Mecklenburg-Vorpommern Schwesig mit breitem Rückhalt für Landtagswahl nominiert
27.09.2025, 17:07 Uhr
Manuela Schwesig bekommt von ihrer Partei Rückenwind für die Landtagswahl 2026. In Umfragen aber liegt die von ihr geführte SPD aktuell deutlich hinter der AfD zurück.
Schwerin (dpa/mv) - Die SPD-Landesvorsitzende und Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, geht mit großer Unterstützung der Parteibasis in die Landtagswahl 2026. Ein Jahr vor der Wahl nominierte der Kreisverband die 51-Jährige ohne Gegenstimme bei drei Enthaltungen mit 96,5 Prozent als Direktkandidatin im Wahlkreis Schwerin 1.
Schwesig gab sich vor ihren Parteifreunden kämpferisch und rief dazu auf, den Wählern Prinzipien, Arbeit und Erfolge der SPD in Stadt und Land deutlich zu machen. Sie formulierte erneut ihren Willen und ihren Anspruch, das Land über 2026 hinaus als Regierungschefin führen und weiter voranbringen zu wollen. Auch deshalb habe sie sich - obwohl es aus der Partei Anregungen dazu gegeben habe - gegen die Rückkehr in die Bundespolitik entschieden.
"Für mich war von Anfang an klar, Schwerin ist meine politische Heimat, Mecklenburg-Vorpommern ist meine politische Heimat. Hier lebe ich mit meiner Familie. Mir macht das Amt der Ministerpräsidentin sehr viel Spaß", sagte Schwesig. Ihr Ziel sei daher, mit einer starken Landtagsfraktion im Rücken und in einer stabilen Koalition weiterhin zum Wohle des Landes zu regieren. Seit 2017 ist sie Regierungschefin im Nordosten.
Schwesig sieht AfD als Hauptgegnerin bei Landtagswahl
Sie rief ihre Partei dazu auf, sich engagiert der AfD entgegenzustellen und die Unterschiede in der Politik deutlich zu machen. "Die AfD ist laut. Die AfD hat Machtgelüste. Die AfD sieht sich schon in der Regierungszentrale", sagte Schwesig. Mit einer Partei, deren führende Kräfte sich nicht klar von der Verharmlosung des Holocaust distanzierten und nicht Lehren aus der deutschen Geschichte zögen, könne es keine Zusammenarbeit geben.
Zudem gelte es den Wählern zu vermitteln, dass die AfD die Gesellschaft spalte, soziale Gräben vertiefe und wichtige Investitionen verhindern wolle. Die SPD hingegen stehe für sichere Arbeitsplätze, gute Löhne, stabile Rente und die Entlastung junger Familien durch die beitragsfreie Kita.
Ernsthafte Konkurrenz im Ringen um Direktmandat
Bei der Landtagswahl 2021 hatte Schwesig in ihrem Schweriner Wahlreis mit 46,4 Prozent das Direktmandat klar gewonnen. Damals war die SPD mit 39,6 Prozent auch deutlich Wahlsiegerin im Land geworden. Allerdings bröckelt der Rückhalt bei den Wählern merklich. In einer jüngsten Umfrage liegt die Regierungspartei landesweit aktuell nur noch bei 19 Prozent.
Die AfD hingegen käme der gerade veröffentlichten repräsentativen Umfrage im Auftrag des NDR zufolge auf 38 Prozent und würde damit ihr Ergebnis verdoppeln. AfD-Landeschef Leif-Erik Holm hatte in Anbetracht der aktuell hohen AfD-Umfragewerte bereits angekündigt, Schwesig das Direktmandat streitig machen zu wollen. Er wurde von seiner Partei erst kürzlich für den gleichen Wahlkreis nominiert wie die Regierungschefin.
Quelle: dpa