

Mit dem letzten Teil der "Hobbit"-Trilogie …
… geht auch für die Kinozuschauer eine lange Reise zu Ende.
Es heißt Abschied nehmen von Mittelerde, …
… Abschied nehmen von gemütlichen Hobbits, …
… von weisen Elben und …
… gerissenen Zwergen, …
… von ehrenhaften Menschen und …
… grausamen Orks, …
… von mächtigen Zauberern und …
… allerlei anderen Geschöpfen.
In sechs Filmen hat Regisseur Peter Jackson das Kinopublikum nach Mittelerde entführt, …
… jenem Kontinent, den einst der englische Schriftsteller J.R.R. Tolkien ersann.
Etwas mehr als 1000 Minuten dauern die Filme aneinandergereiht - …
… wohlgemerkt die Kinofassungen, die ohne die Zusatzszenen der erweiterten Versionen auskommen.
Es war ein langer Anlauf, den Jackson nahm: Bereits in den frühen 90er-Jahren machte er sich mit seiner Frau Fran Walsh (hier bei der Oscarverleihung 2004) daran, …
… aus dem als unverfilmbar geltenden Tolkien-Epos "Der Herr der Ringe" ein Drehbuch zu basteln.
Doch erst 1999 fiel die erste Klappe für das Projekt, das inzwischen auf drei Filme angelegt war.
Mehr als ein Jahr dauerten die Dreharbeiten für alle drei Teile, hinzu kamen immer wieder Nachdrehs.
Jackson war darauf bedacht, die Filme bis ins kleinste Detail stimmig zu gestalten. Dazu hielt er auch Kontakt zu etlichen Tolkien-Experten und Fans.
Gedreht wurde vor allem in Jacksons Heimat Neuseeland.
Hier entstanden die Hobbit-Höhlen und …
… das magische Bruchtal, wo die Elben wohnen.
Aber auch weite Steppen und …
… karge Gebirgslandschaften boten die Hintergründe für die Filme.
Neben der so akribischen wie liebevollen und …
… mitunter monumentalen Ausstattung sowie …
… der faszinierenden Landschaft hatte Jackson aber noch ein Ass im Ärmel: …
… die Tricktechnik, die neue Maßstäbe setzte.
Dabei ging es nicht nur darum, die geringe Körpergröße der Hobbits im Film darzustellen, …
… sondern auch um etliche animierte Hintergründe und Figuren, die mit einem eigens entwickelten Computerprogramm erstellt wurden.
Das Geschöpf Gollum war dabei das Meisterstück. Das Wesen, lange Zeit ein Träger des titelgebenden Rings der Macht, …
… wurde im Motion Capture Verfahren von Andy Serkis dargestellt - und überzeugte durch realistische Gestik und Mimik.
Aber die anderen Darsteller brauchten sich nicht dahinter zu verstecken - …
… sie lieferten eine beeindruckende Ensembleleistung ab.
Im Mittelpunkt steht der Hobbit Frodo (Elijah Wood), …
… der sich zusammen mit Sam (Sean Astin), …
… Pippin (Billy Boyd) und Merry (Dominic Monaghan) auf den Weg macht, den mächtigen Ring der Macht zu zerstören.
Hilfe bekommen sie vom Zauberer Gandalf (Ian McKellen), …
… den Menschen Aragorn (Viggo Mortensen, Bild) und Boromir (Sean Bean) sowie …
… dem Elben Legolas (Orlando Bloom) und …
… dem Zwerg Gimli (John Rhys-Davies).
Auch die Elben Elrond (Hugo Weaving), …
… Arwen (Liv Tyler) und …
… Galadriel (Cate Blanchett) stehen ihnen zur Seite.
Denn die Halblinge müssen viele Gefahren überstehen, vor allem Angriffe der schrecklichen Orks …
… und des hinterlistigen Zauberers Saruman (Christopher Lee), …
… ehe sie Mordor erreichen, das Land des dunklen Herrschers Sauron, …
… dessen Macht nur gebrochen werden kann, wenn der Ring im Schicksalsberg zerstört wird.
Kongenial brachte Jackson das epische Fantasy-Abenteuer auf die Leinwand - und gewann damit die Herzen vieler Zuschauer.
Als der erste Teil der Reihe, "Die Gefährten", am 19. Dezember 2001 in die Kinos kam, …
… wurde er von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen. Zudem erhielt er vier Oscars.
Die Fans mussten sich allerdings ein Jahr gedulden, bis der ebenfalls gefeierte zweite Teil "Die zwei Türme" am 19. Dezember 2002 startete.
Der Film, der mit der Schlacht von Helms Klamm endet, spielte weltweit fast eine Milliarde Dollar ein und erhielt zwei Oscars.
Nochmal ein Jahr später erreichte die Begeisterung um die Filme schließlich ihren Höhepunkt: ...
