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Hamburg & Schleswig-HolsteinKühne: Hamburger Senat setzt zu sehr auf Mittelmäßigkeit

20.11.2025, 14:21 Uhr
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Gerade ermöglicht Milliardär Klaus-Michael Kühne seiner Heimatstadt den Bau einer neuen Oper. Hamburg sei ein bisschen eingeschlafen, sagt er. Mit seinen Projekten will er die Stadt aufwecken.

Hamburg (dpa/lno) - Der Logistik-Unternehmer und Mäzen Klaus-Michael Kühne hat dem Hamburger Senat mangelnden Ehrgeiz bei der Stadtentwicklung vorgeworfen. "Ich finde, dass man aus der Stadt mehr machen könnte", sagte der Milliardär und gebürtige Hamburger der Wochenzeitung "Die Zeit". Der 88-Jährige sagte: "Hamburg ist eine sehr schöne Stadt, sie ist aber ein bisschen eingeschlafen, wirtschaftlich nicht sehr bedeutend, dem Hafen geht es schlecht, auch in der Wissenschaft sind andere besser." Der Hamburger Senat setze "ein bisschen zu sehr auf Mittelmäßigkeit, nach dem Motto: Die Bürger sind zufrieden, warum sollen wir an den Zuständen viel ändern?", kritisierte der in der Schweiz lebende Unternehmer.

Erst vor einer Woche hatten die Kühne-Stiftung, eine Jury, Architekten und Vertreter der Stadt den Entwurf für eine neue Oper vorgestellt. Das dänische Architektenbüro Bjarke Ingels Group soll das Opernhaus, für das Kühne bis zu 330 Millionen Euro zur Verfügung stellen will, in der Hafencity bauen. Die Stadt beteiligt sich mit 147,5 Millionen Euro für standortspezifische Mehrkosten, zum Beispiel für Gründung und Flutschutz. Alle weiteren Kosten und Risiken trägt nach Angaben der Stadt die Stiftung. Mit dem Bau der neuen Oper könnte Anfang 2030 begonnen werden.

Kühne sagte der Zeitung, mit seinen Projekten wolle er dazu beitragen, "dass Hamburg ein bisschen aufwacht". Es gehe ihm dabei nicht um Anerkennung für sich selbst. "Ich brauche keine Schmeicheleien und keine Liebesbezeugungen, ich möchte die Dinge von der Sache her angehen und gute Beiträge leisten."

Quelle: dpa

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