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Ein Traum. Türkisblaues Wasser funkelt in der Sonne, …
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… meterhohe Palmen strecken sich über den weißen Sandstrand: …
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Die Malediven sind nicht umsonst eins der beliebtesten Urlaubsziele der Welt.
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Sie bestehen aus einer Kette ("Malediven" bedeutet "Inselkette", vom Sanskrit-Wort für die Gebetskette Mala) von 19 Inselgruppen im Indischen Ozean, südwestlich von Indien und Sri Lanka.
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Sie erstrecken sich über mehr als 800 Kilometer in Nord-Süd-Richtung.
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Mehr als 1,2 Millionen Besucher kommen jährlich auf die Inselgruppe, …
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… um Korallenriffe und einsame Strände zu genießen. Davon kommen um die 100.000 aus Deutschland.
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Der Tourismus ist daher einer der wichtigsten Einnahmequellen für die Malediven.
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Der zweitgrößte Industriezweig nach dem Fremdenverkehr ist die Fischerei.
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Landwirtschaft spielt kaum eine Rolle. Die Böden der Inseln sind nicht sehr fruchtbar, so dass fast alle Lebensmittel eingeführt werden müssen.
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Die Republik Malediven besteht aus etwa 1190 Koralleninseln, ...
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... die streng nach Einheimischen- und Touristeninseln aufgeteilt sind.
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Etwa 220 Inseln sind von Einheimischen bewohnt, ...
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... etwa 90 werden für touristische Zwecke genutzt.
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Nur bis dahin unbewohnte Inseln können für Hotelanlagen bebaut werden.
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Durch die strikte Trennung soll verhindert werden, dass traditionell orientierte Malediver und allzu freizügige Urlauber im Alltag unvorhergesehen zusammentreffen.
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Touristen können zwar an kurzen Führungen durch Fischerdörfer oder an einem Ausflug in die Hauptstadt Male teilnehmen, ...
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... müssen danach aber gleich zu ihrem Ferienresort zurückkehren. Individualreisen sind kaum möglich, Rucksacktouristen sind nicht so gern gesehen.
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Das Inselparadies wird vom Klimawandel besonders bedroht.
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Mehr als 80 Prozent der Malediven erheben sich weniger als einen Meter über den Meeresspiegel. Der höchste "Berg" ist gerade mal zweieinhalb Meter hoch.
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Auch aus diesem Grund traf der Tsunami im Dezember 2004 die Malediven hart: Es gab mindestens 80 Todesopfer. Auf 13 Inseln wurde die gesamte Infrastruktur zerstört, ...
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... einige Inseln wurden unbewohnbar. Tausende Malediver wurden obdachlos.
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Einige Atolle wurden komplett überflutet, andere Inseln zum Teil. So stand etwa die Hauptinsel Male zu zwei Dritteln unter Wasser.
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Der Weltklimarat warnt aufgrund des Klimawandels vor einem Anstieg des Meeresspiegels bis zum Jahr 2100 um bis zu etwa 60 Zentimeter.
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Andere Klimaexperten befürchten sogar mehr als das Doppelte.
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Für Inseln wie die Malediven wäre das das Ende. Viele der Koralleninseln, auch der bewohnten, würden verschwinden.
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Der ehemalige maledivische Präsident Nasheed suchte deshalb schon nach einer neuen Bleibe für seine etwa 400.000 Landsleute. (Im Bild: Nasheed bei einer Unterwassersitzung im Oktober 2009, um auf die Bedrohung seines Landes durch den Klimawandel aufmerksam zu machen.)
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Schutzmaßnahmen gegen die Küsten-Erosion wollte er mit einer Touristensteuer finanzieren: im Moment werden 6 Dollar pro Tag und Person fällig. Die Abgabe fällt für jeden an, ...
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... der ein Hotel, Resort oder Kreuzfahrtschiff gebucht hat. Nur die Gäste der kleinen privaten Guesthouses kommen ohne Zahlung davon. Da kommt einiges zusammen, denn: ...
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An den maledivischen Stränden machen wie erwähnt jedes Jahr hunderttausende Besucher Urlaub.
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Der Tourismus ist eine der Haupteinnahmequellen der Malediven, die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören.
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Die Besucherzahlen wachsen stetig, ...
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... schon jetzt machen die Touristeneinnahmen rund 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus.
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Die Malediver entdeckten den Tourismus als Einnahmequelle erst Anfang der 1970er-Jahre.
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Damals wurden auf zwei Inseln einfache Palmwedel-Hütten gebaut.
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Luxus wie Süßwasser, Swimmingpools oder gar Klimaanlagen gab es noch nicht.
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Doch in den folgenden Jahrzehnten krempelte die Reiseindustrie die Inselrepublik deutlich um, ...
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... auf vielen Inseln entstanden Ferienanlagen.
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Mittlerweile sorgt der Tourismus nicht nur für den Lebensunterhalt vieler Familien, ...
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... er sichert dem Land auch in anderen Bereichen einen gewissen Standard.
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Malaria und Tuberkulose wurden ausgerottet, die Lebenserwartung stieg auf durchschnittlich 75 Jahre.
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Außerdem gibt es auf allen bewohnten Inseln Schulen, die Alphabetisierungsrate liegt bei rund 99 Prozent.
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Die Lebensbedingungen sind allerdings nicht überall auf den Malediven gut.
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Die Hauptstadt Malé, die Touristen meist nur beim Anflug auf die Nachbarinsel sehen, platzt aus allen Nähten.
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Jeder Fleck der nur zwei Quadratkilometer großen Insel im Zentrum der Inselkette ist bebaut.
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Sie soll die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt sein. Tatsächlich lebt dort fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung, mehr als 120.000 Menschen, auf engstem Raum zusammen.
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Zu der Enge kommt hinzu, dass sich in Malé viele Nationalitäten treffen, ...
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... die nicht immer wirklich gut miteinander auskommen - das sorgt für sozialen Sprengstoff.
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Ein großer Teil der Bevölkerung ist arm, etwa die Hälfte der Einwohner lebt von nur etwa einem US-Dollar am Tag.
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Von den Einnahmen aus dem Tourismus ...
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... profitiert der größte Teil von ihnen nicht - die Gewinne fließen in die Ferienressorts und zur Regierung.
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Die Religionsfreiheit auf den Malediven ist extrem eingeschränkt, vor allem, seit der sunnitische Islam gemäß der seit 1997 geltenden Verfassung alleinige Staatsreligion ist.
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Man kann die Staatsbürgerschaft nur erlangen, wenn man sich zum muslimischen Glauben bekennt. (Japanische Touristen vor der Großen Moschee in Male)
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Die öffentliche Ausübung der christlichen Religion ist verboten. Christliche Ausländer dürfen ihre Religion nur im privaten Rahmen praktizieren.
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Also nicht alles eitel Sonnenschein im Urlaubsparadies.
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Touristen, die auf die Malediven kommen, erfahren davon allerdings in der Regel nichts.
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Ein (sicher nicht gänzlich unerwünschter) Nebeneffekt ...
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... der Trennung von Einheimischen- und Touristeninseln. (Text: Andrea Beu)
Urlaubsparadies mit Touristenghettos Traumziel Malediven
Türkisblaues Wasser funkelt in der Sonne, meterhohe Palmen strecken sich über den weißen Sand: Die Malediven sind nicht umsonst eins der beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Aber es ist nicht alles eitel Sonnenschein.
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