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Mecklenburg-VorpommernAusstellung über Novemberpogrom-Opfer auf Rügen eröffnet

24.03.2022, 18:30 Uhr

Im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurden Tausende jüdische Männer in Konzentrationslager verschleppt. Viele von ihnen wurden unter der Auflage entlassen, Deutschland zu verlassen - und überlebten so. Eine Ausstellung auf Rügen zeichnet nun zwölf Familiengeschichten nach.

Binz (dpa/mv) - Im Dokumentationszentrum Prora auf der Insel Rügen ist eine Ausstellung über das Schicksal von Opfern des Novemberpogroms im KZ Sachsenhausen eröffnet worden. In der Schau erzählen Kinder und Enkel der Inhaftierten von Deportation und Gewalterfahrung sowie von Flucht und Exil ihrer Familien. Insgesamt zeichnet die Ausstellung zwölf Familiengeschichten nach, wie die Verantwortlichen am Donnerstag mitteilten.

Im Zuge der Pogromnacht im November 1938 verschleppten die Nazis nach Angaben der Ausstellungsmacher mehr als 6300 jüdische Männer in das Konzentrationslager Sachsenhausen nördlich von Berlin. Die große Mehrheit von ihnen sei bis zum Frühjahr 1939 unter der Auflage entlassen worden, Deutschland zu verlassen. Viele von ihnen überlebten. Die Sonderausstellung ist bis zum 31. Juli im Binzer Ortsteil Prora (Vorpommern-Rügen) zu sehen.

In Prora wurde im Nationalsozialismus zwischen 1936 und 1939 das 4,7 Kilometer lange Bad der "NS-Gemeinschaft Kraft durch Freude" gebaut. Die denkmalgeschützte Anlage sollte bis zu 20.000 Menschen Urlaub an der Ostsee ermöglichen. Prora wird neben NS-Bauten in Nürnberg zu den wichtigsten geschlossenen architektonischen Hinterlassenschaften der NS-Zeit gezählt. An diese Geschichte und die Nutzung danach erinnert das Dokumentationszentrum.

Quelle: dpa

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