
Es wird eng auf der Welt, ...
... denn die Zahl der Menschen wächst mit jeder Sekunde. Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte es mehr als elf Milliarden Menschen auf der Erde geben.
Dieses rasante Bevölkerungswachstum bringt eine Reihe von Problemen mit sich ...
... - für Mensch und Natur.
Fakt ist, der Mensch greift weltweit heftig in die Natur ein: ...
... Nicht nur durch Straßen- oder Wohnungsbau (die Fläche, die mit Städten bebaut wurde, ist mittlerweile doppelt so groß wie 1992), ...
... sondern auch durch Rodungen (der Holzeinschlag ist um fast 50 Prozent gestiegen), ...
... Landwirtschaft (die Ernteerträge haben sich seit 1970 vervierfacht) ...
... und Viehhaltung.
Ganze 60 Prozent der gesamten Säugetiernutzmasse auf der Welt bestehen aus Nutztieren.
Lediglich 33 Prozent des gesamten eisfreien Festlandes kann noch als "unberührte Natur" bezeichnet werden.
Der Rest der Erdoberfläche wurde bereits erheblich von Menschen verändert.
Dabei macht die Menschheit insgesamt nur 0,01 Prozent der Gesamtbiomasse aus, wie Forscher in der 2018 veröffentlichten Studie "The biomass distribution on Earth" berechneten.
Bis zu 82 Prozent der Gesamtbiomasse an Land gehen auf Pflanzen, vor allem Baumstämme, zurück.
Rund 13 Prozent bestehen aus Bakterien und ...
... nur 5 Prozent der Gesamtbiomasse werden von allen Tieren und Menschen auf der Erde auf die Waage gebracht, so die Berechnungen der Forscher.
Der geringe Anteil und der Einfluss des Menschen auf Flora und Fauna passen jedoch nicht zueinander.
Das zeigen auch die Ergebnisse des aktuellen Berichts des Weltbiodiversitätsrates IPBES.
"Wir erodieren global die eigentliche Basis unserer Volkswirtschaften, Lebensgrundlagen, Nahrungsmittelsicherheit und Lebensqualität", ...
... erklärte der IPBES-Vorsitzende Robert Watson kürzlich.
Der Wert der unzähligen Leistungen der Natur ist für die Ernährung der Menschheit, ...
... ebenso wie für sauberes Wasser und saubere Luft, immens.
Dem Report zufolge, an dem 145 Autoren aus 50 Ländern drei Jahre lang mit den Daten aus rund 15.000 Studien gearbeitet haben, gibt es weltweit noch acht Millionen Tier- und Pflanzenarten.
Das erscheint zunächst viel. Doch die Experten schlagen Alarm, denn ...
... die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten ist dramatisch.
Durchschnittlich hat sich die Zahl der natürlich vorkommenden Arten in den meisten Lebensräumen an Land seit 1900 um mindestens 20 Prozent reduziert.
Mehr als 40 Prozent der Amphibienarten, ...
... fast 33 Prozent der riffbildenden Korallen und mehr als ein Drittel aller marinen Säugetierspezies sind dem Bericht zufolge bedroht.
Auch der Rückgang von Insekten ist bedrohlich. In einer 2017 veröffentlichten Studie sprechen Wissenschaftler von mehr als 75 Prozent innerhalb von 27 Jahren in Deutschland.
Forscher mahnen, das Ausmaß des Artensterbens sei in der Geschichte der Menschheit noch nie so groß gewesen.
Insgesamt sind bis zu eine Million aller Arten sowohl an Land als auch im Wasser vom Aussterben bedroht, unter ihnen der Bogenstirn-Hammerhai (im Bild).
Der Kampf ums Überleben wird also nicht innerhalb der Arten und auch nicht ...
... zwischen diesen geführt, sondern ...
... ist Sache der Menschen. Die schnelle Umsetzung neuer, nachhaltiger Finanz- und Wirtschaftssysteme sei für das Herumreißen des Ruders nötig, so die Wissenschaftler.
Jeder Einzelne könne durch sein Handeln und Konsumverhalten Druck auf Regierungen und Wirtschaft ausüben.
Wenn die Menschheit nicht schafft, das Artensterben aufzuhalten, ist die eigene Existenz ebenso bedroht.