Hamburg & Schleswig-HolsteinFreitag und Rudow zu Landesvorsitzenden der Grünen gewählt

Teilneuaufstellung an der Grünen-Spitze in Schleswig-Holstein: An der Seite von Gazi Freitag steht künftig Lydia Rudow. Zusammen müssen sie die Landtagswahl 2027 in den Blick nehmen.
Neumünster (dpa/lno) - Die Grünen in Schleswig-Holstein haben Lydia Rudow und Gazi Freitag zu ihren Vorsitzenden gewählt. Rudow erhielt beim Parteitag am Samstag in Neumünster 94 von 117 abgegebenen Stimmen. 16 Mitglieder stimmen gegen sie. Für Freitag stimmten 89 Delegierte, er erhielt 15 Nein-Stimmen.
Anke Erdmann verzichtete auf neue Kandidatur
Die 35 Jahre alte Rudow folgt auf Anke Erdmann, die nicht wieder angetreten war. Die scheidende Co-Vorsitzende ist mit dem Kieler Oberbürgermeister Ulf Kämpfer verheiratet, der zur Landtagswahl 2027 als Spitzenkandidat der SPD gegen CDU-Ministerpräsident Daniel Günther antreten wird. Erdmann möchte einen innerfamiliären Wahlkampf vermeiden. Freitag ist bereits seit 2022 Landesvorsitzender der Nord-Grünen.
Rudow hat bereits viele Jahre Politikerfahrung. Unter anderem war sie Fraktionsvorsitzende der Grünen-Fraktion im Kieler Stadtrat. Sie wolle also nicht von der Seitenlinie aus Landesvorsitzende werden, sagte sie und es sei auch kein Comeback. In den vergangenen Jahren hatte sich die Lehrerin für Geografie und Physik auf ihren Beruf konzentriert. Für ihre Amtszeit kündigte sie an: "Ich lasse mir nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen."
Freitag: Politik muss Menschen stärken
Freitag plädierte dafür, möglichst vielen Menschen die Beteiligung an politischen Entscheidungen zu ermöglichen. Der 45-Jährige richtete den Blick auf die Landtagswahl 2027. Der Erfolg entstehe nicht in erster Linie im Landesvorstand, sondern an der Basis der Partei mit gut 8.500 Mitgliedern im nördlichsten Bundesland. Politik müsse verständlich sein und Menschen stärken, statt sie zu belehren, sagte er.