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Hessen Minimalisten-Treff mit früherem Trainer: Eintracht gefordert

(Foto: Thomas Frey/dpa)

Ungeschlagen, aber sieglos: Die Eintracht kommt seit Wochen nicht mehr über Unentschieden hinaus. Coach Toppmöller bedeutet die immer längere Serie ohne Niederlage nicht besonders viel.

Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Dino Toppmöller hat die Zuschauer schon mal vorgewarnt. Der VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt, das wird vielleicht nicht der Offensiv-Leckerbissen der laufenden Bundesliga-Saison. "Wenn man sich das Torverhältnis von uns und Wolfsburg anschaut, sind wir minimalistisch unterwegs. Das zeigt, dass beide Mannschaften eine gute Disziplin an den Tag legen. Sie sind extrem fleißig. Das sieht man bei uns auch", sagte Eintracht-Trainer Toppmöller am Donnerstag. Beide sind vor dem direkten Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ordentlich in die Saison gestartet, doch den Offensivglanz versprühte weder der VfL (sieben Tore) noch die Hessen (vier).

Vor allem bei der Eintracht kommt der Durchhänger im Angriff nicht gerade überraschend. Nicht nur Superstürmer Randal Kolo Muani, sondern auch Daichi Kamada und Jesper Lindström haben den Verein im Sommer verlassen - und damit die drei wichtigsten Offensivspieler der Vorsaison. Nun wird um Ex-Weltmeister Mario Götze neu geformt, das braucht offensichtlich Zeit. "Die Offensive steht so ein bisschen im Brennpunkt. Ich weiß nicht, ob das immer extrem hilfreich ist. Die Zeit sollte man unseren jungen Spielern ein Stück weit mitgeben", sagte Toppmöller.

Der Sohn des ehemaligen Eintracht-Cheftrainers Klaus Toppmöller ist am Main zwar noch ohne Niederlage in Pflichtspielen. Die ständigen Unentschieden wie zuletzt in Mainz (1:1), gegen Köln (1:1), in Bochum (1:1) und gegen Freiburg (0:0) lösen beim Europa-League-Sieger von 2022 aber auch keine Begeisterung aus. "Mir ist es nicht extrem wichtig, dass ich sage, zehn oder zwölf Spiele ungeschlagen zu sein. Wir wollen gewinnen, das ist unser aller Ansinnen", sagte Toppmöller. Mathematisch seien ihm deshalb zwei Siege und eine Niederlage lieber als drei weitere Unentschieden.

Einen Sieg gegen den ehemaligen Trainer Niko Kovac, der 2018 den DFB-Pokal nach Frankfurt holte, käme da zur richtigen Zeit. Der heutige Wolfsburg-Coach Kovac erinnerte am Donnerstag noch einmal voller Dankbarkeit an die gemeinsame erfolgreiche Zeit. "Klar: Die beiden Pokal-Endspiele und der Pokalsieg waren schon wichtig. Aber der entscheidende Faktor war, glaube ich, die Relegation. Da entstand ein Zusammenhalt, eine Korrosion zwischen Fans, Club, der Region und der Stadt. Das sieht man bis heute", sagte Kovac.

Der frühere kroatische Nationalspieler verließ den Verein damals, um zum FC Bayern zu wechseln. "Wir waren nur ein Teil. Der Teil, der das Rad ins Laufen gebracht hat. Deshalb freut es mich, dass die Eintracht eine solche Entwicklung genommen hat", sagte Kovac. Der Club schaffte es in der Folge ins Europa-League-Halbfinale 2019, gewann in jenem Wettbewerb 2022 den Titel und stand 2023 bereits wieder im DFB-Pokalfinale.

All das dürfte nach dem großen Aderlass in diesem Sommer schwierig werden. Doch der neue Cheftrainer Toppmöller ist für die nächsten Jahre voller Vorfreude. "Wenn ich Eintracht-Frankfurt-Fan wäre, würde ich mich auf eine tolle Zukunft freuen. Wir haben ein tolles Gerüst an absoluten Führungsspielern. Wir sind gespickt mit vielen jungen Toptalenten, die auf richtig gutem Weg sind. Das sind noch viele andere, die schon einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagte Toppmöller.

Quelle: dpa

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