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Hessen Linke: Spitzenduo für Landtagswahl - Auch grüne Kandidatin

Jan Schalauske (Die Linke, l), Vorsitzender der Linksfraktion in Hessens Landesparlament, und Elisabeth Kula (Die Linke), Co-Fraktionschefin, sind das Spitzenduo der Partei für die Landtagswahl.

(Foto: Helmut Fricke/dpa/Archivbild)

Die hessische Linke steckt derzeit im Umfragetief. Mit einem Spitzenduo will sie wieder die Fünf-Prozent-Hürde des Landtags überspringen. Dabei soll auch eine bisherige Grüne helfen.

Flörsheim (dpa/lhe) - Hessens Linke zieht mit einem Spitzenduo in den Landtagswahlkampf. Rund 140 Delegierte wählten laut einem Parteisprecher am Samstag in Flörsheim am Main die Vorsitzenden ihrer Landtagsfraktion, Elisabeth Kula und Jan Schalauske, an die Spitze der Kandidatenliste für die Landtagswahl am 8. Oktober. Kula kam mit 86,4 Prozent der Stimmen auf Platz eins und Schalauske mit 85,2 Prozent auf Platz zwei.

Derzeit sitzen neun Linke-Abgeordnete im hessischen Landtag in Wiesbaden. Bei der Landtagswahl 2018 hatte die Partei 6,3 Prozent der Wählerstimmen erreicht. Umfragen zufolge gilt es als unsicher, ob die Linke den Wiedereinzug in das Landesparlament mit seiner Fünf-Prozent-Hürde schafft. Laut dem "Hessentrend" des Hessischen Rundfunks vom März 2023 kam die Partei seinerzeit auf nur 3 Prozent.

Spitzenkandidatin Kula erklärte laut Mitteilung: "Wer Grüne oder SPD wählt, kann erneut mit der CDU aufwachen." Derzeit regiert Schwarz-Grün im Bundesland. "Hessen braucht Druck von links. Gegen Mietenwahnsinn, Verdrängung und für bezahlbaren Wohnraum, für eine Verkehrswende durch Ausbau von Bus und Bahn sowie Fahrpreissenkungen und für eine gerechtere Besteuerung der Superreichen und Hochvermögenden in diesem Land", sagte Kula. Im Gegensatz zur Bundesregierung glaube die Linke, "dass Aufrüstung keine Sicherheit schafft und die Rüstungsproduktion überwunden werden muss".

30 Plätze sollten bei der "Vertreter/innen/versammlung" der Linken in einem elektronischen Stimmverfahren abwechselnd mit Frauen und Männern besetzt werden. Es gab auch Kampfkandidaturen. Beispielsweise setzte sich der Fraktionsvize der Frankfurter Linken, Michael Müller, im Wettbewerb um Listenplatz vier unter anderem gegen den innenpolitischen Sprecher der Landtagsfraktion, Torsten Felstehausen, durch.

Für Aufsehen sorgte die ohne Gegenbewerber mit 74,8 Prozent auf Platz sieben gewählte Kandidatin der Linken-Liste: Barbara Schlemmer war bislang Stadtverordnete der Grünen in Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis. Bei Themen wie etwa Autobahnausbau hadere sie aber schon seit drei Jahren mit ihrer bisherigen Partei, hatte sie am Freitag der Deutschen Presse-Agentur gesagt. "Meine Politik ist grün. Was die Grünen machen, ist nicht mehr grün." Sie kündigte ihren Austritt bei dieser Partei an. Ob sie Mitglied der Linken werde, wolle sie sich erst in Ruhe überlegen.

Quelle: dpa

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