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Mecklenburg-Vorpommern Archäologisches Landesmuseum in Rostock wird deutlich teurer

Robust und massiv ist der Entwurf für den Neubau. Das Museum in Rostock soll das jahrtausendealte archäologische Erbe Mecklenburg-Vorpommerns präsentieren. Doch das Projekt wird immer teurer.

Rostock (dpa/mv) - Der Bau des Archäologischen Landesmuseums in Rostock wird deutlich teurer als zunächst geplant. "Auf Grundlage der im Sommer 2025 fertiggestellten Entwurfsplanung wird aktuell von Baukosten in Höhe von rund 85 Millionen Euro ausgegangen", teilte die Sprecherin des Finanzministeriums Mecklenburg-Vorpommern der Deutschen Presse-Agentur mit.

Laut früheren Angaben des Schweriner Finanzministeriums waren die Kosten für den monolithischen Bau anfänglich mit rund 45 Millionen Euro beziffert worden. Der Baukostenindex war dann laut damaligen Ministeriums-Angaben um 20 Prozent gestiegen und die Baukosten auf zunächst 55 Millionen Euro angepasst worden.

Hohe Baukosten als Grund

Die jetzt erneut gestiegenen Baukosten seien laut Sprecherin auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen demnach vor allem die generellen Preissteigerungen in der Baubranche, "die höheren Material- und Energiekosten aufgrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine - insbesondere bei Stahl und Beton - und die detaillierteren Anforderungen im Planungsprozess, zum Beispiel in Bezug auf Sicherheitsstandards und klimatische Bedingungen für die Exponate".

Weitere Kostensteigerungen bis zum Abschluss der Baumaßnahme können laut Behörde "wegen der allgemeinen Preisentwicklungen in der Baubranche" nicht ausgeschlossen werden.

Eröffnungs-Jahr noch unklar

Auch die genauen Planungen für das Archäologische Landesmuseum stehen derzeit auf der Kippe. Stadt und Land hatten zuletzt für 2026 mit dem Beginn des Hochbaus und dem Abschluss der Arbeiten und der Eröffnung im Jahr 2030 oder 231 gerechnet. Ob diese Pläne weiter Bestand haben, hängt laut Ministerium unter anderem von einer Brücke über den Fluss Warnow ab. 

Die Entwurfsplanung liege dem Ministerium für Finanzen und Digitalisierung vor, teilte die Ministeriums-Sprecherin mit. Alternative Standorte seien hinsichtlich ihrer Sinnhaftigkeit und möglicher Einsparungen geprüft worden. "Eine abschließende Entscheidung ist jedoch erst möglich, sobald die Entscheidung zum Brückenbau verbindlich und endgültig durch die Hanse- und Universitätsstadt Rostock getroffen wurde. Hiervon hängt auch der weitere Zeitplan ab."

Brücke über die Warnow

Nach früheren Angaben des Staatlichen Bau- und Liegenschaftsamtes Rostock sollte der Museumsneubau dort entstehen, wo derzeit noch Wasserfläche der Warnow ist. Wegen des Fundaments sollte geklärt werden, ob der Bereich aufgeschüttet wird oder der Bau auf eine Pfahlkonstruktion gründet. 

Nach der Absage der Bundesgartenschau 2025 hatten das Land und die Hansestadt Rostock fünf Großprojekte ausgemacht, deren Bau als Schwerpunkte der kommenden Jahre angesehen werden - dazu zählten auch die Warnow-Brücke sowie das Archäologische Landesmuseum. Eine Idee war es, dass die Pläne zum Bau einer Brücke über die Warnow in Rostock im Ensemble mit dem Archäologischen Landesmuseum entstehen.

Der Neubau soll nach einem Entwurf der Architekten des Kopenhagener Büros Lundgaard & Tranberg entstehen. Um die Finanzierung und den Standort des geplanten Archäologischen Landesmuseums hatte es in der Vergangenheit jahrelang immer wieder Diskussionen gegeben.

Quelle: dpa

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