Regionalnachrichten

Mecklenburg-Vorpommern AfD-Landesvorsitzender tritt in Schwesigs Wahlkreis an

Nicht nur im Kampf um das Ministerpräsidentenamt strebt der AfD-Landesvorsitzende Leif-Erik Holm ein Duell mit der amtierenden Regierungschefin an. Es geht auch um denselben Wahlkreis.

Schwerin (dpa/mv) - Der AfD-Landesvorsitzende Leif-Erik Holm will Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin nicht nur die Staatskanzlei, sondern auch den Wahlkreis abnehmen. Der Schweriner AfD-Kreisverband hat Holm für die Landtagswahl in genau einem Jahr für Manuela Schwesigs (SPD) Wahlkreis in Schwerin (Wahlkreis 8, Schwerin I) als Direktkandidaten nominiert. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, erhielt er bei einer Wahlversammlung am Samstag 88 Prozent der Stimmen.

"Diese Wahl wird auch in Schwerin entschieden. Ich freue mich, dass ich in meiner Heimatstadt Manuela Schwesig direkt schlagen kann", gab sich Holm kämpferisch. "Für mich ist klar: Wenn wir den Wahlkreis gewinnen, werden wir Mecklenburg-Vorpommern regieren."

Holm strebt nach eigener Aussage das Amt des Ministerpräsidenten an. Er wolle sich bei einem Parteitag im November zum Ministerpräsidentenkandidaten küren lassen. Dabei handle es sich aber nicht um eine formale Nominierung. Den normalerweise mit solchen Ambitionen verbundenen Listenplatz 1 der Landesliste strebt Holm nach eigener Aussage nicht an und setzt komplett auf das Direktmandat. Die Landesliste werde die Partei voraussichtlich Anfang kommenden Jahres aufstellen.

Holm will ohne Listenplatz 1 in die Staatskanzlei

Der AfD-Landesvorstand hatte sich im Juli mehrheitlich für Co-Landesparteichef Enrico Schult als Spitzenkandidat und Ministerpräsidentenkandidat ausgesprochen. Dem Vernehmen nach gibt es Unstimmigkeiten in der Partei darüber, wer an der Spitze als was kandidiert.

Schwesig hat ihren Wahlkreis bei der letzten Landtagswahl 2021 deutlich gewonnen. Sie will nach eigener Aussage Regierungschefin bleiben. Die Zustimmung für die Sozialdemokraten hat sich Umfragen zufolge seit 2021 allerdings fast halbiert. Mit 21 Prozent lag die SPD im April nur noch auf Platz zwei hinter der AfD, die auch im Nordosten immer mehr Anhänger findet und auf 29 Prozent kam.

Holm ist Bundestagsabgeordneter und hat auch mit seiner Kandidatur als Schweriner Oberbürgermeister 2023 für Aufsehen gesorgt. In der Stichwahl war er Rico Badenschier unterlegen, nachdem mehrere zuvor konkurrierende Parteien eine Wahlempfehlung für den SPD-Politiker abgegeben hatten. Badenschier hat erst vor wenigen Tagen seinen Rücktritt zum Jahresende angekündigt, auch unter Verweis auf Mehrheiten, gegen die er in der Stadtvertretung habe arbeiten müssen.

Auch für die OB-Wahl in Schwerin werde die AfD ein Angebot machen, teilte Kreisvorsitzende Petra Federau mit. Sie wurde am Wochenende laut Mitteilung ebenfalls für die Landtagswahl 2026 als Direktkandidatin in Schwerin nominiert (Wahlkreis 9 Schwerin, II).

Quelle: dpa

Regionales
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen