU-Kommission. In seiner Brüsseler Amtszeit von 1985 bis 1995 machte der Vertrag von Maastricht die Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union.
Vor seinem Wechsel nach Brüssel war Delors in seinem Heimatland Wirtschafts- und Finanzminister des sozialistischen Präsidenten François Mitterrand gewesen, der 1981 die Macht übernommen hatte.
Delors wurde 2015 für seinen "bemerkenswerten Beitrag zur Entwicklung des Europäischen Projekts" als "Ehrenbürger Europas" geehrt. Er starb am 27. Dezember im Alter von 98 Jahren.
Am selben Tag starb der österreichische Unternehmer Gaston Glock. Als Entwickler der Glock-Pistole machte er sich weltweit einen Namen. Der eher zurückgezogen lebende Glock hatte seine Waffenfirma 1963 in Niederösterreich gegründet, inzwischen hat das Rüstungsunternehmen weltweit Filialen. Glock wurde 94. (abe/dpa)