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Hamburg & Schleswig-HolsteinÜberfall auf Juweliergeschäft: Drei Jahre Haft

18.06.2023, 17:53 Uhr
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(Foto: Swen Pförtner/dpa/Symbolbild)

Mit einem Vorschlaghammer zertrümmert er die Verkaufsvitrine und reißt die wertvollen Armbanduhren an sich. Sechs Jahre nach einem brutalen Überfall auf ein Juweliergschäft hat ein Gericht einen Mann zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.

Lübeck (dpa/lno) - Nach nur zwei Verhandlungstagen ist am Montag in Lübeck der Prozess um einen Raubüberfall auf einen Juwelier in Timmendorfer Strand zu Ende gegangen. Das Gericht verurteilte den heute 47 Jahre alten Angeklagten wegen schweren Raubes zu drei Jahren Gefängnis. Außerdem wird der Verkaufserlös der geraubten Uhren in Höhe von 174.000 Euro eingezogen. Ursprünglich hatte das Gericht vier Verhandlungstage angesetzt.

Der 47-Jährige hatte bereits zu Beginn des Prozesses gestanden, im Juli 2017 zusammen mit einem gesondert verfolgten Mittäter das Juweliergeschäft im Zentrum des Ortes überfallen und aus einer Vitrine hochwertige Armbanduhren geraubt zu haben. Ihre Beute verkauften die Männer an einen Mittelsmann in Hamburg. "Ich hatte damals hohe Schulden, die ich mit der Beute zurückzahlen wollte", gestand er.

"Ich kann nur noch einmal sagen, dass es mir sehr, sehr leidtut", sagte er am Ende der Beweisaufnahme. Bereits am ersten Verhandlungstag hatte er sich für die Tat entschuldigt und die Opfer um Verzeihung gebeten.

Im Juli 2017 hatte er zusammen mit einem Mittäter das Juweliergeschäft überfallen. Während sein Komplize die Angestellten mit einer täuschend echt aussehenden Schreckschusswaffe bedrohte, hatte der Angeklagte mit einem mitgebrachten Vorschlaghammer die Scheiben einer Verkaufsvitrine zertrümmert und daraus elf hochwertige Armbanduhren geraubt. Mit ihrer Beute flüchteten die Männer zu Fuß.

Die Tat war von einer im Verkaufsraum installierten Videoüberwachung aufgezeichnet worden. Die Bilder zeigten einen Mann mit tief ins Gesicht gezogener Schirmmütze. "Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Angeklagte", sagte ein Beamter des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein, der die Bilder verglichen und bewertet hatte, am Montag aus. "Um sicher zu gehen, habe ich die Aufnahmen und das Vergleichsmaterial auch mehreren Kollegen anderer Dienststellen gezeigt", sagte er. Sie hätten seiner Einschätzung zugestimmt.

Die beiden Männer waren erst eineinhalb Jahre nach der Tat in der Schweiz festgenommen worden. Der Mittäter ist dort inzwischen nach Angaben des Gerichts zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. "Auch wenn bei der Tat im Jahr 2017 niemand körperlich verletzt wurde, hat der brutale Überfall doch einen erheblichen Schaden angerichtet", sagte der Vorsitzende.

Quelle: dpa

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