Hamburg & Schleswig-HolsteinPartnerin attackiert: Unterbringung in Psychiatrie gefordert

Hamburg (dpa/lno) - Im Hamburger Prozess um eine Attacke mit Messer, Kerzenständer und Hammer hat die Staatsanwaltschaft am Montag gefordert, den Beschuldigten in einer Psychiatrie unterzubringen. Der Mann muss sich in dem Sicherungsverfahren vor dem Landgericht wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung verantworten, weil er seine Lebensgefährtin im August 2021 auf der Loggia der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Altona angegriffen und schwer verletzt haben soll.
Der Mann habe eine krankhafte seelische Störung, sagte die Staatsanwältin. Bei der Tat habe er die Wahnvorstellung gehabt, seine Partnerin habe seine Familie getötet und das müsse er nun rächen. Die 46-Jährige hatte vor Gericht ausgesagt, der Angriff sei für sie völlig überraschend gekommen.
Es tue ihm sehr leid, sagte der Beschuldigte im sogenannten letzten Wort nach Angaben einer Übersetzerin. Er liebe die 46-Jährige. "Das ist nur passiert, weil ich nicht hundertprozentig ich selbst war." Die Frau hatte nach Angaben der Staatsanwaltschaft unter anderem eine Stichverletzung unterhalb des Kehlkopfes und zwei Schädelbrüche erlitten. Auch Nebenklage und Verteidigung plädierten auf Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus.
Laut dem Gericht vorliegenden Unterlagen stammt der Mann aus Guinea-Bissau im Westen Afrikas und hat eigenen Angaben zufolge die portugiesische Staatsangehörigkeit. Verwirrung hatte es zu Prozessbeginn um das Alter des Mannes gegeben. Bisherigen Unterlagen zufolge soll er 21 Jahre alt sein. Er selbst gab im Prozess an, bereits 23 Jahre zu sein.
Das Urteil sollte noch am Montag (12.00 Uhr) gesprochen werden.