Mecklenburg-VorpommernAuftakt mit Akkordeon-Musik: 134 Konzerte in drei Monaten

134 Veranstaltungen bietet das Klassikfestival Festspiele MV in diesem Jahr. Zum Saison-Auftakt locken besondere Klänge. Als Preisträger in Residence ist Martynas Levickis mit seinem Akkordeon als Solist in der Konzertkirche von Neubrandenburg.
Schwerin (dpa/mv) - Mit einem Konzert in der Neubrandenburger Marienkirche starten am Samstag die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Zum Auftakt der dreimonatigen Spielzeit mit insgesamt 134 Konzerten und Veranstaltungen gastiert der litauische Akkordeonist Martynas Levickis in der Stadt. Er ist Preisträger in Residence und prägt die Festspiele in diesem Jahr mit insgesamt 26 Konzerten maßgeblich.
Begleitet von der NDR Radiophilharmonie spielt Levickis die eigens von ihm komponierte Festspiel-Ouvertüre für Akkordeon sowie Adaptionen bekannter Melodien von Maurice Ravel und George Gershwin. Zudem steht die Konzertsuite "Der Feuervogel" von Igor Strawinski auf dem Programm.
Wegen ihrer hervorragenden Akustik gehört die Konzertkirche in Neubrandenburg zu den wichtigsten und beliebtesten Spielorten des Klassikfestivals. Das Eröffnungskonzert ist nach Angaben der Festspielleitung ausverkauft. Intendantin Ursula Haselböck äußerte die Hoffnung, dass nach schwierigen Corona-Jahren der Publikumszuspruch wieder das frühere Niveau erreicht.
Im Sommer 2019 etwa waren den Angaben zufolge 84.500 Gäste gekommen. Damit hatten die Festspiele MV ihre Position unter den bundesweit größten Klassikfestivals gefestigt. Kurzentschlossene können laut Haselböck von dieser Saison an Eintrittskarten noch bis 0.00 Uhr des Veranstaltungstages online erwerben, oder wie bisher die Abendkasse nutzen.
Erwartet werden in diesem Sommer erneut Klassik-Stars wie die Geigerinnen Julia Fischer und Viviane Hagner, der Cellist Daniel Müller-Schott und der Pianist Alfred Brendel. Dem Ausnahme-Geiger Daniel Hope, der dem Festival seit viele Jahren als Interpret und Berater treu ist, wird anlässlich seines 50. Geburtstages am Hauptspielort Ulrichshusen ein musikalisches Fest gewidmet sein. Bereits in der ersten Festspielwoche bestreitet der Wahlberliner drei Konzerte - am Donnerstag in der Wismarer Heiligen-Geist-Kirche, am Freitag im vorpommerschen Stolpe und am Samstag im Schlosspark Fleesensee.
An insgesamt 85 Spielstätten im Land, die zwischen 100 und 9000 Gästen Platz bieten, laden die Festspiele zu Veranstaltungen. Beim Publikum traditionell besonders beliebt sind die Picknick-Konzerte auf dem Landgestüt in Redefin, Konzerte in der Festspielscheune von Ulrichshusen und in den Parkanlagen von Bothmer bei Klütz. Orchester wie die NDR Elbphilharmonie, das New Century Chamber Orchestra San Francisco oder die Academy of St Martin in the Fields werden zu Gastspielen erwartet. Auch musikalische Grenzgänge sind geplant, unter anderem mit dem Trompeter Till Brönner und dem Sänger Gisbert zu Knyphausen.
Unter anderem in Kirchen, Schlössern und Herrenhäusern geben Nachwuchsmusiker im Rahmen des Wettbewerbs Junge Elite Proben ihres Könnens. Den Auftakt macht der Cellist Benjamin Kruithof in der Kunstscheune Nakenstorf bei Wismar. Frühere Preisträger wie Julia Fischer, Daniel Hope, der Pianist Igor Levit oder auch Martynas Levickis sind regelmäßig bei den Festspielen zu Gast.