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Mecklenburg-Vorpommern Mittelfinger und Pfefferspray: Einsatzkräfte beschimpft

Polizisten nehmen eine Strafanzeige auf, eine Kreuzung wird für einen Rettungshubschrauber gesperrt. Mehrfach wurden Unbeteiligte zuletzt in solchen Situationen aggressiv. Was sagt der Innenminister?

Neubrandenburg/Barth (dpa/mv) - Polizisten und Feuerwehrleute sind in jüngster Zeit wiederholt während ihrer Einsätze von Unbeteiligten behindert und beleidigt worden. In Neubrandenburg kam es am Samstagabend nach Polizeiangaben zu Handgreiflichkeiten und einer Menschenansammlung. Zur Bewältigung der Lage auf dem Datzeberg seien acht Funkstreifenwagen aus Neubrandenburg, Friedland und Malchin eingesetzt worden. Mehrere Strafanzeigen waren die Folge.

Bei einem Rettungseinsatz in Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) sind laut Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern Feuerwehrleute ebenfalls behindert und beleidigt worden. "Dieses Verhalten ist in keiner Weise zu entschuldigen", sagte Minister Christian Pegel (SPD). "Ich bin erschüttert über das Verhalten einzelner Menschen, die Feuerwehrleute in Barth während eines Einsatzes beschimpft und sogar gestört haben."

Autofahrer sollen Mittelfinger gezeigt haben 

Wie Medien unter Berufung auf die Freiwillige Feuerwehr in Barth berichteten, musste vor wenigen Tagen für den Einsatz eines Rettungshubschraubers eine Kreuzung in der Innenstadt gesperrt werden. Einige Autofahrer und Fußgänger hätten dies jedoch ignoriert und - darauf angesprochen - teils sogar den Mittelfinger gezeigt.

Minister Pegel betonte: "Feuerwehrfrauen und -männer stellen in akuten Notlagen ihre eigene Sicherheit hinten an, um anderen Menschen zu helfen. Wer sie dabei behindert oder gar beleidigt, handelt nicht nur respektlos, sondern gefährdet auch Menschenleben."

In Neubrandenburg ging den Auseinandersetzungen ein Polizeieinsatz voraus. Laut Polizei hatten Beamte eine Strafanzeige aufgenommen. Unbeteiligte Anwohner hätten sich darüber echauffiert. Als die Beamten den Einsatzort verlassen wollten, habe eine 41-Jährige die Polizisten mehrfach beleidigt. Danach habe sie als Beschuldigte keine Personalangaben machen wollen, so die Polizei.

Drohung mit Pfefferspray und 40 Menschen versammeln sich

Die Frau ignorierte den Angaben zufolge Aufforderungen, vor Ort zu bleiben und soll den Polizisten mit Pfefferspray gedroht haben. Ihr 45 Jahre alter Mann habe versucht, die Polizisten wegzuschieben. Diese hätten ihn zu Boden gebracht. Inzwischen hatten sich laut Polizei etwa 40 Menschen versammelt. 

Die 41-Jährige habe versucht, die Menschen gegen die Polizei zu mobilisieren. Ein 48-Jähriger habe daraufhin versucht, den Ehemann der Frau zu befreien. Die Polizei stoppte ihn mit Reizgas, weshalb er ambulant versorgt werden musste. Während des ganzen Einsatzes hätten sich Menschen lautstark beschwert.

Gegen die drei Beteiligten wurden laut einem Polizeisprecher Strafanzeigen gestellt wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Bedrohung. Es bestehe zudem der Anfangsverdacht der Gefangenenbefreiung. Die Polizisten seien unverletzt geblieben.

Quelle: dpa

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