… "Die Rückkehr des Königs" startete im Dezember 2003 und ...
… gehörte zu den ersten Filmen, die mehr als eine Milliarde Dollar an den Kinokassen einspielten.
Doch nicht nur waren erneut Kritiker und Publikum begeistert.
Der Film gewann bei der Oscar-Verleihung auch noch alle Preise, für die er nominiert war, darunter für Film und Regie.
Die Rekordanzahl von insgesamt elf Academy Awards teilt er sich nur mit "Ben Hur" und "Titanic".
Die Filme traten eine ganze Tolkien-Euphorie los. Dessen Bücher erlebten neue Millionenauflagen, …
… überall gab es Merchandising zu kaufen (was den Produzenten weitere Milliarden Dollar einbrachte) und …
… Neuseeland wurde zum Reiseziel für Mittelerde-Fans.
Das gesamte Fantasy-Genre erlebte im Schlepptau des "Herrn der Ringe" eine Renaissance (hier Kostüme aus "Die Rückkehr des Königs").
Kein Wunder, dass es schon bald Spekulationen gab, auch den "Hobbit" zu verfilmen, der die Vorgeschichte zum "Herrn der Ringe" erzählt.
Konkret geplant wurden ab etwa 2006 zunächst zwei Filme unter der Regie von Guillermo del Toro ("Hellboy").
Jackson sollte als ausführender Produzent beteiligt sein.
Doch nach etlichen Verschiebungen warf del Toro das Handtuch und Jackson übernahm die Regie bei den Dreharbeiten, die 2011 begannen.
Zudem wurde bekannt, dass nun drei statt zwei Filme entstehen sollten, jeweils in 3D.
Die Verlängerung konnte nur erreicht werden, indem die Handlung der kindgerechten Buchvorlage …
… durch weitere Ereignisse erweitert wurde, die wiederum den inhaltlichen Zusammenhang zum "Herrn der Ringe" herstellen sollten.
Dies gelang aber auch durch das sehr ähnliche Setdesign, das teilweise auf noch erhaltene Bauten zurückgriff.
Natürlich schlüpften zudem ein paar Darsteller in ihre altbekannten Rollen, vor allem Ian McKellen als Gandalf (Bild) und Orlando Bloom als Legolas, …
… während Andy Serkins erneut für Gollum Pate stand.
Andere Darsteller aus den "Herr der Ringe"-Filmen hatten winzige Rollen, darunter Frodo, der alte Bilbo, Galadriel, Elrond und Saruman.
Martin Freeman dagegen kam neu hinzu. Er spielte die Hauptfigur, den jungen Bilbo, …
… der Thorin Eichenschild (Richard Armitage) und …
… weitere zwölf Zwerge zum Einsamen Berg begleitet, …
… wo sie einen Drachen besiegen müssen, um das alte Königreich wiederherstellen zu können.
Trotz der vielen Anleihen an die Vorgänger-Trilogie und entsprechend hoher Erwartungen bei den Fans, …
… wurde der erste "Hobbit"-Teil "Eine unerwartete Reise" …
… nach seinem Kinostart am 13. Dezember 2012 nicht so begeistert aufgenommen.
Während Ausstattung und Technik erneut viel Lob erhielten - der 3D-Film wurde mit der erhöhten Frequenzrate von 48 Bildern pro Sekunde gedreht -, …
… mangelte es der Handlung an Substanz und Stringenz. Vielfach wurde die Länge des Streifens kritisiert.
Trotzdem spielte er mehr als eine Milliarde Dollar ein.
Am 11. Dezember 2013 folgte der zweite Teil, "Smaugs Einöde", …
… in dem auch der titelgebende Drache seinen ersten Auftritt hat - im Original gesprochen von Benedict Cumberbatch.
Trotz einer erneuten Flut an Spezialeffekten ...
... löste auch dieser Film eher gemischte Gefühle aus und …
… blieb bei den Einspielergebnissen knapp unter der Milliarden-Dollar-Grenze.
Das galt auch für den dritten Teil, "Die Schlacht der fünf Heere".
Er ist ein Feuerwerk aus Spezialeffekten, …
… glänzt durch gut choreografierte Schlachten, …
... führt die Erzählstränge wieder zusammen und ...
… bildet so den Übergang zu den chronologisch später spielenden "Herr der Ringe"-Filmen.
Vielen Zuschauern dürfte deshalb etwas wehmütig ums Herz werden.
Denn der Abschied vom "Hobbit" ist auch das Ende von sechs Mittelerde-Filmen.
Wenn zum letzten Mal die Titelmelodie von Howard Shore erklingt und man noch einmal das Auenland besucht, …
… wenn man zum letzten Mal alte Bekannte wiedersieht und …
… einen letzten Blick auf die erhabenen Orte dieser Fantasy-Welt wirft, …
… heißt es schließlich: Auf Wiedersehen, Mittelerde.