Berlin & BrandenburgInnenministerium: Rund 240 Bomben in Oranienburg entschärft

Im Boden von Oranienburg stecken vermutlich noch etliche Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Das Innenministerium gibt einen Überblick, was bislang in der Stadt entdeckt wurde.
Potsdam (dpa/bb) - In Oranienburg sind seit 1999 fast 240 große Bomben geräumt worden. Es gebe keine andere Region, die eine derartige Belastung mit Langzeitzünderbomben habe, sagte Innen-Staatssekretär Frank Stolper. Oranienburg soll deshalb bei der Bombensuche dauerhaft neue Kompetenzen bekommen und zu einer Pionierregion bei der Entschärfung von Bomben werden.
Wie die Rahmenbedingungen für eine solche Pionierregion sein sollen, darüber bestehe aktuell aber noch Unklarheit, beklagte die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt. Das müsse zeitnah geklärt werden, damit es eine dauerhafte systematische Absuche nach Kampfmitteln geben könne, sagte Walter-Mundt.
Systematische Suche seit fünf Jahren
In den vergangenen fünf Jahren sei bereits systematisch nach Bomben und alter Munition gesucht worden, sonst sei eine anlassbezogene Suche etwa bei Bauarbeiten üblich. Diese systematische Suche habe dazu geführt, dass große Gebiete von Oranienburg künftig nicht mehr unter Kampfmittelverdacht stünden, hieß es vor einiger Zeit vom Innenministerium. Deshalb wolle man die systematische Suche fest verankern.
Im Zweiten Weltkrieg war unter anderem wegen besonderer Bodenverhältnisse in Oranienburg ein Großteil der Bomben nicht explodiert, sodass eine hohe Zahl an Blindgängern im Boden vermutet wird.
Brandenburg führt bundesweit die Liste der Kampfmittelverdachtsflächen an. Zu Jahresbeginn standen circa 580.000 Hektar der Landesfläche unter Kampfmittelverdacht. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst bearbeitete im vergangenen Jahr bis Ende November über 4.300 Anfragen von Grundstückseigentümern und wurde zu fast 2.200 Zufallsfunden gerufen.