Mecklenburg-VorpommernLeichter Anstieg der Arbeitslosigkeit 2025 in MV erwartet

Die anhaltende Wirtschaftsflaute bremst den Arbeitsmarkt auch in MV. Was die Experten für das neue Jahr erwarten.
Schwerin (dpa/mv) - Die deutsche Wirtschaft hat zwei Jahre der Rezession in Folge hinter sich, und für 2025 ist kaum Erholung in Sicht. Das hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern: Die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit erwartet in diesem Jahr eine weitere leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit in MV.
Der Chef der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher, sagte in Schwerin, die Entwicklung werde aller Voraussicht nach ähnlich verlaufen wie 2024, als die Zahl der Erwerbslosen im Jahresdurchschnitt um 2,8 Prozent auf 64.900 stieg.
"Was uns weiterhin am Beschäftigungsaufwuchs im Wesentlichen hindern wird, ist neben der konjunkturellen Entwicklung zunehmend aber auch die demografische Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern", sagte Biercher . Das richtige Personal zu finden, sei die größte Herausforderung, mit der die Unternehmen in MV konfrontiert seien.
Verarbeitendes Gewerbe schwächelt
"Das gelingt vielleicht noch besser in Rostock, Stralsund, Schwerin und den andern städtischen Räumen. Aber gerade in den Randbereichen wird das zunehmend schwieriger." Eine neue Fachkräftezentrale des Landes soll helfen, wie Wirtschaftsminister Wolfgang Blank (parteilos) sagte.
Biercher zufolge schwächeln das verarbeitende Gewerbe und die Arbeitnehmerüberlassung am Arbeitsmarkt. Es sei bisher nicht gelungen, die Stellenverluste an der Küste durch die Pleite der MV-Werften 2022 zu kompensieren. "Hier stehen die Zeichen auf Hoffnung", sagte Biercher und nannte die Übernahme des Wismarer Standorts durch den Rüstungskonzern TKMS. TKMS plane einen Beschäftigungsaufbau. "Aber das wird nicht von heute auf morgen geschehen."
Positivbeispiel Ypsomed
Biercher kündigte verstärkte Investitionen in die Weiterbildung an. Mehr als 160 Millionen Euro stehen demnach in den Arbeitsagenturen und Jobcentern in MV zur Verfügung, nach circa 150 Millionen Euro 2024.
Biercher äußerte sich bei einem Termin im Schweriner Werk des Schweizer Medizingeräte-Herstellers Ypsomed. Der Produktionsstandort, an dem Geräte zum eigenständigen Setzen von Injektionen durch Patienten hergestellt werden, sei der größte von Ypsomed überhaupt, sagte der Vizepräsident des Unternehmens, Ralph Fasler.
Aktuell beschäftige man in Schwerin 400 Mitarbeiter und sei dabei zu erweitern. Bis zum Jahr 2030 soll die Zahl der Beschäftigten dort auf über 1.000 steigen. Fasler sagte, Ypsomed wolle gern mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Nordosten kooperieren, "um innovative Lösungen nicht nur in der Schweiz zu entwickeln".